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Tegan And Sara - Love you to death

Tegan And Sara- Love you to death

Warner
VÖ: 03.06.2016

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 5/10

Atemlos durch die Nacht

Ok, Punk sind Tegan And Sara schon seit ein paar Alben und Jahren "nur" noch im Herzen. Musikalisch sind die kanadischen Zwillinge mit ihrem neunten Album "Love you to death" komplett im (Dance-)Pop angekommen. Hektische, synthetische Rhythmen und Keyboardmelodien bestimmen die zehn Songs – und zwar im konstant atemlosen Tempo. Eine Pause oder Runterkommen ist nicht vorgesehen. Die Songs sind für die ganz große Bühne mit Lichtshow und Choreographie produziert, oder zumindest für den Dancefloor. Schon mit dem Vorgängeralbum "Heartthrob" haben sich Tegan And Sara massiv auf die Tanzfläche geworfen, "Love you to death" verweilt dort einfach noch deutlich länger.

Liebe ist das ganz große Thema des Albums, da muss man auch nicht großartig nach anderen, originelleren Deutungsansätzen suchen. "Faint of heart" erzählt von der Verletzlichkeit in einer Beziehung, während "Dying to know" danach fragt, warum sie vielleicht zerbrechen kann. "BWU" ist eine Ode an das Vertrauen zwischen zwei Liebenden. Eine Ode, weil sie eben in dem durchgängigen Dance-Style gesungen ist, wie der Rest der Songs. Tegan And Sara packen die verschiedenen Facetten von Beziehung und Liebe auf ein Album und präsentieren sie, so unterschiedlich sie auch sind, im einheitlichen, fluffigen, bombastischen Stil.

Dieser charmante Widerspruch ist deshalb so reizvoll, weil man spätestens bei der Single "Boyfriend" darüber stolpert. Eine Zeile wie "You treat me like your boyfriend" gesungen von einer (lesbischen) Sängerin kann wohl getrost als ein Gender-Twist bezeichnet werden, der über die nette Lollipop-Dance-Stimmung der Musik hinausweist. Ein weiterer "Stolperstein" auf "Love you to death" ist "100x", das einzige, deutlich reduzierte Stück des Albums. Als Hauptbegleitung spielt lediglich das Klavier zum fast schon überdeutlich klaren Gesang. Saras Stimme entwickelt dabei eine Energie, die magisch ist und alle eventuellen Vorwürfe entkräftet, das hier wäre Plastik-Pop. Tegan And Sara haben eine Verbeugung vor der Tanzmusik der 1970er- und 1980er-Jahre gemacht. Für eine atemlose Nacht voller Schweiß und Wer-weiß-was-noch ist "Love you to death" ein Glücksfall.

(Kerstin Petermann)

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Highlights

  • Boyfriend
  • Dying to know

Tracklist

  1. That girl
  2. Faint of heart
  3. Boyfriend
  4. Dying to know
  5. Stop desire
  6. White knuckles
  7. 100x
  8. BWU
  9. U-turn
  10. Hang on to the night

Gesamtspielzeit: 31:27 min.

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User Beitrag

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2016-10-25 19:56:27 Uhr
TEGAN & SARA im Februar 2017 auf Deutschlandtour

Die stilistische Bandbreite der kanadischen Zwillingsschwestern erschließt sich immer noch am besten, wenn man eines ihrer Konzerte besucht. Da geht es oft innerhalb weniger Minuten von der mitreißenden Autotune-Teenie-Party »Boyfriend«, über einen Riot-Grrrl-Twee-Pop-Ausbruch »Burn Your Life Down« bis hin zum kratzigen, melancholischen Banjo-Folk in »Living Room« – und wieder zurück in den Partymodus mit ihrem Hit »Closer«, den man auch in nicht ganz so gut auf einem Katy Perry-Album finden konnte. Ach ja, und dann wäre da ja noch diese wundervolle Brainwash-Hymne »Everything is Awesome« aus »Lego – The Movie«, mit dem sie ihren Humor bewiesen und ganz nebenbei mal eben einen Welthit landeten. Ihr letztes Album „Love You To Death“ machte dennoch deutlich, dass TEGAN & SARA den Folk, mit dem sie im Teenageralter einst Neil Young höchstselbst begeisterten, hinter sich gelassen haben und lieber daran arbeiten verdammt guten, eingängigen, queeren, tanzbaren Pop zu liefern. Wie gut das gelingt, kann man im Februar bei vier Shows in Deutschland sehen. Aber keine bange: für die Nostalgiker gibt’s sicherlich auch wieder die schönen Hits wie „Back In Your Head“ und „I Hear Voices“, denn verlernt haben sie nichts - sie haben sich nur auf sehr spannende Weise weiterentwickelt.
Präsentiert wird die Tour von intro, Missy Magazine, kulturnews, Vevo und FastForward Magazine.

01.02.2017 Berlin - Huxleys
06.02.2017 München - Muffathalle
09.02.2017 Köln - Live Music Hall
10.02.2017 Hamburg - Uebel & Gefährlich

Tickets gibt es ab Mittwoch, den 26. Oktober, 10 Uhr exklusiv über eventim.de.
Ab Freitag, den 28. Oktober, 10 Uhr gibt es die Tickets für 26 Euro zzgl. Gebühren an allen bekannten CTS–VVK-Stellen sowie unter der Hotline 01806 – 853653 (0,20 €/Anruf aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,60 €/Anruf), auf fkpscorpio.com und eventim.de.

Weitere Infos unter teganandsara.com, facebook.com/TeganandSara, twitter.com/TeganAndSara, instagram.com/TeganAndSara und youtube.com/TeganAndSara.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2016-05-24 22:32:01 Uhr
Frisch rezensiert.

Meinungen?
diggo
2016-04-12 22:31:59 Uhr
schade, was aus dem beidem geworden ist. konnte mit dem synthpop des letzten albums gar nichts anfangen. nach dem grossartigen live/akustik-album "get along", das für mich ihr karriere-höhepunkt war, kam leider nichts brauchbares mehr. alles davor fand ich toll. leider ist der ganze punk-spirit, den insbesondere alben wie "the con" und "so jealous" auszeichnete, mittlerweile weg, was ich sehr bedauere.

werde wohl trotzdem mal in das neue album reinhören...

Leatherface

Postings: 1652

Registriert seit 13.06.2013

2016-04-12 19:41:37 Uhr
Nach dem Karriere-Höhepunkt "Heartthrob" folgt am 3. Juni das nächste Album der Quin-Zwilling, "Love You To Death", und schlägt offensichtlich in die gleiche Synthpop-Kerbe wie der grandiose Vorgänger.

Erste Single Boyfriend reicht nicht ganz an die letzte Vorab-Single "Closer" heran, aber macht schon Spaß.

Gleiches gilt für U-Turn.

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