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De/Vision - Devolution

De/Vision- Devolution

e-Wave / Drakkar / BMG
VÖ: 06.01.2003

Unsere Bewertung: 4/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Comatose

Slash ist zurück. Nicht die wandelnde Dauerwelle, dem Guns N' Axl die fetten Hits und noch fetteren Gitarrensoli zu verdanken hatte. Nein, wir reden von De "Schrägstrich" Vision, Deutschlands noch immer aktivsten Plagiatoren führender Depeche Mode-Klone. Die nämlich werfen mit "Devolution" einmal mehr mit immerhin nett düsteren Belanglosigkeiten um sich. Synthpop im Zeichen des Durchschlags. Dieser gefällt - wie immer - besonders anfangs recht gut, geht einem aber - wie immer - mit zunehmender Dauer auch recht gekonnt auf die Nerven.

Fangen wir also erst einmal mit dem Erfreulichen an. Der düstere Schleicher "Sadness" scheppert industriell los, während sich eine bittersüße Melodie aus Zeilen wie "A mine of pure decay" herausschält. Brummelnde Bässe und weiche Wolkensynthetik nehmen langsam Fahrt auf, bis am Ende scharfzüngige Riffs dem Gesangs-Mantra die Leviten lesen. Da ist der Kopf zwar unten, der Daumen aber dafür um so höher.

Doch es kommt, wie es bei dem Duo mit Ausnahme ihrer Best-Of "Zehn" noch jedes Mal gekommen ist: Schon das folgende "When the world disappeared" ist ein zischelndes Jammertal. Da haucht zwar ein wattiger Klang nette Bilder in die Luft, aber ein elendes Donnern und Wummern versteckt das Gefühl hinter heran brausenden Regenwolken. Passend dazu tränt auch der Text: "All my sorrow and pain / 'Cause the world couldn't tame me."

Auch wenn man eine schüchterne Akustikgitarre ins Geschehen schickt, vergraulen die schwunglosen und überraschungsarmen Arrangements jeden Anflug von Genuß. Es bleibt bei der gestenreichen Andeutung. Selbst gelegentlich aufkreuzende, nett programmierte Sounds, die zumindest beim ersten Hören gefallen mögen, entwerten De/Vision gleich selber, in dem sie diese unmittelbar dem Eigenrecycling überführen. So stechen lediglich noch das bombastische "A new dawn" und die mit Puderzucker bestreute Single "Drifting sideways" aus dem breiigen Einerlei heraus. "Feels I'm not your saviour anymore", singt man da. Aber war er das je?

(Oliver Ding)

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Highlights

  • Sadness
  • A new dawn

Tracklist

  1. Sadness
  2. When the world disappeared
  3. Miss you more
  4. Drifting sideways
  5. A new dawn
  6. Far too deep
  7. Digital dream
  8. You say...
  9. Mary Jane
  10. The day's not done

Gesamtspielzeit: 48:59 min.

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