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Roxette - Good karma

Roxette- Good karma

Roxette / Parlophone / Warner
VÖ: 03.06.2016

Unsere Bewertung: 4/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Get well soon

An dieser Stelle sei zunächst Marie Fredriksson alles Gute gewünscht. Schon seit mehr als einem Jahrzehnt kämpft die Roxette-Sängerin mit einem Gehirntumor und konnte sich doch stets dazu aufrappeln, Comebacks zu feiern, Alben aufzunehmen und Konzerte zu geben. Doch zumindest letzteres wird nach aktuellem Stand nie mehr möglich sein. Zu angeschlagen ist ihr Gesundheitszustand, um den Strapazen des Tourlebens entgegenzutreten. Wenigstens im Studio arbeiten sie und ihr Bandkollege Per Gessle allerdings noch zusammen. Was man den Songs auf "Good karma", dem zehnten Album der beiden anmerkt, ist, dass der Anteil von Fredrikssons unverkennbarer Stimme geringer ist als früher und Gessle öfter dafür einspringt. Leider fehlt dem Großteil der Platte noch eine viel wichtigere Zutat: gute Songs.

Selbst die schwächeren Roxette-Alben waren immer gut für eine Handvoll netter bis sehr guter Radiostücke. Auf "Good karma" sind solche Momente jedoch enttäuschend rar gesät. "It just happens" ist noch so ein Midtempo-Ding mit gelungener Melodie im Stil der alten Gassenhauer, wenngleich die Roxette-Königsklasse nicht ganz erreicht wird. Das dreampoppige "From a distance" gefällt ebenfalls, stellt einen angenehmen Ruhepol inmitten des Albums dar. Das größte Highlight ist jedoch mit einigem Abstand "Why don't you bring me flowers?". Beginnend als dezentes Pianostück, gesellen sich in der Folge Streicher dazu. Dank der wunderbaren Harmonien und Fredrikssons nach wie vor ergreifendem Gesang hätte sich der Song den Platz auf einer zukünftigen Best-Of-Compilation redlich verdient. Hier kommt der schöne Kitsch zum Vorschein, der die besten Roxette-Balladen schon immer ausmachte.

Die Achillesferse von "Good karma" bilden fast durchgängig die flotteren Songs, welche mit käsigen Synthies förmlich zugekleistert werden und zu oft in flunderflache Hooks abrutschen. Zudem hat Gessles Stimme schon bessere Tage erlebt. Den Opener "Why dontcha?" versemmelt er kräftig, die furchtbaren Vocal-Effekte in "Some other summer" oder der Halb-Rap in "You can't do this to me anymore" sind auch alles andere als gelungen. Und das Verfallsdatum einer Zeile wie "Gimme a coin and I will kick off your dream in 2016" aus "This one" kann man bereits von weitem sehen. Absolutes Lowlight ist das auf vorletzter Position startende "20 bpm", mit einer äußerst penetranten Keyboardwand und abermals grauenvoller Stimmverzerrung, welche den Song in die übelste Dorfdisko-Ecke schieben. Höchstens Menschen, denen ein Track wie "Stars" noch zu subtil war, werden hierbei glücklich.

Aufgrund solcher Tiefflieger, die "Good karma" leider großzügig durchsetzen, fällt es schwer, hier positive Seiten zu sehen. Tatsächlich wäre es Roxette absolut zu wünschen gewesen, nach dem Schicksalsschlag der Tourabsage wenigstens ein gutes, rundes Album aufzunehmen. "Good karma" ist aber in seiner Inspirationslosigkeit und Plattheit ein gutes Stück davon entfernt und positioniert sich am unteren Rand der Diskographie. "Some other summer, you will do better", heißt es auf dem Album und möglicherweise ist es auf Marie Fredrikssons körperlichen Zustand bezogen. Man kann jedoch außerdem hoffen, dass es auch auf Roxettes Musik zutrifft.

(Felix Heinecker)

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Highlights

  • It just happens
  • Why don't you bring me flowers?

Tracklist

  1. Why dontcha?
  2. It just happens
  3. Good karma
  4. This one
  5. You make it sound so simple
  6. From a distance
  7. Some other summer
  8. Why don't you bring me flowers?
  9. You can't do this to me anymore
  10. 20 bpm
  11. April clouds

Gesamtspielzeit: 38:06 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Michael

Warer Magot

Postings: 494

Registriert seit 13.06.2013

2016-11-05 04:30:33 Uhr

Die neue Roxette-Single
, laut PT-Rezension "mit einigem Abstand das größte Highlight des aktuellen Albums":

Mr. Orange

User und News-Scout

Postings: 2955

Registriert seit 04.02.2015

2016-06-08 21:59:43 Uhr
Kandidat für den Titel des hässlichsten Albumcovers des Jahres auf jeden Fall.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 27676

Registriert seit 08.01.2012

2016-06-08 21:55:47 Uhr
Frisch rezensiert.

Meinungen?

Michael

Warer Magot

Postings: 494

Registriert seit 13.06.2013

2016-04-18 21:23:04 Uhr
Sehr traurig, aber auch nachvollziehbar. Ich hoffe auch auf keine neue Diagnose und behalte etliche tolle Shows in bester Erinnerung.

Thank you for the Joyride, Marie ! :(
ich sach nur:
2016-04-18 18:14:43 Uhr
listen to your heart!
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