The Claypool Lennon Delirium - Monolith of Phobos

ATO / [PIAS] Cooperative / Rough Trade
VÖ: 03.06.2016
Unsere Bewertung: 5/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

Interstellar Albernheit
"Kann man mal machen." Ein Satz, der erst mal aussagt, dass eine Sache eigentlich klar geht, in der Regel jedoch ein "aber" mit sich zieht. "Ist dann aber kacke", liest man beispielsweise auf Facebook-Pinnwänden oder an Arbeitsplätzen im Büro als entsprechende Ergänzung. Ein "Kann man mal machen" hat sich in jedem Fall auch "Monolith of Phobos" verdient. Niemand Geringeres als Primus-Kopf Les Claypool und Pilzkopf-Sohn Sean Lennon haben sich ein gemeinsames Projekt ausgedacht und unter dem schnieken wie treffenden Moniker The Claypool Lennon Delirium eine Platte aufgenommen. So weit in der Tat okay.
Das Album atmet in jeder Sekunde den Geist der späten Sechzigerjahre und erinnert stark an die Anfangstage von Pink Floyd, als die sich noch permanent im "Interstellar overdrive" befanden und süßliche Harmonien mit psychedelischem Gegniedel paarten – nicht zuletzt auch das, was man als Schnittmenge der hier Beteiligten erwartet. Gleich der titelgebende Opener suhlt sich in diesen Elementen und geht damit durchaus in Ordnung. Was fehlt, ist die entscheidende, zündende Idee zum Volltreffer. Die hat dann immerhin "Boomerang baby": Episch ausbreitend, begeistert die Melodie, welche die zwei Spaßvögel aus ihrem Delirium gezogen haben.
Am Mikrofon wechseln sich beide Protgonisten stets ab. Während Lennon meist mit sanft entschwebender Stimme ganz nach dem Papa kommt, knurrt sich Claypool mehr durch die abseitigeren Parts des Albums. Das klappt vor allem im überlangen "Captain Lariat" vorzüglich, das mit seinem perfekt auflösenden Schlussteil auch den besten Moment der Scheibe beinhaltet. Doch "Monolith of Phobos" kann auch anstrengend werden. Zu oft ist die Weirdness gewollt, häufig werden uralte Ideen aufgewärmt und statt einem farbenfrohen Rausch entsteht nur gähnende Langeweile. "Mr. Wright", ein kindischer Song über einen unheimlichen Stalker, nervt sogar so sehr, dass sich dessen Spielzeit von 4:21 vielmehr wie 14:21 anfühlt.
Immerhin kann das hübsch harmonische "Bubbles burst" gemeinsam mit dem instrumentalen "There's no underwear in space" einen gelungenen Abschluss markieren. Doch die ziellosen, unbeeindruckenden Albernheiten, die bei dämlichen Songtiteln wie "Breath of a salesman" und "Ohmerica" lange noch nicht aufhören, reißen das Album ins Mittelmaß. Trotz der prominenten Namen der beiden Beteiligten bleibt "Monolith of Phobos" lediglich ein weiterer unbedeutender Eintrag im psychedelischen Pop. Claypool und Lennon haben hingegen sicher ihren Spaß bei der Sache gehabt, von daher: Kann man mal machen. Ist dann aber mäßig.
Highlights
- Boomerang baby
- Captain Lariat
- Bubbles burst
Tracklist
- The Monolith of Phobos
- Cricket and the genie (Movement I, The delirium)
- Cricket and the genie (Movement II, Oratorio di cricket)
- Mr. Wright
- Boomerang baby
- Breath of a salesman
- Captain Lariat
- Ohmerica
- Oxycontin girl
- Bubbles burst
- There's no underwear in space
Gesamtspielzeit: 50:16 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Affengitarre User und News-Scout Postings: 10276 Registriert seit 23.07.2014 |
2018-07-09 22:12:38 Uhr
Wenn man in der Stimmung dazu ist, ist das eigentlich ganz geil. Claypool und Sean Lennon passen ganz gut zusammen. Ansonsten kann ich noch dieses schöne Konzert hier empfehlen: |
embele Postings: 545 Registriert seit 14.06.2013 |
2016-08-04 13:13:25 Uhr
very crazy ;) |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 24599 Registriert seit 08.01.2012 |
2016-08-02 21:34:16 Uhr
Frisch rezensiert.Meinungen? |
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Referenzen
Les Claypool; Sean Lennon; Primus; Pink Floyd; Syd Barrett; Can; Neu!; The Beatles; The Beach Boys; Brian Wilson; John Lennon; Tame Impala; Foxygen; MGMT; Of Montreal; Deerhunter; Atlas Sound; Washed Out; The Soundtrack Of Our Lives; Ebbot Lundberg & The Indigo Children; Kasabian; The Coral; Kula Shaker; The Flaming Lips; Super Furry Animals; Neon Indian; Portugal. The Man; Sycamore Age; Animal Collective; Panda Bear; Avey Tare; Youth Lagoon; Ariel Pink; Ariel Pink's Haunted Graffiti
Surftipps
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- http://rateyourmusic.com/artist/the_claypool_lennon_delirium
- https://musicbrainz.org/artist/c8d60780-4293-43e2-8e9e-3532a 430d748
- http://www.allmusic.com/artist/claypool-lennon-delirium-mn00 03475083
- http://www.last.fm/music/The+Claypool+Lennon+Delirium
- https://soundcloud.com/ato_records/the-claypool-lennon-delir ium-cricket-and-the-genie
- http://www.rollingstone.com/music/features/inside-sean-lenno n-les-claypools-oddball-superduo-20160628
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