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Cut Out Club - Cut Out Club

Cut Out Club- Cut Out Club

Granted Records / Factory 92 / Believe Digital
VÖ: 24.06.2016

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 10/10

Eitel Sonnenschein

Ein kleiner Blindtest: Google zu, Augen zu und das selbstbetitelte Debütalbum der 2014 gegründeten Band Cut Out Club angehört. Na, woher kommt diese Truppe? Analyse: schmissiger Sunshine-Pop, bei dem die Wolken von ganz allein weggedampft werden. Wechselgesang, Saxophon, durchaus auch leichte Psycho-Anleihen. In 36 Minuten passiert so allerhand, was bei anderen Bands nicht einmal bei doppelter Länge auf Platte landen kann. USA (mal wieder)? Skandinavien, so wie die Reykjaviker FM Belfast oder Wirbelwind Robyn? Nein, nein. Auf Israel, genauer gesagt Tel Aviv, tippt man bei dieser energiegeladenen Gruppe als Herkunftsort wohl eher nicht. Falsche Vorstellungen über die dortige, höchst aktiv pulsierende Musikszene existieren offenbar häufig, weil jene viel zu selten etwas über die Grenzen hinaus transportieren kann. Sagen wir es so: Wenn es dort auch den NME geben würde – er wäre jetzt am Durchdrehen.

Die zehn Songs des Albums packen so einiges auf den Tisch: Da wären zunächst die eröffnenden astreinen Hits "Tears like a storm" und "We are the ghosts", welche in einer gerechten Welt in diesem Sommer für Dauerbeschallung sorgen würden. Ersterer ist ein flotter Tanzflächenfüller mit slappendem Bass, letzterer ein unglaublich eingängiger Singalong, der im Verlauf immer besser wird. Die anschließende Mitte des Albums gerät in leichte Stimmungsschräglage. "Dead Club Med" heißt ein abermals formidabler Song, während sich Textzeilen wie "Shot of a gun / This holiday is doomed" sich mit der euphorischen Instrumentierung beißen. Kommt am Ende Politik mit in die Party? Beim ausladenden "Teen operator" lugt sogar der altehrwürdige Horror-Musikant John Congleton um die Ecke, derweil entdeckt das nervöse "Skin trade" das "Batman"-Theme für sich. "Cut Out Club" ist auch, aber nicht nur eitel Sonnenschein, sondern beißt auch mal herzhaft zu. Die Abdrücke der Zähne bleiben haften.

Höhepunkt dieser Phase ist das theatralische "Fixxx" mit wechselnden Shouts der Vokalisten Nitzan Horesh und Daniella Milo, hämmerndem Klavier und eindringlichem Saxophon – welches ohnehin ein fester Bestandteil des Bandsounds ist. Zum Ende hin packt das achtköpfige Kollektiv jedoch wieder die gute Laune aus. "Colorized" stürzt sich in funkige Gitarrenläufe, und die Single "Out of my world" bringt die ganze Sause schmissig mit Soul-Anleihen über den Jordan. Mit jedem Hören wird "Cut Out Club" ein Stück besser. Die offensichtlichen Hits greifen beim ersten Durchgang und werden doch nie nervig, die komplexeren und detailreichen Stücke kriechen aus der zweiten Reihe erst ins Langzeitgedächtnis. War es das nun schon mit dem musikalischen Export aus Tel Aviv oder kommen noch weitere spannende Acts auf uns zu? Auf jeden Fall sind Cut Out Club mit ihrem Erstling bereits eine enorme Bereicherung. Für die Musikwelt, für den Pop, für alle kommenden Sommertage.

(Felix Heinecker)

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Highlights

  • Tears like a storm
  • We are the ghosts
  • Dead Club Med
  • Fixxx

Tracklist

  1. Tears like a storm
  2. We are the ghosts
  3. New confrontation
  4. Dead Club Med
  5. Teen operator
  6. Skin trade
  7. Fixxx
  8. The haunted
  9. Colorized
  10. Out of my world

Gesamtspielzeit: 36:02 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Voodoo
2016-07-01 12:08:35 Uhr
Respekt, Respekt, ein brillantes Scheibchen....

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2016-06-29 20:26:57 Uhr
Frisch rezensiert.

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