Glass Animals - How to be a human being
Caroline / Universal
VÖ: 26.08.2016
Unsere Bewertung: 5/10
Eure Ø-Bewertung: 9/10
Der fehlende Schritt
Als Glass Animals im Jahr 2014 ihr Debütalbum "Zaba" veröffentlichten, deutete alles auf eine vielversprechende, große Zukunft für das Quartett hin. Mit ihrer hier und da wohl etwas bizarr klingenden Mischung aus Experimental-Pop und Indie-Rock waren sie zwar immer ein paar Meter hinter ihren Kollegen Alt-J, aber durchaus auf flinken Sohlen unterwegs. Es fehlte nur der berühmte Funke, um das Feuer zu entfachen, der eine letzte Schritt, um sie wirklich ankommen zu lassen. Nachdem die Band um Sänger und Produzent Dave Bayley zwei Jahre lang auf Tour war und jede Nacht neue Menschen und deren Geschichten kennenlernte, wussten die vier Herren nach eigenen Angaben genau, in welche Richtung sie gehen wollten.
Menschlicher sollte das neue Album sein, das sie dann auch treffenderweise "How to be a human being" betitelten. Tatsächlich ist der Zweitling vor allem eckiger und kantiger als sein doch sehr glattgeschliffener Vorgänger. Es macht seinen Standpunkt deutlicher und versucht mit allen Mitteln, sich festzukrallen. Das klappt stellenweise sogar recht gut. Nach wie vor schaffen es Glass Animals aber zu selten, den letzten Schritt zum Ziel zu gehen. Da kann die Leadsingle "Life itself" mit noch so vielen Großstadt-Dschungel-Rhythmen aufwarten, noch so sehr mit beiden Beinen auf dem Boden stampfen, Bayley noch so verführerisch ins Mikro säuseln: Ohne Druck verpufft der Opener, bevor die allerletzte Note erklungen ist.
Anders ergeht es da dem von Computerspiel-Sounds unterstützten "Season 2 episode 3", das sich mit Falsettgesang angenehm sommerpoppig etwas Raum verschaffen kann. Weniger hitverdächtig, aber ähnlich stimmungsvoll präsentiert sich "Agnes", während das billig anmutende "Pork soda" ebenso unnötig ist wie das Interlude "[Premade sandwiches]". Nach dieser seltsamen Einleitung folgt "The other side of paradise", das bis auf seinen 08/15-Refrain aus der Charts-Schablone einer der interessantesten Songs des Albums ist. Der eigentliche Hit aber ist "Youth": An zweiter Stelle in der Tracklist zwar unprominent platziert, ist es dennoch das einzige Stück, das zumindest erahnen lässt, was hätte sein können, wenn Glass Animals den letzten mutigen Schritt endlich wagen würden. Vielleicht beim nächsten Mal – genügend Anlauf haben sie jetzt ja.
Highlights
- Youth
- Season 2 episode 3
Tracklist
- Life itself
- Youth
- Season 2 episode 3
- Pork soda
- Mama's gun
- Cane shuga
- [Premade sandwiches]
- The other side of paradise
- Take a slice
- Poplar St
- Agnes
Gesamtspielzeit: 43:07 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Daddy Better Make Me Choke Postings: 10 Registriert seit 22.04.2020 |
2020-05-12 12:51:06 Uhr
Hört die hier keiner? Im Juli kommt endlich ein neues Album, nachdem Tokyo Drifting (https://www.youtube.com/watch?v=R3QbZUekxjk) ziemlich enttäuschend war, haben Your Love (https://youtu.be/LjPStHTWr4I) und der schön verträumte Titeltrack Dreamland (https://www.youtube.com/watch?v=BE7vBk_zLA4) dann doch gesteigert. |
Gordon Fraser Postings: 2652 Registriert seit 14.06.2013 |
2019-06-05 11:10:58 Uhr
Die 5/10 hier ist echt ziemlich hart, da sind schon ein paar nette Sachen drauf. |
Gleichklang |
2018-02-13 20:27:32 Uhr
Entdecke die Band gerade erst, aber eine 5 ist das Album wirklich nicht. Da wäre durchaus ne 8 drin gewesen. |
Otto Lenk Postings: 786 Registriert seit 14.06.2013 |
2017-05-29 19:32:00 Uhr
Die 5 ist ein Witz...ein schlechter obendrein. |
Akim Postings: 212 Registriert seit 17.04.2016 |
2016-11-27 11:31:31 Uhr
"Youth" ist ein schei.ß Ohrwurm, den man dank FIFA kaum aus dem Kopf bekommt. |
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Referenzen
Electric Guest; Django Django; Everything Everything; Wild Belle; Honne; Jack Garratt; Alt-J; The Beta Band; Home Video; Here We Go Magic; Passion Pit; Hot Chip; Sylvan Esso; Hercules And Love Affair; Blood Orange; The Weeknd; How To Dress Well; Darwin Deez; Phoenix; Klaxons; Purity Ring; Sohn; Flume; Chet Faker; Majical Cloudz; Chairlift; Bombay Bicycle Club; The Maccabees; Broken Bells; Tokyo Police Club; Foals; Tanlines; Of Montreal; Wild Beasts; Broken Bells; Local Natives; Jagwar Ma; Lo-Fang; Phantogram; Jai Paul; Jamie Woon; Jarryd James; Jamie Lidell; Josef Salvat
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