Thee Oh Sees - A weird exits

Castle Face
VÖ: 12.08.2016
Unsere Bewertung: 8/10
Eure Ø-Bewertung: 8/10

Kleben am Limit
Eines ist mal klar: Thee Oh Sees waren nie eine herkömmliche Garage-Rock-Band, auch wenn sie oft darauf begrenzt werden. Blues, Prog, Punk, Lo-Fi, Psychedelic-Pop, sogar Metal haben sie mal ausprobiert – mit ihrem gekonnten Hakenschlagen durch verschiedene Genres verzücken John Dwyer und seine oft wechselnden Kollegen Kritik wie Publikum zugleich. Dass sie trotz ihrer geradezu ekstatischen Experimentierfreude nie an Dynamik einbüßen, hat schon etwas Hochachtung verdient. Bei Thee Oh Sees bleiben erfahrungsgemäß vor Freude kein Auge und erst recht keine Achselhöhle trocken.
Und auch dank "A weird exits" fließt der Schweiß in Strömen, bis das letzte Shirt am Körper seines Trägers klebt. Das zehnte Album, das Dwyer unter dem Namen Thee Oh Sees veröffentlicht, ist zudem unter fast schon bodenständigen Bedingungen entstanden. Mit einem – zumindest derzeit – festen Line-Up, zu dem neben dem Mastermind noch drei weitere Kollegen gehören, trumpfen die Kalifornier umso mehr auf. Und mit gleich zwei Drummern im Schlepptau wird der Herzrhythmus hier mehr denn je durcheinandergebracht.
"A weird exits" ist außerdem in sich stimmiger als die beiden Vorgänger "Mutilator defeated at last" von 2015 und das ein Jahr zuvor veröffentlichte "Drop". Der Opener "Dead man's gun" bietet elektrifiziert-psychedelischen Sechzigerjahre-Rock mit einem verhuscht klingenden Dywer am Mikro und messerscharfen Stromgitarren als wunderbar funktionierendes Kontrastprogram, "Gelatinous cube" hingegen druckvolleren, aber nie übermütig werdenden Westküsten-Punk. Und auch "Ticklish warrior" wütet zwar ordentlich um sich und verharrt nie zu lange in einer Position, verliert sich aber nie im plumpen Noise.
Am besten aber wird "A weird exits" kurz vor seinem eigenen Exit. Das Instrumentalstück "Unwrap the fiend pt. 2" krautrockt sich lässig durch Zeit und Raum, während das verstrahlte "Crawl out from the fall out" nicht nur mit knapp acht üppigen Minuten Spielzeit für große Augen sorgt, sondern auch dank seines Streichereinsatzes. Das größte Highlight kommt im letzten Aufbäumen: "The axis" mitsamt verzerrter Gitarre, psychedelischer Orgel und trotzig-trauriger Lyrics wie "Don't you know how much I don't love you / Don't you know how much I don't care / And can't you see how much I don't need you / Just like you were never really there" ist eines der größten Meisterwerke in der Bandgeschichte. Und bei einem derartigen Output will das nun wirklich etwas heißen.
Highlights
- Unwrap the fiend pt. 2
- Crawl out from the fall out
- The axis
Tracklist
- Dead man's gun
- Ticklish warrior
- Jammed entrance
- Plastic plant
- Gelatinous cube
- Unwrap the fiend pt. 2
- Crawl out from the fall out
- The axis
Gesamtspielzeit: 39:35 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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MopedTobias (Marvin) Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion Postings: 19674 Registriert seit 10.09.2013 |
2018-05-31 16:36:18 Uhr
Oder auch mit dem tollen "Orc"-Album, das sie als Oh Sees veröffentlicht haben. |
Deaf Postings: 2318 Registriert seit 14.06.2013 |
2018-05-31 15:32:50 Uhr
Hiess die nicht "Mutilator Defeated at Last"? ;-)Ich würde chronologisch beginnen. |
cargo Postings: 617 Registriert seit 07.06.2016 |
2018-05-31 15:04:33 Uhr
Ich würde mit "Mutilated Defeated At Last" beginnen. Meiner Meinung nach ihre beste Platte und deckt auch so ziemlich das ganze Spektrum der Band ab. |
The MACHINA of God User und Moderator Postings: 29872 Registriert seit 07.06.2013 |
2018-05-31 14:30:42 Uhr
Mit welchen/m Album/en einsteigen? |
bazilicious Postings: 2909 Registriert seit 27.06.2013 |
2016-08-25 20:28:39 Uhr
Ich finde bei denen ist es echt mega schwer ein album hervorzuheben, sind eig. alle grossartig. |
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Referenzen
Ty Segall; Ty Segall Band; Ty Segall & White Fence; Ty Segall & Mikal Cronin; Epsilons; Sic Alps; The Traditional Fools; The Perverts; White Fence; Fuzz; Party Fowl; Mikal Cronin; The Strange Boys; Night Beats; Ariel Pink's Haunted Graffiti; The Doors; The Who; The Monks; T. Rex; The Dirtbombs; David Bowie; Melvins; The Stooges; The Zombies; The Yardbirds; The Clash; The Jam; The Ramones; Jay Reatard; The King Khan & BBQ Show; Black Lips; Wand; Temples; MC5; Death; The Sonics; The Kinks; The Men; No Age; Sonic Youth; The Kills; The Dead Kennedys; The Jesus Lizard; Pixies; New York Dolls; Holograms; Mazes; The Beach Boys; Brian Wilson; The Beatles; DIIV; Beach Fossils; The Count Five; Tame Impala; The Flaming Lips; The Byrds; Surfer Blood; Portugal. The Man; Kurt Vile; The War On Drugs; The Velvet Underground; Cloud Nothings; Japandroids; Titus Andronicus
Surftipps
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