65daysofstatic - No man's sky: Music for an infinite universe

Concord / Universal
VÖ: 05.08.2016
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 9/10

Was ist das für 1 Space?
Das Weltall entdecken, fremde Planeten erkunden, andere Lebenskulturen kennenlernen – was wohl für 99,9 Prozent aller Menschen für immer und ewig ein Wunschtraum bleiben wird, kann durch das Videospiel "No man's sky" zumindest digital vollzogen werden. Darin hat der Spieler die Möglichkeit, durch das All zu reisen und dabei 18.446.744.073.709.551.616 Himmelskörper zu entdecken. Wie Sean Murry von Hello Games, dem Entwicklerteam des Spiels, ausgerechnet hat, würde es 585 Milliarden Jahre dauern, sie alle zu betreten – selbst wenn pro Sekunde einer angesteuert wird! Das Potenzial von "No man's sky" konnte viele Nerds weltweit überzeugen, denn bereits vor Release wurde es über vier Millionen Mal bestellt.
Diese Zahlen beeindrucken zweifelsohne. Zu einem atmosphärisch dichten Spielerlebnis ist der passende Soundtrack unabdingbar, und allein die Kernfakten reichen aus, um unmittelbar an eine Band aus dem Postrock-Universum zu denken. Das Genre ist wie dafür gemacht, das Space-Abenteuer auditiv zu unterstreichen, ohne den Fokus zu sehr auf die Musik zu lenken. 65daysofstatic wurden letztendlich dafür auserkoren, und relativ schnell wird deutlich: Es existiert wohl wirklich keine andere Band, die besser passen könnte!
Die erste Teil klingt dabei wie ein reguläres Album von 65daysofstatic und enthält die bekannten Versatzstücke des Sounds der Band, die so einzigartig wie faszinierend zugleich sind. Das hat nichts mit dem gängigen Postrock-Klischee eines sich langsam aufbauenden, hypnotischen Aufbaus zu tun. Vielmehr wird hier mit Rhythmen und verzerrten Klängen gespielt, die kombiniert immer wieder dafür sorgen, gleichzeitig mit dem Kopf zu nicken und losrennen zu wollen. Bei "Asimov" beispielsweise schließt man gedanklich bereits nach der Hälfte mit dem Song ab, bevor dann doch noch ein Ausbruch folgt, der an Erhabenheit kaum zu übertreffen ist – um sich dann gegen Ende noch einmal zu steigern. Und der Hörer so? Der offene Mund renkt den Kiefer aus.
Die zweite Hälfte wiederum scheint dann schon eher dem Spiel selbst angepasst zu sein. In ellenlangen Ambient-/Noise-Landschaften kreieren 65daysofstatic Klänge, die ohne das Gaming-Erlebnis schlichtweg schwer funktionieren. In einem virtuellen Raumschiff könnte dies jedoch anders aussehen, deswegen richten sich diese Stücke wohl komplett an die Zocker, die damit auch ihre Yoga-Übungen ausüben können. Dafür steht der erste Part für sich und kann auch autonom konsumiert werden. Die Synthie-Hymnen, die unruhigen Beats, die nervösen Störgeräusche – all das sorgt dafür, bei der Begegnung mit 65daysofstatic ruckartig nach rechts zu swipen und sich einfach vorzustellen, mit der Band die nächsten 18 Trilliarden Jahre zu verbringen.
Highlights
- Asimov
- Red parallax
- End of the world sun
Tracklist
- CD 1
- Monolith
- Supermoon
- Asimov
- Heliosphere
- Blueprint for a slow machine
- Pillars of frost
- Escape velocity
- Red parallax
- Hypersleep
- End of the world sun
- CD 2
- NMS_exteriorAtmos1/False suns
- Tomorrow/Lull/Celestial feedback
- Departure/Shortwave/Noisetest
- Temporal dissent/ascension_test1/koaecax
- Borealis/Contrastellar
- Outlier/Eotws_Variation1
Gesamtspielzeit: 110:57 min.
Referenzen
Maybeshewill; God Is An Astronaut; From Monument To Masses; Collapse Under The Empire; Giardini Di Mirò; Mogwai; Errors; Caspian; Leech; Explosions In The Sky; Maserati; Do Make Say Think; Godspeed You! Black Emperor; And So I Watch You From Afar; If These Trees Could Talk; I Am Waiting For You Last Summer; Exxasens; The American Dollar; The Best Pessimist; Joy Wants Eternity; Moonlit Sailor; Lights & Motion; Our Ceasing Voice; Scraps Of Tape; Cloudkicker; The End Of The Ocean; Oceansize; Carrera; Immense; Sleepmakeswaves; pg.lost; This Will Destroy You; Gifts From Enola; Vessels; Long Distance Calling
Surftipps
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