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Crazy Town - Darkhorse

Crazy Town- Darkhorse

Epic / Sony
VÖ: 25.11.2002

Unsere Bewertung: 4/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Ausgeflattert

Da wird vielleicht der Hund in der Pfanne verrückt, aber ganz bestimmt keine ganze Stadt. Und obwohl es angeblich doch viel zu leicht sein soll, Nachfolgealben von One-Hit-Wonder-Bands runterzuputzen ist es im vorliegendem Falle eher eine zähe und schmerzhafte Angelegenheit. Denn wenn auch schon das Majordebüt "The gift of game" nicht gerade durch Originalität begeistern konnte, war es doch zumindest abwechslungsreich zusammengebaut - zwischen den Polen des trocken hingefurzten Rockers "Toxic" und des fluffigen Sommerhits "Butterfly" mit dem geschickt verwurstetem Zitat der Chili Peppers.

"Darkhorse" hingegen wird leider weitgehend von ausgesprochen käsigen Midtempo-Songs und lyrischen Ergüssen auf Pennälerniveau dominiert. Tattoos, Frauen und das Dasein als ach so benachteiligter "Freak". Wie spannend! Ach ja, natürlich werden auch Licht und Schatten des plötzlichen Erfolgs äußerst feinfühlig aufgearbeitet. Zitat: "I was a stone on the ground / Now I'm a star in the sky" (aus dem offensichtlich als "Butterfly"-Nachfolger konzipierten "Skulls and stars").

Musterbeispiele für die neugewonnene Lust an gefälliger Eintönigkeit sind das schunkelige "Hurt you so bad" sowie die erste Auskopplung "Drowning". Beides sind zwar grundsolide, jedoch prinzipbedingt sterbenslangweilige Pseudo-Rocksongs für die U16-Liga. Doch schon bei diesen beiden Pop-Nümmerchen, die doch noch ganz vorne auf der Tracklist stehen, geht das bei fast allen Songs im Background klimpernde Aldi-Keyboard bereits tierisch auf die Nerven. An musikalischen Neuerungen gibt es zudem ein Minus an Beats und Scratchings zu verzeichnen sowie ein Plus an Gitarren, die aber außer bei "Battle cry", dem Versuch eines Hardcore-Songs, auch nie so loszurocken gedenken.

Aber jetzt seien wir mal nicht so übertrieben mäkelig: Crazy Town versuchen den zielgruppenorientierten Nu (Pop-)Rock zu optimieren. Das klappt eigentlich Rahmen des Möglichen prima, gerät aber leider Gottes auf Albumstrecke vorhersehbarerweise zu kindischem Gepose, das mal nach seichten Orgy mit rappendem Frontkasper, mal nach P.O.D. ohne religionsschwangerem Pathos oder Limp Bizkit ohne Mumm in den Knochen klingt. Der Schmetterling flatterte nur einen Sommer.

(Peter Schiffmann)

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Highlights

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Tracklist

  1. Decorated
  2. Hurt you so bad
  3. Drowning
  4. Change
  5. Candy coated
  6. Waste of time
  7. Sorry
  8. Battle cry
  9. Take it to the bridge
  10. Skulls and stars
  11. Beautiful
  12. You're the one
  13. Them days

Gesamtspielzeit: 48:36 min.

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