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Fins - Dreamer

Fins- Dreamer

Motor / Edel
VÖ: 29.01.2016

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 10/10

Nestflucht

Was man als Heranwachsender so am Nest der Kindheit schätzt? Geborgenheit, das Vertraute und die Familie. Irgendwann jedoch kommt die Zeit, in der man sich lösen möchte, emanzipieren, abgrenzen. Ein logischer Weg, für den Musiker in ihrem Geschäft aber mitunter jahrelang hart arbeiten. Andi Fins ist schon lange dabei. Obwohl er eher wenigen Musikfans wirklich ein Begriff sein dürfte, kennt der Berliner Songschreiber und Soundtüftler die großen Bühnen: In den letzten Jahren tourte Fins an Pianos und Synthies verschiedener Live-Ensembles von Clueso, Mark Forster, Marcus Wiebusch oder Tim Neuhaus & The Cabinet durchs Land.

2012 veröffentlichte Fins mit "A chapter missing its book" sein erstes Projekt, bevor er sich mit drei langjährigen Freunden – ebenfalls erfahrene Musiker – den Traum von der Band erfüllte. Spätestens der Auftritt im "Neo Magazin Royale" nach der Empfehlung von Moritz Krämer, als man das Synthie-Pop-Stück "Out of sight" vorstellte, ebnete den Weg zu "Dreamer", der ersten Platte von Fins als Band. Es hat bloß noch etwas gedauert. Vielleicht ja auch, weil Andi Fins und Co. für ihr Debüt in einer alten, verwaisten Kammer gekramt haben und darin Instrumente der goldenen Ära des Synthpop und Softrock enthüllen konnten: Oberheim-OBX- und Roland-Juno-60-Synthesizer, oder das markante Chorus-Pedal.

Diese leicht antiken, an die Größen des 80s-Pops erinnernden Klangelemente sind heute längst wieder en vogue und machen den Reiz vieler Songs auf "Dreamer" aus, die sich meist zwischen Synthpop und nachdenklichem Indie-Pop bewegen. Warm klingt das, wenn "I raise my voice" sich zunächst auf Pianoklängen vortastet. Tanzbar sind etwa die neue Single "Stay on top" oder auch das ohrwurmige "Walk away". Funky kommt der Titeltrack daher, der knietief in den Achtzigern steckt, oder "Glamour boy", das sich traut, die Gitarren von der Leine zu lassen. Und ist die Nacht einmal fortgeschritten, zieht "Keep me updated" den Hörer tiefer hinein in den düsteren Synthie-Nebel. Einmal mehr gut, wenn Musiker ihr Nest einfach mal hinter sich lassen. Oder, wie bei Fins, endlich aus dem hinteren, wenig beleuchteten Teil der Bühne hervortreten.

(Eric Meyer)

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Highlights

  • Stay on top
  • Glamour boy
  • Keep me updated
  • Dreamer

Tracklist

  1. I raise my voice
  2. Stay on top
  3. Glamour boy
  4. Walk away
  5. Keep me updated
  6. From fall to spring
  7. Out of sight
  8. Dreamer
  9. Calling all cars tonight
  10. Prelude for heroes
  11. Where have the heroes gone
  12. The dust settles

Gesamtspielzeit: 44:02 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Herr

Postings: 2170

Registriert seit 17.08.2013

2016-01-31 18:15:24 Uhr
Grandiose Songs im Soundgewand des 80s Pop, Softrock, Yachtrock.

ABC und Prefab Sprout lassen grüßen.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2016-01-20 22:09:19 Uhr
Frisch rezensiert!

Meinungen?

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2015-12-04 20:51:15 Uhr
Letzte Woche bot Andi FINS als virtuoser Alleinunterhalter ein paar der Songs vom Album "Dreamer" solo dar. In einer Berliner Bar. Wo damals alles begann.

Darunter auch den Song "Walk Away" - hier das Video dazu:
https://youtu.be/Q6leP1ARWr8

Wer nicht dabei war, der kann sich jetzt bereits sein Presseexemplar bei mir bestellen und schonmal ein bisschen träumen von Sound, der mit der Platte nach Hause kommt.



FINS lieben das Instrumentarium der golden era des Synthpop/Softrock, man glaubt auf "Dreamer“" die großen Raumschiffe der 80er Sternenflotte zu hören: Oberheim OBX, Roland Juno 60, Linndrum und das gute alte Chorus-Pedal. Diese Klänge schaffen die Patina auf diesem ansonsten musikalisch sehr heutigen Werk.






Ein Stück Musik, über das Francesco Wilking (Die Höchste Eisenbahn/Tele) schreibt:



Ich habe kürzlich den Song "Out of Sight" von FINS in einem übervollen Club gehört, nicht live, sondern von Konserve, wie man sagt, in der Umbaupause zwischen zwei Bands. Durch das Geplapper der Kloschlange, die Geschäftigkeit der Bar, das Schnaufen, Lachen, Rein- und Rausdrängen der Besucher arbeitete sich dieses kristalline Stück Popmusik in die Gehörgänge, bis jeder mal kurz gedacht hatte: cool, was war das nochmal?


Und während die Rauchergrüppchen vor der Tür über Mietenmondpreise in Friedrichshain sprachen, träumten sich drinnen FINS zurück nach 1985, in die Zeit, als Prefab Sprout für ihr Album Steve McQueen auf einem alten Triumph-Motorrad posierten.

Heute ist es ein Volvo aus Papis Zeit, den Andi Fins im Video zu "Out of Sight" durch Kreuzberg steuert, wohlgemerkt mit drei Models auf dem Rücksitz. Andi parkt die Karre vor einem Studio, in dem Menschen mit Sehnsucht nach Synchronizität jener Bewegungsart nachgehen, die Jane Fonda vor ca. 40 Jahren berühmt machte: Aerobic. Die begabteste unter den Tänzerinnen ist Andis Angebetete, zufällig ist die Ganze FINS-Band anwesend, also widmet er der Liebsten, begleitet von seinen Freunden die Zeilen:



comfort me while I dry your tears now

stay with me, don`t start a fight now

for you it`s either lose or win

you play for all or nothing



Und hier ist sie auch schon, FINS’ Zauberformel. Was textlich nachdenklich anmutet, wird musikalisch sehr eingängig formuliert und zwingt höflich, sich dazu zu bewegen, Prinzip Hit mit doppeltem Boden.

"Out of Sight" ging denn auch den Weg, den Hits seit Beginn des Zeitalters der technischen Reproduzierbarkeit einschlagen: über die Tanzflure durch die Radios ins Fernsehen. Bisheriger Höhepunkt der jungen Bandkarriere war neulich ein Auftritt im Neo Magazin Royale. Dessen Host, der geniale Schlingel Jan Böhmermann, empfahl die Band heißestens. Sendung verpasst? Kein Problem für YouTube:

https://youtu.be/xdWpz4v0iiI


Hier das Video im Original: https://youtu.be/QzDhMU0g2_g



Der Stein rollt also, den Berg der Arbeit runter, Richtung Tal, wo Milch und Honig fließen. Es läuft bei FINS, warum dann überhaupt so ein Promowisch?

Na vielleicht, um zu erzählen, wo dieses Schmuckstück herkommt und durch wessen Hände es schon gegangen ist.



Funfact vorweg: Die Mitglieder dieser Band haben live und im Studio bereits mit etlichen Größen der deutschen Poplandschaft gearbeitet. Wer sich für sowas interessiert, schließe bitte ein GALA-Abo ab. Den Rest lassen wir Andi Fins selbst erzählen.
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