Skunk Anansie - Anarchytecture

Ear / Edel
VÖ: 15.01.2016
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

Unter der Haut
Überraschend frisch. Skunk Anansie melden sich sechs Jahre nach ihrer Reunion auf ihrem aktuellen Album "Anarchytecture" mit Sprechgesang und stampfendem, straigthem Rhythmus zurück. "Love someone else" ist ein vielversprechender Start in die sechste Platte einer Band, die in den 1990ern vielleicht ein wenig zu plötzlich Erfolg hatte und deshalb auf einige Hits reduziert wurde, darüber hinaus aber nicht so beachtet wurde. Vielleicht lag es aber auch daran, dass die Musik trotz aller Verweise auf Crossover letztendlich recht geradliniger Rock war.
Und jetzt also tanzbarer und mit Sprechgesangspassagen ...?! Der Eindruck des Openers trügt. Skunk Anansie machen auch 2016 noch Power-Bombast-Rock. Beim dritten Song, "Beauty is your curse", stürmen Bass und Schlagzeug drauflos, bis Sängerin Skin mit der Energie, die ihr Markenzeichen geworden ist, und sich fast überschlagender Stimme reingrätscht. Mit dem selben Organ singt sie aber gleich darauf "Death to the lovers", eine Ballade, die fast schon triefend wäre, würde sie Skin trotz allen Schmerzes nicht voller festem Stolz singen. Oh ja, wütender Ausbruch und Wehklagen liegen auf "Anarchytecture" sehr nahe beieinander.
Aber auch das ist ein Markenzeichen der britischen Band beziehungsweise eben von Skin. Sie ist energiegeladen und explosiv, als wären keine zwanzig Jahre seit "Hedonism" und der Hochzeit des Alternative-Rock vergangen. Sie gibt auch dem eigentlich eher rückwärtsgewandten Rock einen bemerkenswerten Soul. Beim dröhnenden Refrain von "Bullets" wirkt es fast, als hätten Bass und Schlagzeug Mühe, mit der Kraft des Gesangs mitzuhalten.
Mit jedem Song scheint aber eine weitere Gitarrenspur dazuzukommen. Immer dichter wird der Sound, und immer mehr nähert er sich so dem Sound des Alternative-Rock an, den Skunk Anansie von Anfang an gemacht haben. Neuer sind da die drei oder vier Songs mit recht persönlichen Texten. Um Verlust, Enttäuschung und Verlassen geht es in "Without you", "Death to the lovers" und "I'll let you down". Neben Kampfansagen wie "Bullets" oder "Suckers!" könnten diese Balladen leicht verloren wirken, würden diese Unterschiede in Dynamik und Stimmung nicht von Skins Interpretation zusammengehalten. Es ist nur auf den ersten Eindruck schade, dass das Album nicht das an spannenden Experimenten hält, was der Opener verspricht. Aber Skin zeigt sich wieder als kompromisslose Frontfrau mit ungemein starker Stimme und einem Arsenal an Emotionen, die unter die Haut gehen.
Highlights
- Love someone else
- Beauty is your curse
- Bullets
Tracklist
- Love someone else
- Victim
- Beauty is your curse
- Death to the lovers
- Back room
- Bullets
- That sinking feeling
- Without you
- Suckers!
