Emil Bulls - XX
AFM / Soulfood
VÖ: 29.01.2016
Unsere Bewertung: 5/10
Eure Ø-Bewertung: 5/10
Alles clean
Wenn es eine Band schafft, 20 Jahre zusammenzubleiben, ohne dass es jemals den riesengroßen Erfolg gegeben hat, dann kann man sicherlich davon sprechen, dass die Mitglieder lieben, was sie tun. Nach dem beachtenswerten Major-Album "Angel delivery service" 2001 kam der Umbruch, schwere Zeiten folgten, die Band lebte zeitweise vom Ersparten. Als Emil Bulls dann überhaupt nicht mehr wussten, wie es weitergehen soll, nahmen sie eine Akustikplatte auf, gingen damit auf Tour und als die zu Ende ging, war auch der Labelvertrag ausgelaufen. Sänger Christoph von Freydorf: "Die Akustiktour war eine Seelenreinigung." Danach ging es wieder aufwärts, die Hallen wurden wieder größer.
"XX" ist das Doppelalbum zum Doppeljahrzehntjubiläum. Die CD "Hellfire" ist ein klassisches Best Of aus den bisherigen zwölf Studioalben, für die CD "Candlelight" hat die Band die Stücke als Akustikversionen aufwändig neu arrangiert. Hat ja schon einmal geklappt, mutig ist es trotzdem. Was bei der "Hellfire"-Hälfte vor allen Dingen auffällt: Das erfolgreichste Album "Angel delivery service" wird völlig außer Acht gelassen. Noch nicht einmal das "Take on me"-Cover ist hier zu hören, was nicht verwundert. Selbst die Band sieht dieses mittlerweile als Fehler an.
"Candlelight" beginnt mit einer Version der ursprünglichen Uptempo-Nummer "Here comes the fire". Von dem Stück bleibt bis auf das Textskelett nichts mehr übrig: Pianobegleitung, wohlige Akkorde, kein Shouting, lediglich cleaner Gesang, der nur bedingt gefällt. Und so zieht sich das durch die ganzen 15 Stücke des Backkatalogs der Band, mal mehr und mal weniger gelungen. "Between the devil and the deep blue sea" ist in der "Candlelight"-Version deutlich besser. Etwas seltsam wird es dann bei dem letzten Stück "All for you", das neu ist und deswegen ohne "Hellfire"-Version auskommen muss.
Da wird das Problem besonders sichtbar. Wie alle anderen Bands, die Metal mit Groove-Skate-Funk und Hardcore mischen, leben die Songs von der Spannung zwischen melodischen Teilen und Härte. Zwei Seiten, eine Schublade. Die Seelenreinigung zum Jubiläum wirkt so zumeist ungelenk: Texte holpern über Bläserarrangements, Westerngitarren machen das, was eben noch rohe Wut warm zum wahren Kitsch: "We swallowed our tears / And we suffered in silence / Beyond the pain / We walk the way of the warrior / Hear our battle call." Blind Guardian lassen grüßen. Ähnlich geht es in "Dear sadness", "The most evil spell" oder "Dancing on the moon" weiter. Immerhin: Emil Bulls haben sich in ihrer Karriere ausprobiert, sie haben sich verändert, jedoch nie ihre Identität verloren. Ein bisschen mehr Zerrissenheit könnte es aber schon sein.
Highlights
- The jaws of oblivion (Candlelight version)
- Close to the wind (Candlelight version)
- Between the devil and the deep blue sea (Candlelight version)
Tracklist
- CD 1
- Here comes the fire (Candlelight version)
- The jaws of oblivion (Candlelight version)
- The way of the warrior (Candlelight version)
- Hearteater (Candlelight version)
- The most evil spell (Candlelight version)
- Close to the wind (Candlelight version)
- Worlds apart (Candlelight version)
- Nothing in this world (Candlelight version)
- Gone baby gone (Candlelight version)
- Not tonight Josephine (Candlelight version)
- When God was sleeping (Candlelight version)
- Between the devil and the deep blue sea (Candlelight version)
- Dear sadness (Candlelight version)
- Dancing on the moon (Candlelight version)
- All for you (Candlelight version)
- CD 2
- Here comes the fire (Hellfire version)
- The jaws of oblivion (Hellfire version)
- The way of the warrior (Hellfire version)
- Hearteater (Hellfire version)
- The most evil spell (Hellfire version)
- Close to the wind (Hellfire version)
- Worlds apart (Hellfire version)
- Nothing in this world (Hellfire version)
- Gone baby gone (Hellfire version)
- Not tonight Josephine (Hellfire version)
- When God was sleeping (Hellfire version)
- Between the devil and the deep blue sea (Hellfire version)
- Dear sadness (Hellfire version)
- Dancing on the moon (Hellfire version)
Gesamtspielzeit: 59:02 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
---|---|
Klugscheißer |
2017-10-07 01:50:00 Uhr
All for you ist übrigens kein neuer Song, sondern ein Cover eines mittelalten Motörhead-Songs |
Malzbier |
2016-01-31 21:10:18 Uhr
Habe se mit 17-18 auch recht viel gehört. Nach Black Path kam aber nicht wirklich was brauchbares mehr. In die letzte Platte habe ich einmal reingehört, wirklich sehr schwach meiner Meinung nach.Die Live Akustik die sie vor 10 Jahren oder so mal gemacht haben, fand jedoch recht cool und war somit doch etwas gespannt auf XX. Doch leider überhaupt nicht meins. Schade eigentlich |
micha 38 j. hagen |
2016-01-30 02:34:15 Uhr
krass...hab die damals 1995 oder 96 aufnm metal hammer cd gehört auf discman/walkman aufm bike aufm weg zur schule, 11.klasse war nich schlecht das lied, hiess sowas wie "when p fly" da gings mir irgendwie besser war jung, 18jahre :/ |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27512 Registriert seit 08.01.2012 |
2016-01-27 21:11:59 Uhr
Frisch rezensiert!Meinungen? |
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Referenzen
Crosscut; Papa Roach; Sum 41; Korn; Limp Bizkit; Julia; Substyle; Farmer Boys; 4Lyn; Rage; Deadline; Motion Control Foundation; Saliva; Metallica; Disturbed; Sevendust; Korn; P.O.D.; Clawfinger; Slipknot; Entombed; Alien Ant Farm; Swosh!; Adema; Deftones; Superfly 69; Thumb; Ill Niño; Machine Head; Alternative Allstars; Exilia; Filter; Pantera; Slayer; Caliban
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