Truckfighters - V
Century Media / Sony
VÖ: 30.09.2016
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Wenn der Staub sich legt
Wenn eine Band seit 15 Jahren mit Hochgeschwindigkeit über den Wüstensand donnert, wird tonnenweise Staub aufgewirbelt. Damals sind die Truckfighters mit ihrem "Desert cruiser" gestartet, mittlerweile ein Genre-Klassiker par excellence. Leider sind während der wilden Fahrt auch manche auf der Strecke geblieben, in diesem Fall Poncho, McKenzo, Pezo, Frongo, Pedro, Paco und Enzo. Bei dieser Auflistung handelt es sich nicht um Mitglieder einer mexikanischen Banditenbande, sondern um ehemalige Truckfighters-Drummer. Aktuell wird dieser Posten übrigens von Daniel "El Danno" Israelsson besetzt. Und ja, die Pseudonyme der schwedischen Stoner-Rocker mögen albern klingen, aber darum geht es jetzt nicht. Denn mit "V" errichten die Truckfighters ein Monument, das sich sehen und hören lassen kann.
Nicht ohne Grund kündigt der Opener "Calm before the storm" das zu Erwartende an, wenn auch mit einem Intro, das verdächtig nach Tool klingt. Langsam schraubt sich Riff um Riff empor, Stein auf Stein, bis der hochexplosive Fuzz-Sound von Gitarrist Niklas "Dango" Källgren alles wieder zerbröckeln lässt. An diesen dröhnenden Kollaps schließt auch gleich das massive Bass-Riff von "Hawkshaw" an. Neben langhaarigen Skater-Jungs im Karohemd dürfte das High-Energy-Trio diesmal auch eine breitere Hörerschaft ansprechen: Melodien sind keine Mangelware, Druck sowieso nicht, die Mischung macht's. Auch lässige Akustik-Gitarren gesellen sich zu den Brutzelbrettern, etwa beim Schlusslicht "Storyline".
Die ab und an leicht verzerrten Gesangslinien von Oskar "Ozo" Cedermalm harmonieren perfekt mit dem tonnenschweren Unterbau, exemplarisch beim eher konventionellen "The 1" oder dem eher komplexen "Gehenna" mit Prog-Rock-Einflüssen. Es ist nicht einfach, den Höhepunkt von "V" festzustellen, denn das Songwriting-Niveau ist auf konstant hohem Niveau. Stets sind es jedoch die song-immanenten Kontraste, die für den ein oder anderen angenehmen Überraschungseffekt sorgen. Die gleiche schweißtriefende Leidenschaft, die Ozo, Dango und El Danno auf der Bühne zur Schau stellen, manifestiert sich auf den sieben Tracks dieses Tonträgers. Hier zeigt sich nicht zuletzt die konsequente Anknüpfung an die letzte Studioveröffentlichung "Universe" von 2014.
Zu den Fans des Power-Trios zählt übrigens auch Josh Homme, selbsternannter Wüstenrock-Qualitätsbeauftragter, und kommentierte 2011 in der Band-Doku "Fuzzomentary": "The best band that's ever existed." Solch Lobpreisung, wenn auch zweifelhaft, bringt eben Steine ins rock'n'rollen. Und schließlich kann man sich seine Fans ja nicht aussuchen.
Highlights
- Hawkshaw
- The 1
- The contract
Tracklist
- Calm before the storm
- Hawkshaw
- The 1
- Gehenna
- The contract
- FIend
- Storyline
Gesamtspielzeit: 47:09 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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tjsifi Postings: 832 Registriert seit 22.09.2015 |
2019-09-09 15:00:34 Uhr
Endlich werde ich die Jungs mal Live sehen (11.10. in Stuttgart)! |
Malzbier |
2016-09-22 08:30:48 Uhr
Konnte bisher noch nicht das komplette Album hören, erscheint ja erst Ende nächster Woche offiziell.Die ersten beiden Vorab-Tracks gefallen mir aber immens gut und ich habe das Gefühl, dass die Truckfighters ihre bisher beste Platte veröffentlichen könnten |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27184 Registriert seit 08.01.2012 |
2016-09-21 20:46:52 Uhr
Frisch rezensiert.Meinungen? |
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Referenzen
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