Birdy - Beautiful lies
![Birdy- Beautiful lies](cover/birdy3.jpg)
Atlantic / Warner
VÖ: 25.03.2016
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
![](styles/v2_0/img/deinestimme.png)
Außen Vogel, innen Geschmack
Was unterscheidet Jasmine Lucilla Elizabeth Jennifer van den Bogaerde alias Birdy von den anderen Damen, die sich an zeitgenössischer Popmusik versuchen? Neben ihrer einprägsamen Stimme und ihrem Händchen für Melodien ist sicher ihr guter Geschmack ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal. Hat sie für ihr Debütalbum noch Songs von großartigen Künstlern wie The Postal Service, Bon Iver und The National gecovert, gab es auf dem gelungenen Nachfolger "Fire within" nur noch Eigeninterpretationen zu hören. Diese waren allerdings, um wieder die Brücke zum guten Geschmack zu schlagen, mit Hilfe von Arctic-Monkeys-Produzent Jim Abbiss aufgenommen worden. Für Platte Nummer drei hat sie neben Abbiss noch Craig Silvey dazu geholt, der schon bei Arcade Fire und Florence & The Machine an den Reglern saß. Diese Entscheidung stellt sich nach den ersten Hördurchgängen als klug heraus, da der immer noch blutjungen Sängerin ein bisschen Pomp gut zu Gesicht steht.
Schon der Opener "Growing pains" paart ihre Kapriolen schlagende Stimme mit einem eingängigen Beat und satten Streichern. So steuert das Stück zielsicher auf einen Refrain zu, zu dem auch die bereits erwähnte Florence Welch nicht nein gesagt hätte. Die erste Single "Keep your head up" ist aus ähnlichem Holz geschnitzt und kein bloßer Schulterklopfer, wie der Titel vermuten lässt, sondern eher der fulminante Startschuss zum nächsten Neuanfang. Im dezenteren "Shadows" bricht Birdy durch ihre hallende Stimme immer wieder aus der dunklen Soundkulisse aus und sorgt für eine tolle Atmosphäre. Auch "Deep end" und "Take my heart" geben dem Gesang viel Raum und versinken dabei in angenehm herbstlicher Melancholie. Das anfangs nur von einer Pianofigur getragene "Lost it all" entpuppt sich schnell sowohl als bittere Abrechnung mit einem Verflossenen als auch als absolutes Highlight. "If this is what dreams are made of, then I think that I've seen enough", singt die Britin hier mit so viel Seele in der Stimme, dass man ihr jeder Wort abnimmt.
Gerade das Wechselspiel zwischen reduzierten Stücken und ausladenden Arrangements macht den Reiz an "Beautiful lies" aus. Für jeden auswendig inszenierten Song wie den Pop-Gospel "Wild horses" gibt es ein introvertiertes "Words", das zeigt, dass gute Musik auch schnörkellos sein kann. So gelingt es Birdy hier noch besser als auf "Fire within" die Balance zwischen den beiden Polen zu finden und trotz des ein oder anderen mittelmäßigen Songs ihr bisher reifstes und gleichzeitig spannendstes Album anzuliefern. Und wenn man mal bedenkt, dass die sympathische Sängerin mit niederländisch-belgischen Wurzeln noch keine 20 Jahre alt ist, lässt das für die Zukunft sicher einiges hoffen. Schließlich können nicht viele Menschen von sich behaupten, in ihren Teenagerjahren schon sonderlich geschmackssicher gewesen zu sein.
Highlights
- Growing pains
- Keep your head up
- Lost it all
Tracklist
- Growing pains
- Shadow
- Keep your head up
- Deep end
- Wild horses
- Lost it all
- Silhouette
- Lifted
- Take my heart
- Hear you calling
- Words
- Save yourself
- Unbroken
- Beautiful lies
Gesamtspielzeit: 52:48 min.
Album/Rezension im Forum kommentieren (auch ohne Anmeldung möglich)
Teile uns Deine E-Mail-Adresse mit, damit wir Dich über neue Posts in diesem Thread benachrichtigen können.
(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
---|---|
msltg |
2016-05-02 11:12:25 Uhr
Live mit Band wirklich überraschend gut! |
o_o |
2016-05-02 00:20:22 Uhr
ich mag die total! :D |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27853 Registriert seit 08.01.2012 |
2016-03-16 20:38:23 Uhr
Frisch rezensiert!Meinungen? |
o_o |
2016-03-14 14:57:53 Uhr
Sehr freizügig diesmal, die junge Dame! |
wild horses video |
2016-03-11 14:22:40 Uhr
https://www.youtube.com/watch?v=tCP6sXi33JE |
Hinterlasse uns eine Nachricht, warum Du diesen Post melden möchtest.
Referenzen
Florence & The Machine; Maria Mena; Christina Perri; Charlene Soraia; A Fine Frenzy; Charlotte Martin; Anna F.; Julia Stone; Sarah Slean; Holly Brook; Sophie Zelmani; Gabriella Aplin; Jayme Dee; Maria Taylor; Orenda Fink; Sara Bareilles; Keane; Snow Patrol; Coldplay; Delta Goodrem; Bat For Lashes; Agnes Obel; Emeli Sandé; Regina Spektor; Nerina Pallot; Marit Larsen; Heather Nova; Graziella Schazad; Sarah Bettens; Tracy Chapman; KT Tunstall; Basia Bulat; James Blunt; The Fray; Leona Lewis; Adele; Emma Louise; Lana Del Rey; Duffy
Bestellen bei Amazon
Weitere Rezensionen im Plattentests.de-Archiv
![Birdy - Portraits](/cover/birdy5.jpg)
![Birdy - Young heart](/cover/birdy4.jpg)
![Birdy - Fire within](/cover/birdy2.jpg)
![Birdy - Birdy](/cover/birdy.jpg)
Threads im Plattentests.de-Forum
- Birdy - Portraits (8 Beiträge / Letzter am 03.09.2023 - 19:13 Uhr)
- Birdy - Young heart (8 Beiträge / Letzter am 03.03.2022 - 18:19 Uhr)
- Birdy - Beautiful lies (7 Beiträge / Letzter am 02.05.2016 - 11:12 Uhr)
- Birdy (50 Beiträge / Letzter am 07.10.2013 - 06:36 Uhr)