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Factory Brains - Hard labor

Factory Brains- Hard labor

Wild Kingdom / Rough Trade
VÖ: 19.02.2016

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 5/10

Kaffeesause

"Also mal wieder Bluesrock. Und mal wieder aus Schweden – was ganz was Neues...", denkt sich die Rezensentin gelangweilt und ist schon beinahe gewillt, "Hard labor", das zweite Album der Stockholmer Band Factory Brains, im Orkus der unbesprochenen Platten verschwinden zu lassen. Völlig zu unrecht, wie sich beim Anhören des Werks herausstellt, das mehr bietet als aufgewärmte Riffarbeit und Textplattitüden.

Denn im Gegensatz zu vielen neueren Bluesrockplatten, die in der Tonne landen, ist "Hard labor" eine erfrischende, so gar nicht langweilige Interpretation des Genres und mischt es ordentlich mit anderen Stilrichtungen auf. Da wäre die erste Singleauskopplung "Modern day", die in der Britrock-Tradition à la Oasis steht und definitiv das Zeug zum Ohrwurm hat. An die Band aus Manchester und ein bisschen an Coldplay bevor sie anfingen zu nerven, erinnert auch die schöne Piano-Gitarren-Ballade "Down the river", bei der man gern direkt zum Feuerzeug greifen würde. Da wäre "Now I know", das mit reduzierten Drums, hypnotisch-assoziativem Text und Stoner-Gitarren zum dancen und outdroppen einlädt. In ähnlichem Stil ist auch "Machinery" gehalten. Etwas brachialer geht es dann schon auf "Friends are friends" zu, das mehr nach Dead Kennedys als nach Led Zeppelin klingt und sich schön mit aggressiv-rostigen Gitarren ins Trommelfell schraubt.

Aber natürlich kommt bei diesen Genreausflügen der Blues auch nicht zu kurz. Der Opener "I'm no good" schlägt einem mit heulenden Gitarren, treibenden Drums und Mitsing-Refrain so angenehm in die Fresse, wie es damals The Hives und Mando Diao getan haben, Prädikat tanzbar. Ein bisschen getragener und sumpfiger wird es auf der klassischen Bluesrocknummer "Coffee break", in dem statt des üblichen Outlaw-Sujets die Widrigkeiten des modernen Großstadtlebens besungen werden, Jobverdrossenheit, niedrige Kontostände und Konkurrenzkampf statt Honky Tonks und Frauenbekanntschaften. Verträumt und sanft wird es auf dem nostalgischen "Fork in the road", die Gitarre kuschelt sich hier ganz zahm ins Arrangement, um bei "Arty minds" wieder schön frech mit White-Stripes-Gedächtnisriff daherzukommen.

"Hard labor" hat damit genug Sumpf um die Bluesgemeinde milde zu stimmen, genug Tempo um die Britrock-Fans zu begeistern und könnte stellenweise vielleicht sogar Jack White ein Lächeln von den schmalen Lippen ringen. "It's on my coffee break / When all the good stuff is made", heißt es in "Coffee break". Wenn bei den Kaffeepausen der vier Schweden so gute Dinge wie ihr neues Werk rauskommen, sollten sie selbige am besten öfter einlegen.

(Martina Bähring)

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Highlights

  • I'm no good
  • Down the river
  • Coffee break
  • Modern day

Tracklist

  1. I'm no good
  2. Down the river
  3. Coffee break
  4. Modern day
  5. Now I know
  6. Friends are friends
  7. Fork in the road
  8. Arty minds
  9. Machinery
  10. Do it again
  11. Awful place to be

Gesamtspielzeit: 38:36 min.

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User Beitrag

Armin

Plattentests.de-Chef

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Registriert seit 08.01.2012

2016-03-23 20:41:09 Uhr
Frisch rezensiert.

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