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Killswitch Engage - Incarnate

Killswitch Engage- Incarnate

Roadrunner / Warner
VÖ: 11.03.2016

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Altersweichheit

Es gibt bekanntlich Dinge, die mit dem Alter eher besser werden. Darunter: Wein, Menschenkenntnis und italienischer Hartkäse. Andere hingegen werden bisweilen eher schlechter: Joghurt, Unterhaltungselektronik und so manche Metalcore-Band. Zugegeben, vielleicht waren sogar künstlich-konstruierte Überleitungen zum Thema schon mal besser. Killswitch Engage jedenfalls waren es mit Sicherheit, als sie 1999 noch den neugeborenen Metalcore in der Wiege geschaukelt haben. Die Bostoner haben das Genre groß werden sehen, waren aktiv an dessen Erziehung beteiligt und überwanden die pubertäre Rebellion. Nun sind die großen Killswitch Engage müde geworden. Der fleischgewordene Sturm und Drang der Anfangszeit ist auf "Incarnate" einer milden Altersweichheit gewichen.

Während beim letzten Album "Disarm the descent" Ex-Schreihals Jesse Leach sein Comeback inszenierte, passiert auf "Incarnate" nichts biografisch Stilprägendes. Killswitch Engage institutionalisieren sich nun vielmehr als Genre-Veteranen. Keine Frage, die messerscharfen Riffs aus der Edelfeder von Klang-Architekt Adam Dutkiewicz sind immer noch an Ort und Stelle. Schließlich hat er sein Handwerk am Berklee College Of Music erlernt. Dennoch hat sich etwas grundlegend verändert: Die zwölf Songs auf "Incarnate" sind düsterer und kälter als zu den wilden Zeiten von "The end of heartache". Herzschmerz und Seitensprünge der Mitglieder sind längst verdaut, die Band gibt sich nun erwachsen und abgeklärt.

Die Single-Auskopplung "Strength of the mind" bekommt ein knallig-surreales Video mit mehr oder weniger tiefsinnigen Wortfetzen wie "Gather all your pain and suffering / Turn them into strength and weaponry" verpasst – in bester Manier wechselweise geschrien oder gepresst. Mit überoffensichtlicher Symbolik spielt der Post-Metal von "Cut me loose": Hier der Whisky, da die Pillen, dort die baumelnde Schlinge, die dann glücklicherweise von der Heckenschere durchtrennt wird. Danke, Message angekommen, Erziehungsauftrag erfüllt.

Ein Hinhörer ist "Until the day I die", nach Aussage von Leach ein Road-Song im Stil von Iron Maidens "Wasted years". Der Blick ist dabei definitiv auf die eigene Heldengeschichte gerichtet: Die Genre-Ursuppe wird umgerührt, Gitarren, die verdächtig nach den frühen In Flames klingen, erinnern an eine Zeit, in der noch alles möglich war. Beim gemächlichen "We carry on" sind jedoch die Hindernisse deutlich sichtbar, die jegliches Vorwärtskommen erschweren. Mit einem mächtigen Riff klingt der letzte Track "Ascension" langsam aus, während Leach aus Leibeskräften "Your time will come" brüllt. Seine Band kann er damit nicht gemeint haben.

(Felix Mildner)

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Highlights

  • Hate by design
  • Strength of the mind
  • Until the day I die

Tracklist

  1. Alone I stand
  2. Hate by design
  3. Cut me loose
  4. Strength of the mind
  5. Just let go
  6. Embrace the journey ... upraised
  7. Quiet distress
  8. Until the day I die
  9. It falls on me
  10. The great deceit
  11. We carry on
  12. Ascension

Gesamtspielzeit: 48:37 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
looooooooooooooooooool
2018-03-15 21:13:14 Uhr
keiner will diese scheiss mucke hören!

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 27853

Registriert seit 08.01.2012

2016-03-08 21:30:09 Uhr
Frisch rezensiert!

Meinungen?
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