Catfish And The Bottlemen - The ride
Island / Universal
VÖ: 27.05.2016
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 8/10
Party like it's 2006
Vor etwa 10 Jahren surfte der Britrock ganz oben auf der Trendwelle. Damals, als Arctic Monkeys, The Libertines, Kaiser Chiefs, The Kooks, The Subways und noch ein Dutzend anderer Bands die willige Indiemasse zu ihren Schrammelgitarren zappeln ließen. Hört man "The ride", die neue Platte der Waliser Catfish And The Bottlemen, hat man ein wenig das Gefühl, in eine Zeitkapsel gestiegen zu sein – ohne aber allzu schnell Heimweh zu bekommen.
Zwar bietet die zweite Platte der Band aus dem unaussprechlichen Llandudno keine große Stiloffenbarung, sondern bewegt sich wie auch schon der Vorgänger "The balcony" fast durchgängig in den bewährten Genre-Gefilden: Bratgitarre trifft Dreschdrums, darüber die Stimme von Van McCann, die starke Ähnlichkeiten mit der von Razorlights Johnny Borrell aufweist. Aber genau dieser Retro-Charme macht den Reiz des Albums aus. Die drei ersten Songs, "7", "Twice" und die Singleauskopplung "Soundcheck", sind eine regelrechte Britrock-Tour-de-Force, tanzbar und eingängig, wobei letzterer ab der zweiten Hälfte gar ein bisschen in Richtung Poprock schielt, inklusive extrem gefälliger Chorus-Melodie, eine Tendenz, die beim etwas beliebigen "Red" noch stärker wird. "Postpone", dessen galoppierende Drums auch Alex Kapranos zum Stampfen bringen würden, "Oxygen" und "Emily" schlagen dagegen wieder klar in die Brit-Kerbe.
Das pulsierende "Anything" begeisterte jüngst sogar BBC6-Guru Steve Lamacq so sehr, dass er den Song kurzerhand in seine Playlist aufgenommen hat, und wenn das Tempo gegen Refrain hin empfindlich anzieht, fällt es schon sehr schwer, nicht unweigerlich mitzunicken. Dagegen wirkt das darauffolgende Akustikstück "Glasgow" beinahe ein bisschen farblos, dabei können die vier auch sehr gut langsam und leise. Das beweist das schön melancholische "Heathrow", das eine angenehme Atempause zwischen all den Brettern bietet und McCann und Co. mindestens genauso gut wie die schnellen Nummern steht.
Mit dem hymnisch-orgiastischen "Outside", das einen spannenden Wechsel in Tempo und Lautstärke bietet, entlässt einen "The ride" schließlich aus der knapp 40-minütigen Zeitreise. Ja, 2006 ist schon eine Weile her, die Converse sind schon reichlich ausgelatscht, und die große Zeit der jungen Wilden von der Insel ist vorbei, aber auch nach Arctic Monkeys ist es möglich, eine solide Britrock-Platte zu machen. Catfish And The Bottlemen sehen auf der Tanzfläche jedenfalls immer noch gut aus.
Highlights
- Twice
- Anything
- Outside
Tracklist
- 7
- Twice
- Soundcheck
- Postpone
- Anything
- Glasgow
- Oxygen
- Emily
- Red
- Heathrow
- Outside
Gesamtspielzeit: 39:46 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Gordon Fraser Postings: 2680 Registriert seit 14.06.2013 |
2016-06-03 19:29:06 Uhr
Sicher keine Revolution, aber die brauche ich auch nicht oft. Besser als die gegenwärtigen Arctic Monkeys allemal. |
diggo |
2016-06-01 20:34:19 Uhr
mir gefällt's. fühle mich um ca. 10 jahre zurückversetzt. macht spass! |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27545 Registriert seit 08.01.2012 |
2016-06-01 19:58:10 Uhr
Frisch rezensiert.Meinungen? |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27545 Registriert seit 08.01.2012 |
2016-05-10 17:46:50 Uhr
