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3 Doors Down - Us and the night

3 Doors Down- Us and the night

Spinefarm / Universal
VÖ: 11.03.2016

Unsere Bewertung: 3/10

Eure Ø-Bewertung: 4/10

Never change a boring system

3 Doors Down mussten im Laufe ihrer inzwischen 20 Jahre währenden Karriere einiges an Kritik einstecken. Zu patriotisch, zu konservativ und zu wenig Mut bei Änderungen an ihrer Erfolgsformel – so lautete das Urteil der meisten Musik-Feuilletonisten. Tatsächlich kann man der Band nicht vorwerfen, in der Vergangenheit durch besonders großen Innovationswillen geglänzt zu haben, waren doch alle drei Nachfolger ihres Debüts "The better life" Auf-Nummer-Sicher-Epigonen von ebendiesem. Dessen rockige Hits wie "Kryptonite" bildeten dabei genauso die Grundlage für spätere Songs wie "When I’m gone", "Let me go" oder "It's not my time", wie dessen ruhigere Momente der Marke "Be like that" in ähnlicher Weise bei Stücken wie "Here without you", "Let me be myself" oder "Landing in London" aufbereitet wurden. Nachdem sich das Quintett nun mit dem neuen Werk "Us and the night" ganze fünf Jahre Zeit gelassen hat, stellt sich natürlich die spannende Frage, ob es dieses Mal Neues von der Innovationsfront zu vermelden gibt. Die Antwort ist: Leider ja.

Dabei reichen schon die ersten Sekunden der Leadsingle "Broken", um die schlimmsten Befürchtungen aufkeimen zu lassen. Da mischen sich grelle Keyboards in das obligatorische Gitarren-Intro und geben den Startschuss für einen grausigen Stampfer, der klingt, als hätten sich 3 Doors Down von Fall Out Boy remixen lassen. Der Altherren-Rock von "In the dark" wurde einer ähnlichen Kur unterzogen und biedert sich damit schamlos beim hippen Dance-Rock-Sound an, der gerade von den USA aus die Charts überflutet. Ganz gruselig, das alles. Da freut man sich fast schon über okaye Standards wie "Living in your hell" oder "Believe it", die zwar recht platt getextet sind, aber wenigstens ohne elektronische Verschlimmbesserungen auskommen. Wenn sich die Herren aus Mississippi dann mit "I don't wanna know" an so etwas ähnlichem wie Ska versuchen, reicht ein Rezensionstext kaum mehr aus, um das zu beschreiben, was da aus dem Boxen kommt. Man muss es gehört haben. Beziehungsweise eben nicht.

Nach diesem absoluten Tiefpunkt fängt sich die Platte allerdings wieder und wirft gegen Ende noch ein paar gute Songs ab. "Love is a lie" kommt schwungvoll aus der Hüfte und hat einen eingängigen Refrain auf der Haben-Seite. Der Titeltrack bewegt sich gar auf Augenhöhe mit dem Debüt und birgt enormes Mitsing-Potenzial. Auch die Halb-Ballade "Fell from the moon" gerät mit dem schönen Zusammenspiel zwischen Gitarre und Klavier zum Abschluss weitaus angenehmer als der Einstieg. Ob der positive Eindruck dieser letzten Stücke nicht auch ein wenig aus dem Vergleich mit dem fast unhörbaren Auftakt rührt, lässt sich sicherlich nicht komplett abstreiten. Es steht jedenfalls zu hoffen, dass sich 3 Doors Down in Zukunft lieber wieder an Bewährtem orientieren. Schließlich ist durch dieses Werk eindeutig bewiesen, dass der Schablonen-Rock der Band in keinster Weise für ein 2016er Makeover geeignet ist. In Zukunft dann bitte einen großen Maulkorb für alle Rezensenten, die beim nächsten Album fehlende Weiterentwicklung anprangern. Man weiß ja jetzt, zu was das im schlimmsten Fall führen kann.

(Marco Cianci)

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Highlights

  • Us and the night
  • Fell from the moon

Tracklist

  1. The broken
  2. In the dark
  3. Still alive
  4. Believe it
  5. Living in your hell
  6. Inside of me
  7. I don't wanna know
  8. Pieces of me
  9. Love is a lie
  10. Us and the night
  11. Fell from the moon

Gesamtspielzeit: 37:48 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
@Pipiterpentinöl
2017-01-23 23:32:25 Uhr
Was bist Du denn für einer? Wohl zu viel Chuck Norris geguckt.
Pinienterpentinöl. .. ... . .
2017-01-23 22:30:06 Uhr
Schnauze! Das sind gute Rocker und vor allen Dingen Patrioten!
Scholz
2017-01-23 20:57:53 Uhr
Ihr ver******ten Nicknamehopper. Wenn sich hier einer faschistischer Mittel bedient, dann Hohlkopf Trump und seine hohlen Speichellecker. By the way... musikalisch sind 3 Doors Down ---nun, wie soll man sagen: ausbaufähig :-D
The New Traditionalist (schwarz und zufrieden)
2017-01-22 21:45:39 Uhr
Die Jungs rocken alles weg! Und durch Trump umso besser!
Scholz
2017-01-22 18:05:26 Uhr
Auch wenn mir das mit Trump nicht gefällt, musikalisch sind sie nach wie vor vorne mit dabei.
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