The Gotobeds - Blood // Sugar // Secs // Traffic
Sub Pop / Cargo
VÖ: 10.06.2016
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 9/10
Aufgeweckt
Huch, schon wieder ein neues Album von Protomartyr? Nein. Dann eines von Parquet Courts? Auch nicht. Obgleich man sich bei den ersten Noten von "Blood // Sugar // Secs // Traffic" an die urgewaltige Mischung aus Garage-Rock und Post-Punk jener beiden Bands erinnert fühlt, ist The Gotobeds eine gänzlich eigenständige Band, der die Ähnlichkeit zu den beiden genannten Formationen durchaus bekannt ist. Macht eh nichts: Das zweite Album des Sup-Pop-Neuzugangs fegt beserkerartig durch die nach den letzten Alben von Parquet Courts und Protomartyr endlich wieder halbwegs aufgeräumte Bude und wirbelt erneut ordentlich Dreck auf. Und lässt, wie die Vorbilder, keinen Stein auf dem anderen. Sollte das hier also wirklich nachgemacht sein, dann wenigstens gelungen.
Die Band aus Pittsburgh, die dem ehemaligen Künstlernamen von Wire-Drummer Robert "Gotobed" Grey Tribut zollt, mit dem Albumtitel hingegen den Red Hot Chili Peppers ganz unbesockt ans Bein pinkelt, trumpft auf "Blood // Sugar // Secs // Traffic" in der Tat sogar ordentlich auf: Von der eingängigen und mit Extra-Anführungszeichen versehenen Indie-Rock-Hymne "'Bodies'" über den gigantischen und mit sechseinhalb Minuten nicht gerade schlanken Closer "Amazing supermarkets" geht es zum Sturm-und-Drang-Stück "Why'd you?", in dem niemand Geringeres als Protomartyrs Joe Casey selbst als Gastsänger auftaucht. Der hat auch die herrliche Band-Bio auf der Labelseite verfasst. Ein gutes Zeichen: Man kennt sich nicht nur. Man mag sich sogar.
Die eigentlichen Album-Highlights sind dennoch andere: Da wäre zum einen der wirklich gelungene Opener "Real maths / Too much", dem genau das gelingt, wofür man ihn braucht: Er wärmt die Ohren des Hörers vor und macht Lust auf mehr. Dass man sich immer wieder an Parquet Courts' "Light up gold" erinnert fühlt, ist kein Nachteil – das Gegenteil ist sogar der Fall. Ähnlich verhält es sich mit dem mehr zu Protomartyr neigenden "Rope", das den Gesang irgendwann trotzig über Bord wirft und sich auf sein astreines Gitarrenspiel konzentriert. Die Rechnung geht auf: Noch einnehmender wird es erst wieder im brachialen "Glass house" kurz vor Schluss, in dem The Gotobeds dem hier sonst so zelebrierten Post-Punk seine erste Silbe fast vollständig mopsen und im hintersten Regal der Garage verstecken. Mittlerweile auch egal: Die ist jetzt sowieso schon dreifach verwüstet.
Highlights
- Real maths / Too much
- 'Bodies'
- Rope
- Glass house
Tracklist
- Real maths / Too much
- 'Bodies'
- Brass not rash
- Rope
- Why'd you?
- Red alphabet
- Cold gold (LA's alright)
- Crisis time
- Manifest
- Glass house
- Amazing supermarkets
Gesamtspielzeit: 38:32 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Gordon Fraser Postings: 2729 Registriert seit 14.06.2013 |
2017-12-06 19:45:54 Uhr
Alles gar nicht mitbekommen, aber die haben dieses Jahr sowohl ihr komplettes frühes Material auf einem Album re-released als auch eine hilarious neue sechsminütige Cover-EP aufgenommen. Macht alles sehr viel Spaß.https://megamart.subpop.com/releases/the_gotobeds/fucking_in_the_future https://chunklet.bandcamp.com/album/definitely-not-a-redd-kross-ep |
Gordon Fraser Postings: 2729 Registriert seit 14.06.2013 |
2016-08-30 19:45:50 Uhr
Der Opener, "Bodies" und "Amazing Supermarkets" sind sehr geil. Dazwischen ein kleines Bisschen Redundanz, aber ansonsten wie üblich eine tolle Sub-Pop-Entdeckung. |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27844 Registriert seit 08.01.2012 |
2016-07-05 21:07:18 Uhr
Frisch rezensiert.Meinungen? |
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Referenzen
Parquet Courts; Parkay Quarts; Protomartyr; Male Bonding; Happy Birthday; No Age; Mazes; Graffiti Island; Iceage; Ought; The Icarus Line; Ty Segall; Ty Segall Band; Ty Segall & White Fence; White Fence; The Thermals; Yuck; The Sonics; Obits; The Men; Guided By Voices; Sic Alps; Fang Island; Thee Oh Sees; White Fence; Pavement; Sebadoh; The Vaselines; MC5; Buzzcocks; Iggy Pop; New York Dolls; Sonic Youth; Mission Of Burma; Diarrhea Planet; Wire; Holograms; Pissed Jeans; Beat Happening; The Damned; The Jam; Dead Kennedys; The Jesus Lizard; The Clash; The Replacements; Dinosaur Jr.; Hüsker Dü; The Fall; Jay Reatard; Surfer Blood; Times New Viking; The Velvet Underground; Royal Headache; The Yardbirds; Mike Krol; Epsilons; The Traditional Fools; The Perverts; Fuzz; Party Fowl; The Strange Boys; Night Beats; Wand
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