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Olga Bell - Tempo

Olga Bell- Tempo

One Little Indian / Rough Trade
VÖ: 27.05.2016

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Dialog mit dem Groove

Das Motto ihres Albums gibt Olga Bell gleich im Opener "Power user" aus: "All in the house put your hands up / Whether or not you feel like a dancer." Die gebrochenen Beats verleihen der Aufforderung ordentlich Nachdruck. Alles an "Power user" ruft nach Tanzfläche und macht damit dem Namen des Albums "Tempo" alle Ehre. Ihre ungemein groovige Seite hat Bell bereits bei Dirty Projectors sehr erfolgreich gezeigt. Noch konsequenter spielt sie aber solo damit. Das heißt, die gebürtige Russin bleibt erst einmal auf der Tanzfläche. Den zweiten Song "Doppio" bestimmt zwar eher ein dancehall-artig synkopierter Rhythmus, aber der sanfte Soulgesang Bells zu Anfang des Songs, der sich zum Rap steigert und in den Mittelteil überleitet, erzeugt eine Spannung, die für drei Dancetracks reichen würde. Mit dieser geht es weiter in den straighten Achteltakt von "Randomness", einem unnachgiebig treibenden Stück.

Erst mit "Ata" im Mittelteil des Albums wandelt sich der Ansatz ein wenig und und die kräftige Soulstimme der 32-Jährigen rückt mehr in den Vordergrund. Auf einzelne Beats reduziert läuft der Drumcomputer unter ihrem Gesang und schraubt sich erst beim Refrain empor, wenn Bell fast schreit: "Am I fucking useless?" Die reduzierten Beats zu kraftvollem Gesang behält die inzwischen in New York wohnhafte Bell in den nächsten Songs bei: Auch "Regular" und "Your life is a lie" werden von feinen Melodiebögen und vereinzelten Drum-Loops bestimmt.

Auf ihrem dritten Album spielt und experimentiert Bell noch mehr und verfeinert das, was sie am besten kann: Kräftiger, wandelbarer Gesang, der mit den Bässen und Drumbeats spielt, sie vor sich hertreibt, unterstreicht oder virtuos konterkariert. Immer gibt es in den Songs aber einen Dialog zwischen dem Groove des Gesangs und dem der programmierten Beats. Daraus wächst eine Spannung, die "Tempo" nicht nur zu einem mitreißenden Album macht, sondern auch zeigt, wie moderner Soul klingen kann: elektronisch, dancelastig und mit Loops anstatt Handclaps.

(Kerstin Petermann)

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Highlights

  • Power user
  • Doppio
  • ATA

Tracklist

  1. Power user
  2. Doppio
  3. Randomness
  4. ATA
  5. Regular (feat. Jason Nazary and Gunnar Olsen)
  6. Zone
  7. Ritual (feat. Sara Lucas)
  8. Your life is a lie
  9. Stomach it
  10. America

Gesamtspielzeit: 37:19 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Christoph
2016-06-28 10:33:16 Uhr
Hört sich irgendwie nach einer frühen Regina Spektor mit elektronischen Elementen an.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 24572

Registriert seit 08.01.2012

2016-06-23 21:03:26 Uhr
Frisch rezensiert.

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