- We are the flames
- I'll let you down
Gesamtspielzeit: 37:52 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Demon Cleaner User und Moderator Postings: 5646 Registriert seit 15.05.2013 |
2016-01-27 22:39:24 Uhr
Die machen sozusagen das gleiche Wortspiel im Albumtitel noch mal? |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 28017 Registriert seit 08.01.2012 |
2016-01-27 21:14:47 Uhr
Frisch rezensiert!Meinungen? |
Thinka Postings: 13 Registriert seit 17.10.2015 |
2015-10-24 18:30:59 Uhr
Sehr schön! |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 28017 Registriert seit 08.01.2012 |
2015-10-19 17:30:59 Uhr
SKUNK ANANSIE ARBEITEN AN IHREM NEUEN STUDIOALBUM „ANARCHYTECTURE”,WELCHES AM 15. JANUAR 2016 BEI earMUSIC ERSCHEINT. AUF GROßER EUROPATOUR IM FEBRUAR/MÄRZ Die einzigartige britische Band Skunk Anansie kehrt mit ihrem sechsten Studioalbum „Anarchytecture“ zurück. Das neue Album ist randvoll bestückt mit knallharten Alternative Rock-Hymnen, schlagkräftigen Riffs und diesem gewissen Brennen, das nur durch die durch Mark und Bein gehenden Vocals der Powerfrontfrau Skin ausgelöst werden kann. „Anarchytecture“ ist das Nachfolgewerk des 2012 veröffentlichten Albums „Black Traffic“, und featured das gewohnte Line-up um Skin, Gitarrist Ace, Bassist Cass und Drummer Mark Richardson. Das neue Album – von Tom Dalgety (Royal Blood, Killing Joke, Band Of Skulls) in den RAK Studios in London produziert, gemixt von Dalgety sowie Jeremy Wheatley und gemastert von dem legendären Ted Jensen bei Sterling Sound in New York – wird am 15. Januar 2016 bei earMUSIC erscheinen. Im Anschluss geht die Band auf ausgedehnte Europatour, darunter auch fünf Daten in Österreich, Deutschland und der Schweiz. 12. Februar – Markthalle, Hamburg (GER) 13. Februar – Astra Kulturhaus, Berlin (GER) 15. Februar – Arena Vienna, Vienna (AT) 16. Februar – X-Tra, Zurich (CH) 18. Februar – Les Docks, Lausanne (CH) Zurzeit sitzt Skin in der Jury der italienischen Variante der TV-Show X Factor – für die Sendung lernte sie extra italienisch – und ist auf dem Cover der aktuellen Ausgabe des Vanity Fair-Magazins in Italien zu sehen. Über Skunk Anansie: Skunk Anansie wurden 1994 gegründet, nahmen sich 2001 eine Auszeit und kehrten 2009 wieder auf die Bildfläche zurück. Bis dato veröffentlichte die Band fünf Studioalben: „Paranoid and Sunburnt“ (1995), „Stoosh“ (1996), „Post Orgasmic Chill“ (1999), „Wonderlustre“ (2010) und „Black Traffic“ (2012). Des Weiteren veröffentlichen sie die Compilation „Smashes and Trashes“ (23009) und die Akustik CD/DVD „An Acoustic Skunk Anansie – Live In London“ (2003), ebenso wie eine Vielzahl an Hit-Singles, u.a. „Charity“, „Hedonism“, „Selling Jesus“, „I Can Dream“ und „Weak“. In den 90ern gelang es Skunk Anansie mit über 5 Millionen verkaufter Alben und sieben ausverkauften Welttourneen zu einer der größten Rockbands in Großbritannien und Europa zu werden. 1999 spielte die Band beim Glastonbury Festival als Headliner, performte gemeinsam mit Pavarotti für den Dalai Lama und trat im Rahmen der Feier zum 80. Geburtstag von Nelson Mandala auf. www.skunkanansie.net www.facebook.com/OfficialSkunkAnansie www.ear-music.net www.facebook.com/earMUSICofficial www.youtube.com/earMUSICofficial |
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Referenzen
Skin; Guano Apes; Pretty Girls Make Graves; Flyleaf; Die Happy; Anouk; Audioslave; Beangrowers; PJ Harvey; Eat No Fish; Tape; Bif Naked; Mothers Finest; Garbage; Rage Against The Machine; Fidget; Land Of Talk; Kittie; The Donnas; Biffy Clyro; Velcra; Core 22; Bloc Party; Killer Barbies; Red Hot Chili Peppers; The Muffs; Lambretta; Papa Roach; No Sounds; The Ting Tings; Dover; Rose Kemp; The Gathering; P.O.D.; Reamonn
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