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Charity Children - Fabel

Charity Children- Fabel

Charity Children / Cargo
VÖ: 26.02.2016

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 8/10

German dream

Kaum ist das via Crowdfunding finanzierte zweite Album "Fabel" der Band Charity Children um Chloe Lewer und Elliott McKee draußen, schon wird die Deutschland-Tour abgesagt. Da will man vielleicht losschimpfen, doch bei den Wahlberlinern und aus Neuseeland stammenden Charity Children gibt es gute Gründe. Aber immer der Reihe nach. 2010 lernten sich Lewer und McKee während ihrer Schauspielausbildung in der neuseeländischen Heimat kennen, nur um 2011, nun als frisch verliebtes Paar, ohne zu viele Deutschkenntnisse nach Berlin zu ziehen und dort ihr Glück zu machen. Schnell fanden sie sich pleite notgedrungen als Straßenmusiker wieder. So mussten sie lernen, dass nicht jedem Träumer im Land der Dichter und Denker alles einfach zufliegt. Aber ihre Hartnäckigkeit zahlte sich aus: Erst bildeten sich immer größere Kreise in den Straßen um das junge Paar, dann folgten immer mehr Shows in Clubs und schließlich das in Eigenregie eingespielte Debüt "The autumn came" mitsamt der wundervollen Single "Elizabeth".

Mitten in dieser kindlich-naiven, fabelhaften Geschichte der Erfüllung durch Musik und Liebe wähnt man sich bereits im Opener "To see you smile". Schüchtern und verspielt beginnt das kleine Folk-Stück im Duett des Paares, bis die Nummer nach dem ersten Chorus unwiderstehlich anzieht. Doch hinter dieser frühlingshaften Fassade wird ein Drama erkennbar: "So leaving our once perfect bliss / We seal the end with our last kiss / But there's one thing I’ll miss forevermore / To see you smile." So viel Freude und Hoffnung auch versprüht wird, vor Fallstricken ist man nie gefeit. So verhält es sich auch mit den meisten anderen Stücken auf "Fabel" wie beispielsweise "Till the day I die". Etwas stärker aus dem Rahmen fällt da die Vorab-Single "Whispering still", in der die entzückende Miss Lewer ausnahmsweise beinahe alleine die Vocals übernimmt und die unter Beweis stellt, wie gut Charity Children auch etwas sperrigere Indie-Perlen beherrschen.

Das tolle "Holy war" hingegen ist mit seinem weiblich dominierten Wechselgesang in perfekter Harmonie das Paradebeispiel für die vielen nicht unpassenden Vergleiche mit Of Monsters And Men. Und auch wenn Charity Children nie so sehr in Richtung Pop gehen wie "Little talks", liefern die Wahlberliner mit "You want me" auch einen Song, den man bereits nach dem ersten Hören weder aus den Hirnwindungen noch aus den munter weiterklatschenden Händen bekommt, obwohl es doch so viel mehr zu entdecken gilt: das wundervoll bescheuerte "Everything you want I'll give". Das verzweifelte und doch optimistische "End up alone". Der kurze Moment inmitten von "Holy war", wenn Chloe Lewers Stimme zur Zeile "I will take my burden back" zittert und man sich unweigerlich verliebt. Doch wie auf "Fabel" ist auch im echten Leben der mittlerweile auf sechs Bandmitglieder angewachsenen Charity Children bei allem Glück das Unheil nicht weit. Die Tour musste wegen ernsthafter gesundheitlicher Beschwerden abgesagt werden. Da bleibt nur zu hoffen und zu wünschen, dass alles irgendwie gut ausgeht.

(Marcel Menne)

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Highlights

  • Holy war
  • Whispering still
  • End up alone
  • Everything you want I'll give

Tracklist

  1. To see you smile
  2. Butterflies
  3. Holy war
  4. You want me
  5. Whispering still
  6. End up alone
  7. Killing time
  8. Till the day I die
  9. Greatest fears
  10. Everything you want I'll give
  11. To live

Gesamtspielzeit: 40:28 min.

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User Beitrag

Armin

Plattentests.de-Chef

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Registriert seit 08.01.2012

2016-04-20 22:22:58 Uhr
Frisch rezensiert.

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