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Blaudzun - Jupiter

Blaudzun- Jupiter

Glitterhouse / Indigo
VÖ: 07.10.2016

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 8/10

Die Win-Win-Situation

Aller guten Dinge sind drei. Auch wenn Johannes Sigmond bereits sein fünftes Album unter dem Pseudonym Blaudzun veröffentlicht. Auf "Jupiter" hat der bärtige Niederländer mit der Hornbrille nämlich nicht bloß einen herkömmlichen Longplayer wie den Vorgänger "Promises of no man's land" im Sinn – so exquisit dieser auch war. Nein, die neuen Songs sollen vielmehr als Auftakt eines musikalischen Triptychons und nicht etwa als Versuchsobjekt für Planetentests.de fungieren: Zwei weitere Platten werden in voraussichtlich kurzer Zeit folgen. Doch obwohl sich Sigmond mit seinem Nebenprojekt Haty Haty inzwischen von Zeit zu Zeit auch in elektronischere Sphären aufmacht, ändert sich mit "Jupiter" nichts Wesentliches an der treffenden Anmerkung eines verdienten Forums-Users: "Offensichtlicher hat sich bisher noch keiner bei Arcade Fire bedient." Und jedes geschwinde Riff, jede ausladende Keyboard-Kaskade, jede jubilierende Gesangsmelodie illustriert auch hier die Nähe zu Win Butler und Kollegen.

Eine Win-Win-Situation also? Vordergründig ja. "Jupiter" entblättert sich zu einer anfänglich trägen Klavierharmonie ähnlich verführerisch wie der abstrakte Zungenkuss auf dem Cover, Drums ächzen los, sensende Gitarren und Rumpel-Bass gesellen sich leutselig dazu – auch wenn der Opener "Everything stops" heißt, wird von Beginn an klar: Sigmond ist ready to start. Und macht munter weiter. Mit kehligem Gesangsvortrag, listig aufploppenden Saxophon-Trötereien und hymnischen Instant-Ohrwürmern, die in der Indie-Disco keinen Tänzer nennenswert aus dem Rhythmus bringen würden, nachdem gerade ... na Sie wissen schon ... gelaufen ist. "Between a kiss and a sorry goodbye" hantiert danach mutwillig mit vergleichsweise widerborstigen Breaks, was die weltumarmenden Qualitäten dieser frohlockenden Single jedoch keineswegs schmälert. Zumal man beim Titelstück zu trunkenem Piano und mächtig paukendem Uptempo wieder frenetisch mit dem Allerwertesten wackeln kann.

Natürlich baut Sigmond auch Sollbruchstellen inmitten dieser meist todsicheren Wuchtbrummen ein: Beim Schmeichler "Out of mind (Hand it over)" wankt der Hörer zumindest im Geiste dankbar zur Theke, und auch "Don't waste the shadow" ist dank elegischem Streicher-Arrangement nur zur gern genommen, nachdem sich besonders "Alarmalarma" vor eilendem rhythmischem Stakkato beinahe selbst überholt hat. Und genau hier liegt die verzeihliche, wiewohl unüberhörbare Schwäche dieses Albums: Zumindest im ersten Part seines Dreiteilers gibt es für Sigmond kaum einmal etwas anderes als Hetzen oder Seufzen, während "Promises of no man's land" auch groß im Dazwischen war. Lediglich das so spannungsgeladene wie detailfreudige "Echo heartache" verschiebt beide Ebenen gegeneinander – so darf es im nächsten Anlauf gerne öfter zugehen. Doch auch so haben wir es bei "Jupiter" mit einer ernüchternd guten Platte zu tun, gegen die rein gar nichts zu sagen ist. Außer dass es sie schon einmal besser gab.

(Thomas Pilgrim)

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Highlights

  • Everything stops
  • Between a kiss and a sorry goodbye
  • Echo heartache

Tracklist

  1. Everything stops
  2. Between a kiss and a sorry goodbye
  3. Jupiter
  4. Out of mind (Hand it over)
  5. Alarmalarma
  6. Here's to now
  7. Echo heartache
  8. Don't waste the shadow
  9. Rotterdam

Gesamtspielzeit: 34:56 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

musie

Postings: 3751

Registriert seit 14.06.2013

2017-02-23 12:17:06 Uhr
Ja, vom ersten hatte ich mehr erwartet...

Felix H

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 9300

Registriert seit 26.02.2016

2017-02-23 08:38:52 Uhr
Meinst du jetzt den ersten Teil oder den zweiten, der gerade rezensiert wurde? Insgesamt sollen es ja drei werden.
Wenn dir der erste nicht gefällt: Der zweite ist ein Reinhören auf jeden Fall noch mal wert.

musie

Postings: 3751

Registriert seit 14.06.2013

2017-02-23 08:26:15 Uhr
Leider eine leise Enttäuschung. Aber es kommen ja noch zwei Teile...

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2016-10-05 21:01:52 Uhr
Frisch rezensiert.

Meinungen?

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2016-07-01 12:01:34 Uhr
BLAUDZUN - Neues Album "Jupiter" am 07.10. auf Glitterhouse Records

Titel-Song "Jupiter" Online: https://youtu.be/2r22AJqFT4g

Tour im Herbst


Blaudzun veröffentlichte gestern Abend den Titelsong seines neuen Albums 'Jupiter', welches am 07. Oktober auf Glitterhouse Records erscheinen wird. Nachdem Johannes Sigmond aka Blaudzun in den vergangenen Wochen neue Tourdaten bekannt gab und einen kurzen Teaser zum Album online stellte, ist 'Jupiter' der erste vollständige Song, den es aus dem neuen Album zu hören gibt: https://youtu.be/2r22AJqFT4g Das Cover zum Album entwarf Alvaro Tapia Hidalgo, ein Künstler aus Chile, der für seine Arbeiten mit u.a. der Washington Post und dem Rolling Stone Magazin bekannt ist.

Johannes Sigmond aka Blaudzun Zitat zu "Jupiter":
"I'm so excited and proud to share a brand new song with you. It's called Jupiter and it's on my new record which will be released on October 7th. Enjoy and feel free to share. Hope to see you soon..."
"Ich bin überglücklich und stolz diesen brandneuen Song mit Euch zu teilen. Er heißt "Jupiter" und kommt von meinem neuen Album, das am 07. Oktober released wird. Viel Spaß damit und teilt ihn, mit wem immer Ihr mögt. Ich hoffe, wir sehen uns bald!"

Tourdaten:
23.09.2016 DE - Hamburg - Reeperbahn-Festival
01.10.2016 DE - Dortmund - Way Back When Festival
05.11.2016 DE - Rolling Stone Weekender
06.11.2016 DE - Berlin - Musik & Frieden
07.11.2016 DE - Köln - Gebäude 9
08.11.2016 DE - Frankfurt - Nachtleben
09.11.2016 DE - München - Strom
12.11.2016 DE - Stuttgart - Club Cann

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