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Emma Pollock - In search of Harperfield

Emma Pollock- In search of Harperfield

Chemikal Underground / Rough Trade
VÖ: 29.01.2016

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 8/10

Das Elfen-Diplom

Eigentlich ist es ziemlich unfair, in den Rezensionen zu Emma Pollocks Solo-Output dauernd auf ihre vorherige Band The Delgados zu verweisen. Schließlich hat sich die Songwriterin mit ihren beiden gelungenen Platten "Watch the fireworks" und "The law of large numbers" zumindest künstlerisch von den einstigen Darlings der britischen Indie-Szene emanzipiert. "In search of Harperfield", das neue Album der ehemaligen Chemie-Studentin, lotet diese abgeschlossene Emanzipation nicht nur in alle möglichen Richtungen aus, sondern ist auch in allererster Linie eine große Liebeserklärung an die Popmusik.

Schon der Einstieg ist bemerkenswert. Leichter als mit dem lupenreinen Ohrwurm "Cannot keep a secret" kann man es dem Hörer eigentlich nicht machen. Begleitet von einem Drumcomputer im Walzermodus und ihren eigenen "Woo-hoo"s dreht sich Pollock darin mit klarer Stimme immer schneller um sich selbst, bis die Hook es sich im Gehörgang gemütlich gemacht hat. Die Single "Parks and recreation" ist von ähnlichem Kaliber und feuert sich so lange mit Handclaps an, bis sie in einen der besten Refrains der Platte mündet. Natürlich hat die Schottin trotz aller Eingängigkeit das Hakenschlagen nicht verlernt: "Don’t make me wait" fährt erst mit sich duellierenden Gitarren und Geigen die Krallen aus, um im nächsten Augenblick mit großen Harmonien und zuckersüßem Gesang zu schlichten. Das verträumte "Alabaster" plustert sich mit Hilfe des Cellos immer wieder bis zum Bersten auf und entscheidet sich dann doch gegen jede Eskalation. In "Clemency" und "Dark skies" säuselt Pollock gar so bittersüß, dass sie sich fast als echte Björk-Alternative empfiehlt.

"Monster in the pack" besticht durch schlichte Unaufgeregtheit und schippert im Schlafliedgewand langsam dem Mond entgegen, überlässt den Platz des Albumclosers aber doch "Old ghosts". Der Song wiederholt zwar mantraartig die Zeilen "I’m not sorry that you’re gone", steckt aber trotzdem in der eigenen Vergangenheit fest. So schön kann Melancholie sein – und Euphorie ebenso, je nachdem, welchen Track von "In search of Harperfield" man gerade im Ohr hat. Für ihr Drittlingswerk sei Pollock hiermit also offiziell das Plattentests.de-Elfendiplom zugesprochen. Was wiederum nicht heißen soll, dass hier jemand generelle Abneigungen gegen eine The-Delgados-Reunion hegen würde.

(Marco Cianci)

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Highlights

  • Cannot keep a secret
  • Don’t make me wait
  • Vacant stare

Tracklist

  1. Cannot keep a secret
  2. Don’t make me wait
  3. Alabaster
  4. Clemency
  5. Intermission
  6. Parks and recreation
  7. Vacant stare
  8. In the company of the damned
  9. Dark skies
  10. Monster in the pack
  11. Old ghosts

Gesamtspielzeit: 44:24 min.

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Armin

Plattentests.de-Chef

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Registriert seit 08.01.2012

2016-02-03 21:57:30 Uhr
Frisch rezensiert!

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