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Bol & Snah - So? Now?

Bol & Snah- So? Now?

Gigafon / Broken Silence
VÖ: 02.09.2016

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Freunde zum Zeitvertreib

Und nu? Motorpsycho-Frontmann Hans Magnus Ryan alias Snah muss sich diese Frage wohl nicht lange stellen. Ist bei der Hauptband mal gerade Pause, gibt es im Umfeld der norwegischen Musikszene genügend Freunde, mit denen man in der Zwischenzeit im Studio abhängen kann. Vielleicht entstand aus diesem Gedanken auch der Titel "So? Now?" für die zweite Kollaboration mit den Elektro-Jazzern von Bol. Wat machma nu? – Nehmen wir halt noch ein Album auf. Und selbstverständlich ist dagegen überhaupt nichts einzuwenden. Denn die aus dieser Gemeinschaft entstandene Mischung aus Postrock, Hardrock und Jazzelementen funktioniert nach wie vor wunderbar.

"So? Now?" wandert mit traumwandlerischer Sicherheit auf dem Grat zwischen Leichtigkeit und Komplexität. Von den sechs Stücken geht die Hälfte nicht unter sieben Minuten ins Ziel, doch verwirrende Strukturen oder aggressiven Lärm haben die Sparringspartner nicht im Gepäck. Stücke wie der fantastische Opener "The sidewalks" oder das theatralisch anschwellende "Reality" pendeln lieber zwischen subtilen harmonischen Entwicklungen und der großen Geste mit mächtigen Gitarrenriffs, die Ryan in die Runde wirft. Wenn es zu den angesteuerten Höhepunkten zusätzlich dramatisch werden soll, sorgt die Bläserfraktion für die nötige Atmosphäre. Musik im 16:9-Breitbild-Format quasi.

Am Mikro überzeugt derweil Bols Tone Åse mit Charisma und einer erstaunlichen Vielfalt und Variabilität, die der Dynamik in der musikalischen Untermalung gerecht wird. Gibt sie in "The sidewalks" die Sirene, spricht sie im flüsterleisen Titeltrack den Hörer lakonisch von der Seite an: "You thought it should be smooth, easy going, piece of cake." Ganz so einfach ist "So? Now?" allerdings dann doch nicht. Vor allem wenn "Briefing" die Dissonanz für sich entdeckt und Åse sich unangenehm laut und nah als aufgescheuchte Hexe im Ohr positioniert, während die Band sich in Schräglage spielt. Da zupft es genauso an den Nerven wie an den Saiten.

Wie es sich für ein ordentliches Theaterstück gehört, sorgt der passende betitelte "Epilogue" für ein karthatisches, auflösendes Ende. Über fast zehn Minuten schöpfen Bol und Snah noch mal aus dem Vollen. Ein ausladendes Gitarrensolo leitet in den mächtigen Schlussteil über, in dem sich die Vocals überlagern und das Soundfundament einen wohligen Teppich ausbreitet. Und man das Grinsen im Studio zwischen den Akteuren förmlich hören kann. "So, are you still disappointed now?", fragt Åse im Titeltrack. Quatsch. Nie gewesen.

(Felix Heinecker)

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Highlights

  • The sidewalks
  • Epilogue

Tracklist

  1. The sidewalks
  2. #thatfeeling
  3. So? Now?
  4. Reality
  5. Briefing
  6. Epilogue

Gesamtspielzeit: 42:41 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
ThomasK
2016-09-09 12:37:46 Uhr
Ein grandioses Album! Aber wo kommen hier Bläser vor?

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 27844

Registriert seit 08.01.2012

2016-08-24 20:51:12 Uhr
Frisch rezensiert.

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