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Sam Beam & Jesca Hoop - Love letter for fire

Sam Beam & Jesca Hoop- Love letter for fire

Sub Pop / Cargo
VÖ: 15.04.2016

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

Leben in der Ödnis

Was sich der erste Mensch, der einst das Feuer entdeckte, wohl dachte in Anbetracht der lodernden Flammen vor seinen Füßen? "Autsch", vielleicht. Oder daran, dass die Tage des ewiggleichen Mammut-Carpaccios nun endlich gezählt sind. Scherz beiseite: Dass in den kommenden Millionen Jahren ebenso viele Millionen an Songs über Millionen von Feuer-Metaphern entstehen würden, ahnte jener erste Mensch bestimmt nicht. Ebenso wenig, wie die Menschen der Gegenwart ahnen konnten, dass sich Sam Beam, seines Zeichens auch bekannt als Iron & Wine, gerade an diesem brandheißen Thema zumindest stellenweise die Finger verbrennt.

Dabei ist es eigentlich ein Widerspruch, denn: An Beams Album "Love letter for fire", das er gemeinsam mit der mittlerweile in Manchester lebenden US-amerikanischen Sängerin Jesca Hoop aufgenommen hat, verbrennt sich nun wirklich niemand. 13 Songs haben die beiden Singer-Songwriter gemeinsam produziert, die sie an die Lagerfeuer-Balladen aus der Kindheit erinnern sollten. Herausgekommen ist ein Album, das in seiner Lieblichkeit quasi nahtlos an den längst bekannten Output von Iron & Wine anknüpft und ans Herz geht – aufgrund seiner Spannungs- und Überraschungsarmut aber hier und da ein echter Angriff gegen die offenen Augenlider ist.

Schlecht los geht es jedoch nicht: Der mit gerade mal einer Minute zugegebenerweise recht unnötige Opener "Welcome to feeling", dessen Titel zudem dummerweise an einen berühmt-berüchtigten Song aus Springfield erinnert, ist wohl einzig und allein dazu da, um den Hörer in die richtige emotionale und sensible Stimmung zu bringen. Der eigentliche Einstieg mit "One way to pray" gelingt da deutlich besser, da er sowohl die gesanglichen Stärken beider Protagonisten herauskehrt als auch genau den richtigen Grad gemütlicher Schunkeligkeit erreicht, ohne aus Versehen wegzuknicken. Besonders aber der Abschluss mit "Sailor to siren" unterstreicht, wie gut Beam und Hoop miteinander harmonieren.

In eine ähnliche Kerbe schlägt "Kiss me quick", das mit einem hervorstechenden Beam an Iron & Wines Frühwerk denken lässt, während Hoop im darauffolgenden "Chalk it up to Chi" das Ruder übernimmt und für eine fast schon quirlige Note sorgt. Andere Stücke, wie das sicher nicht unhübsche, aber leider auch sehr monotone "Bright lights and goobyes" oder auch das kurz vor Schluss platzierte "Soft place to land" schießen über das Ziel hinaus: Beam und Hoops nicht von der Hand zu weisende Qualitäten als Musiker verlieren sich in fast schon zu einlullenden Melodien. Ihr Feuer geht glücklicherweise nie ganz aus und flackert hier und da auch ordentlich – wirklich erhellend oder wärmend ist es aber bei aller Lagerfeuerromantik nicht.

(Jennifer Depner)

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Highlights

  • One way to pray
  • Kiss me quick
  • Chalk it up to Chi
  • Sailor to siren

Tracklist

  1. Welcome to feeling
  2. One way to pray
  3. The lamb you lost
  4. We two are a moon
  5. Midas tongue
  6. Know the wild that wants you
  7. Every songbird says
  8. Bright lights and goodbyes
  9. Kiss me quick
  10. Chalk it up to Chi
  11. Valley clouds
  12. Soft place to land
  13. Sailor to siren

Gesamtspielzeit: 39:14 min.

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User Beitrag

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2016-04-20 22:22:30 Uhr
Frisch rezensiert.

Meinungen?

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2016-04-01 21:44:32 Uhr
Sam Beam & Jesca Hoop präsentieren gemeinsames Album
Ein Video und eine Doku gibt es jetzt zu sehen


"Love Letter for Fire" ist das gemeinsame Album von Sam Beam (Iron & Wine) und Jesca Hoop, was am 15.04.2016 auf Sub Pop erscheint. Es ist eine Sammlung von Songs, in der Tradition des Mann/Frau Duetts, in der die Liebe, in all ihren Formen, im Vordergrund steht.

Sam Beam hatte schon länger die Idee eines Duett-Albums, aber bisher noch kein richtiges Glück mit der Suche nach einer passenden Frauenstimme. Das änderte sich, als Jesca Hoops Musik den Weg in seine Anlage fand. Besonders ihr Album "Kismet" hatte es ihm angetan und so fragte er sie einfach, ob sie nicht Lust hätte mit ihm Songs zu schreiben. Das Ergebnis sind 13 wunderschöne Singer-Songwriter Perlen, die den Weg auf "Love Letter for Fire" gefunden haben.

Mit "Valley Clouds" gibt es nun das erste Video zum Album, in dem sich ein Paar den Song auf einem Karaokeabend vornimmt und ihn sehr ambitioniert und wunderbar gefühlvoll vorträgt. Das Video wurde von Erin Elders in einer Bar in Chicago gedreht.

Schau dir "Valley Clouds" jetzt hier an:
https://www.youtube.com/watch?v=kKNBpZcQ3IY

Zusätzlich zum Album haben Sam Beam und Jesca Hoop einen kleinen, sehr schönen Kurzfilm gedreht, in dem sie die Geschichte hinter dem Album erzählen und wie es dazu kam, dass ein Paar, das sich nicht liebt, ein ganzes Album voller Liebeslieder schreibt. Schaut euch den Film hier an: https://www.youtube.com/watch?v=SUwQCSxr_sw




www.facebook.com/ironandwine
www.facebook.com/JescaHoopMusic

Sam Beam & Jesca Hoop - "Love Letter for Fire" - VÖ 15.04.2016 - Sub Pop / Cargo Records
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