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zZz - Juggernaut

zZz- Juggernaut

Excelsior / H'Art
VÖ: 02.09.2016

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 3/10

Z wie Zampano

Wenn der eigene Vater am Steuer so Dinge wie "Musik ist eine Droge" sagt und damit die Scorpions meint, was würde er dann zu zZz sagen? Wenn man selbst schon in knarzig-krautigen Schuppen unter Einflussnahme diabolischer Substanzen (Wodka Cranberry!) vor Ehrfurcht erstarrt, weil die blanke Energie durch Mark und Bein geht, und erst nach gewisser Zeit in ausdauernde und zutiefst unmenschliche Ekstase ausbricht? Hätte er früher Tangerine Dream gehört, Suicide oder die Doors (nein, nicht die Corrs, Papa!), würde er weder Musikgeschmack noch Freizeitverhalten seines Sohnemanns mit Argwohn betrachten.

Und dass sich hinter zZz ausgerechnet zwei aufgekratzte Niederländer verbergen – geschenkt. Daan Schinkel und Björn Ottenheim schicken Album Nummer drei 18 Monate nach der Veröffentlichung in ihrer Heimat in hiesige Gefilde, deutsche Verzögerung sei Dank. Schinkel sorgt für die anzüglich psychedelische Note, während Ottenheim das menschliche Ebenbild zu Animal aus der Muppet-Show abgibt; eine Arbeitsteilung, die nur gewinnen kann: Sei es auf "Wild girl", mit der sie die Grandezza eines Iggy Pop mit beinhartem Cold Wave verbinden, oder "Blood", der von einem wiederholten, entrückten Schrei getragen wird. Textlich ist das alles nicht der Weisheit letzter Schluss: Es fängt bei der kreativen Titelgebung von "Wild girl" und "My girl" an und endet mit der Erkenntnis, dass die Lyrics lieber Stimmungen denn Inhalte vermitteln – so wie bei Scooter.

Zum Glück verweisen zZz nicht auf den deutschen, sondern auf den geschmackvolleren britischen Ravebegriff. Darüber hinaus öffnen sie sich für weitere Einflüsse, für Garage-Rock etwa oder auch für Noise-Rock-Vertreter psychedelischer Art wie Butthole Surfers – doch wozu das Ganze so systematisch angehen? Die beiden letzten Songs, das arabesk anmutende "Red beat" und die titelgebende 20-Minuten-Wuchtbrumme "Juggernaut", sind als Instrumentals erst recht auf maximale Entgrenzung ausgelegt und dienen als Köder für ihre dem Vernehmen nach sensationell größenwahnsinnigen Gigs. Sie können also auch subtil, diese zZzampanos, sie wissen ganz genau, wie man Leute anfixt. Musik ist eine Droge – und man wird ja wohl noch auf seinen Vater hören dürfen.

(Sohiel Partoshoar)

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Highlights

  • Blood
  • Red beat
  • Juggernaut

Tracklist

  1. Blood
  2. Wild girl
  3. When I come home
  4. Dead end
  5. My girl
  6. Doze
  7. Red beat
  8. Juggernaut

Gesamtspielzeit: 48:34 min.

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Armin

Plattentests.de-Chef

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Registriert seit 08.01.2012

2016-08-17 21:08:46 Uhr
Frisch rezensiert.

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