Darlingside - Birds say
More Doug / Al!ve
VÖ: 29.07.2016
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 8/10
Die Stimmen wachsen
Harmoniegesänge sind ein probates Mittel um einen Song erhaben, schön und mysteriös zu machen. Das wussten schon die Bands in den 1960ern, vorangetrieben von den Beach Boys oder den Walker Brothers. Das adaptierten jüngere Musiker wie Fleet Foxes oder Grizzly Bear. Und weil das eben so gut funktioniert, wenn sich verschiedene Stimmen umeinander winden und ineinander verschlingen, wenn sie miteinander wachsen und zu großem Staunen führen, sind auch Darlingside Anhänger dieser Bewegung. Das Quartett aus der amerikanischen Universitätsstadt Cambridge ist derart verliebt in den Wohlklang und die Weichheit ihres Folks, dass sie gar auf einen Drummer verzichten. Harte Schläge auf dem Schlagzeug könnten hier nur etwas zerbrechen.
Dennoch beginnt "Birds say" mit einem Moment des Durchbruchs, wie es im weiteren Verlauf noch einige auf diesem Album gibt. "But I will find my way out of the dark someday" heißt es im Opener, dazu schwillt die Musik an, Gitarren und Mandolinen beschleunigen und enthemmen sich gegenseitig. Darlingside wechseln häufig die Tempi in den Songs, zumeist vom Langsamen ins Schnelle. Sie sind eine Saitenband, zusätzlich spielen sie noch auf Banjos und Violinen, selten auf elektronischen Pendants. Beachtlich ist, wie hier ein vollkommen einheitlicher Klang entworfen wird, ein harmonischer, reiner und beinahe engelsgleicher. Im flehenden "White horses" schimmern Crosby, Stills und Nash durch und im launischen "Harrison Ford" erzählen die vier Jungs davon, einen Typen getroffen zu haben, der ebenjenem Leinwandhelden ähnelt.
Ein wenig monoton geraten diese Blicke auf kurze und eigentlich völlig egale Momente im Leben der Band dann schon. Und "Go back", in seiner schnellen, nervösen Art, wie auch das bettlägerige "She's all around" wurden bereits häufig gehört. Das Harmoniekonzept von Darlingside ist eben kein neuartiges, dafür wird es enorm abgeklärt vorgetragen. "The God of loss" lässt dann noch einmal ein Drama erwachsen. Eine zerrüttete Lebensgeschichte um Bruder und Vater, zwischen Hoffen und Darben, verteilt sich auf diese vier zittrigen Stimmen, die sich doch wieder vereinen und gegenseitig stützen. "Birds say" ist in allen Belangen so gut gemacht und gemeint, dass es durch jeden noch so regnerischen Sommertag tragen kann. Und häufig sind es genau diese Alben, die dann auch im Herbst noch herausgekramt werden. Vom Winter gar nicht erst zu sprechen.
Highlights
- The ancestor
- White horses
- The God of loss
Tracklist
- The ancestor
- White horses
- Harrison Ford
- Clay & cast iron
- Go back
- My gal, my guy
- Birds say
- The God of loss
- Water rose
- Do you ever live?
- She's all around
- Volcano sky
- Good for you
Gesamtspielzeit: 46:55 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27190 Registriert seit 08.01.2012 |
2016-08-15 12:29:55 Uhr
Sehr schön, wie ich finde. 7/10 von mir. |
Gordon Fraser Postings: 2652 Registriert seit 14.06.2013 |
2016-08-13 06:38:59 Uhr
Jepp, gefällt mir aber trotzdem. :DOder um es mit der einzigen amazon.de-Rezension zu sagen: Top-Kundenrezensionen 5.0 von 5 Sternen Innere Sammlung Von Intressent500001 am 8. November 2015 Format: Audio CD Verifizierter Kauf hier kann sich rückanschließen an die Kraf die Leben gibt wer Musik dieser Art liebt, es zuläßt das Leben zu lieben. |
Pr. Dr. |
2016-08-13 00:12:15 Uhr
kitschig irgendwie |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27190 Registriert seit 08.01.2012 |
2016-07-21 21:34:58 Uhr
Frisch rezensiert.Meinungen? |
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Referenzen
Grizzly Bear; Fleet Foxes; The Beach Boys; Brian Wilson; Band Of Horses; Andrew Bird; Atlas Sound; Beirut; Animal Collective; Mainland; Matthew E. White; Edward Sharpe & The Magnetic Zeros; Family & Friends; Wild Ones; Mumford & Sons; Arcade Fire; The Walker Brothers; Kurt Wagner; Lambchop; Burt Bacharach; Element Of Crime; Death Cab For Cutie; Father John Misty; Local Natives; Portugal. The Man; Stornoway; The Dodos; My Morning Jacket; The Band; Neil Young; Crosby, Stills, Nash & Young; Midlake; Wilco; America; Simon & Garfunkel; Donovan; Maplewood; The Shins; Bob Dylan; The Turtles; White Magic; Neil Halstead; Bon Iver; Volcano Choir; Yo La Tengo; Super Furry Animals; Sparklehorse; Calexico; Iron & Wine; Modest Mouse
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