Catfish and The Bottlemen geben uns im kürzlich veröffentlichten Video zu ihrem neuen Song „7“ einen Einblick in ihren Studioalltag: In dem Schwarz-Weiß-Clip sehen wir die vier Bandmitglieder in charmanten, ungestellten Aufnahmen jammend und witzelnd ihren Indie-Sound performen.Hier könnt Ihr Euch das Video anschauen: Catfish and The Bottlemen – „7 (Live From The Studio)”: http://go.universal-music.de/catfish-and-the-bottlemen/light/video/400857/ Im Zuge ihrer USA-Tour waren Catfish and The Bottlemen kürzlich außerdem bei Stephen Colbert zu Gast und performten die erste Single aus ihrem bald erscheinenden zweiten Album „The Ride“ (VÖ: 27.05.2016), „Soundcheck“. Hier könnt Ihr Euch den Auftritt anschauen: Catfish and The Bottlemen – „Soundcheck live @Stephen Colbert“: https://youtu.be/f2BgXJJudmg Sänger Van McCann sagt über die neuen Songs: „It’s miles better than the last album. The band’s 10 times better, the crew’s 10 times better and we’re all 10 times better looking.” |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27545 Registriert seit 08.01.2012 |
2016-03-23 17:44:04 Uhr
Liebe Kolleginnen und Kollegen,vor knapp zwei Jahren veröffentlichte die britische Band Catfish and The Bottlemen ihr Debüt-Album „The Balcony“ und mischte damit die Indie- und Alternative-Rock-Szene auf. Gespickt mit poppigen Riffs und eingängigen Melodien und produziert von Jim Abbiss (Kasabian, Arctic Monkeys) trafen die Songs mitten ins Schwarze. Mittlerweile hat das Album in England Goldstatus erreicht und kürzlich konnte die Band sogar den BRIT Award in der Kategorie „British Breakthrough Act“ einheimsen. Wir freuen uns, heute endlich das zweite Album von Catfish and The Bottlemen ankündigen zu dürfen. „The Ride“ wird am 27. Mai 2016 erscheinen. Bei den Aufnahmen, die überwiegend in Los Angeles stattfanden, stand ihnen diesmal Produzent Dave Sardy (u.a. Oasis, Paolo Nutini, Supergrass) zur Seite. Heute feierte außerdem das offizielle Video zur ersten Single „Soundcheck“ Premiere. Hier könnt Ihr Euch den Clip anschauen: Catfish And The Bottlemen – „Soundcheck“: http://go.universal-music.de/catfish-and-the-bottlemen/light/video/396588/ CATFISH AND THE BOTTLEMEN – THE RIDE (VÖ: 27.05.2016) http://www.universal-music.de/catfish-and-the-bottlemen/home http://www.catfishandthebottlemen.com/ https://www.facebook.com/catfishandthebottlemen/ “I feel like the last album was the support band, or even the soundcheck and this one’s the headliner” – Van McCann Gerade erst gewann die vierköpfige, aus Wales stammende Indie-Rock Band Catfish And The Bottlemen den diesjährigen BRIT Award in der Kategorie „British Breakthrough Act“. Zwei Jahre nach der Veröffentlichung ihres Debütalbums „The Balcony“ kehren die vier Briten jetzt nicht nur mit ihrer neuen Single „Soundcheck“ zurück, sondern kündigen zugleich ihr zweites Album an: „The Ride“ wird am 27.05.2016 erscheinen. Catfish And The Bottlemen sind Van McCann (Sänger/Gitarrist), Johnny Bond (Gitarrist), Benji Blakeaway (Bass) und Bob Hall (Schlagzeug). Sie gründeten sich 2010 in North Wales. Ihre Live-Shows gelten als absolutes Muss für jeden Indie-Fan. Nachdem sie dieses Jahr u.a. als Headliner auf dem Sound Music Festival und dem Castlefield Bowl performen, kann man die Briten im September auf dem LOLLAPALOOZA in Berlin live erleben. In diesem Sizzle Reel erfahrt Ihr ein wenig mehr über die Band: Catfish And The Bottlemen – Sizzle Reel: http://go.universal-music.de/catfish-and-the-bottlemen/light/video/394232/ |
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Referenzen
Razorlight; Arctic Monkeys; The Strokes; The Libertines; Babyshambles; The Districts; The View; Kaiser Chiefs; Franz Ferdinand; Mando Diao; The Hives; The Strypes; The Last Shadow Puppets; The Wombats; The Vaccines; Palma Violets; The Maccabees; The Wake Woods; The Kooks; The Rifles; The Fratellis; Dirty Pretty Things; Kasabian; Cage The Elephant; Victor & The Blood; The Von Bondies; The Duke Spirit; Wolf Alice; Jamie T; Drenge; The Cribs; The Subways; The Coral
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