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Islands - Taste

Islands- Taste

Manque / H'art
VÖ: 13.05.2016

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

3

Die Liebe ist nicht nur ein seltsames, sondern oft auch ein trauriges Spiel. Davon kann Nicholas Thorburn, Frontmann der Band Islands, einige Lieder singen. So viele sogar, dass nun nach über zehn Jahren Aktivität zwei Alben der kanadischen Gruppe erscheinen: Während sich "Should I remain here at sea?" nur aus verklärender Entfernung an ein Beziehungsende erinnert, befindet sich "Taste" mit allen Ecken und Enden unmittelbar drin. Unabhängig sollen die Platten zwar voneinander funktionieren – jedoch zwei Blickwinkel auf das gleiche gebrochene Herz bieten. Der bisherige Bandsound wird dabei auseinander gezogen und säuberlich anhand seiner Pole getrennt.

"Taste" ist im Bunde so etwas wie der große Bruder. In den Achtzigern aufgewachsen, sind Synthies, slappender Bass und cheesy Rhythmen seine Stilmittel der Wahl. Seinen Liebeskummer maskiert er mit einem oft schon tanzbaren Background, will Hits für Disco und Radio liefern, dabei noch eine gute Figur machen, aber lässt letztendlich doch stets Melancholie und Zynismus durchbrechen. "Charm offensive" lautet das eröffnende Motto, "No milk, no sugar" und "The weekend" heißen die pumpenden Bewerbungen für die nächste Eighties-Party. "Melt my body", fordert Thorburn wiederholt im fantastischen, funkigen "Snowflake" – unklar bleibt, ob das nun euphorisch oder flehend gemeint ist. In diesem Schwebezustand erinnert das Resultat immer wieder an an Tame Impalas großartiges "Currents".

Nicht ganz zu Unrecht spielt sich "Taste" vergleichsweise in den Vordergrund, enthält es doch die eingängigeren Songs und klebt mit synthetischem Ansatz deutlich mehr am aktuellen Zeitgeist. Vor allem überzeugt es in seinen zurückhaltenden Momenten, etwa wenn sich ein einsamer Vocoder durch "Carried away" quäkt oder in "Umbrellas" das Keyboard die Regentropfen imitiert. Doch alleine kann es der Welt nicht entgegentreten. Der gitarrenlastigere Ausnahmesong "The joke" bringt die Liebesmisere selbstmitleidig und trotzig auf den Punkt: "Old man in bed by 10 / The joke's on me / Nothing left but a memory." Da ist es doch gut, einen kleinen Bruder zu haben, der einen mal wieder auf den Teppich bringt.

(Felix Heinecker)

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Highlights

  • Carried away
  • Outspoken dirtbiker
  • Snowflake
  • The joke

Tracklist

  1. Charm offensive
  2. Pumpkin
  3. No milk, no sugar
  4. Carried away
  5. It's Heaven
  6. Outspoken dirtbiker
  7. Snowflake
  8. Cool intentions
  9. The joke
  10. Umbrellas
  11. The weekend
  12. Whisper

Gesamtspielzeit: 42:54 min.

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User Beitrag

Felix H

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 8779

Registriert seit 26.02.2016

2016-07-13 21:32:47 Uhr
Ich könnte mich auch nicht entscheiden. Total stimmungsabhängig. Anfangs fand ich die "Should" besser, aber danach hat es ständig gewechselt.

Lichtgestalt

User und Moderator

Postings: 4790

Registriert seit 02.07.2013

2016-07-13 21:30:19 Uhr
Hmhm, schwer zu sagen.
Taste ist eingängiger und besser geeignet für Autofahrten. Should ist eher "klassische" Islands, macht auch Spaß. :)

Felix H

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 8779

Registriert seit 26.02.2016

2016-07-13 20:56:11 Uhr
Vielen Dank! :-)
Welche gefällt dir denn besser?

Lichtgestalt

User und Moderator

Postings: 4790

Registriert seit 02.07.2013

2016-07-13 20:50:59 Uhr
Schöne Rezis zu schönen Alben, Felix! :)

Felix H

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 8779

Registriert seit 26.02.2016

2016-06-30 10:32:56 Uhr
Die beiden Islands-Alben sind ja leider bislang etwas untergegangen. Daher mal ein Thread zu beiden. Sehr gelungene Alben!

Video zu "No Milk, No Sugar"
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