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Puscifer - Money shot

Puscifer- Money shot

Puscifer
VÖ: 30.10.2015

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 8/10

Draufhalteparolen

Während die Welt auf ein neues Tool-Album wartet, ist Maynard James Keenan alles andere als untätig. Mit "Money shot" präsentierte der Sänger im Jahr 2015 das mittlerweile dritte Werk seines Solo-, bzw. Nebenprojektes Puscifer. Und warf damit mehr Fragen auf, als er beantwortete. Zuallererst: Wird ein Puscifer-Album jemals ein hübsches Cover besitzen? Schon klar, die Genital- und Pornoanspielungen gehören zum Paket dazu, und sollen ganz bewusst auf falsche Fährten führen. Ein halblustiger Witz wird aber nicht besser, wenn man ihn mehrmals erzählt. Doch zählt letzten Endes nicht das, was draufsteht, sondern das, was aus den Lautsprechern dringt. Und das ist wieder einmal überwiegend wunderbar.

Stilistisch operieren Keenan und seine Geburtshelfer auch diesmal weit näher am Werk von A Perfect Circle als an jenem Tools. So weckt bereits das eröffnende "Galileo" angenehme Erinnerungen an selige "Thirteenth step""-Zeiten: Zu einem vertrackten Offbeat werden Gitarren- und Gesangsspuren ineinander verwoben, bis ein dichtes Netz aus himmelsweisenden Harmonien entstanden ist. Über allem thront Keenans unverwechselbarer Gesang, dessen unnachahmliche Phrasierungstechnik nichts von ihrem Reiz eingebüßt hat. Die behandelten Themen sind hierbei klassischer Natur: Das menschliche Bewusstsein und dessen mehr oder weniger absichtlich herbeigeführte Veränderung.

Gerade die vielen ruhigen Momente erzeugen wiederholt Gänsehaut. "Grand Canyon" steigert sich etwa in einlullender Langsamkeit zu erhabenem Getöse, wobei besonders Carina Rounds Backgroundgesang die Nackenhaare zu Berge stehen lässt. Auch Jon Theodore, der manchem noch von seiner Zeit bei The Mars Volta ein Begriff sein dürfte, setzt durch sein variables Schlagzeugspiel immer wieder die passenden Akzente. Selbst wenn der Grundentwurf eher experimenteller Natur ist, verlieren Puscifer nie das Wesentliche aus den Augen: Selbst wenn sich wie in "Simultaneous" ein mehrminütiger, zunächst irritierender Monolog sich zwischen Song und Hörer schiebt.

Die einzige wirkliche Schwachstelle ist der zwar harte, aber deplatziert wirkende Titelsong. Viel besser sind die Hymnen "The remedy" und das exaltierte "Life of Brian (Apparently you haven't seen)". Besonders Letzteres weist eine spezifische Dichte auf, die zum Ertrinken einlädt. Womit sich allerdings auch die eingangs erwähnten Fragen wieder aufdrängen: Braucht Maynard James Keenan eigentlich noch Tool? Und braucht die Musikwelt ihn als Sänger dieses Quartetts? Seine Hauptband mag den größeren künstlerischen Ansatz verfolgen, die songorientierte Herangehensweise von Puscifer ist jedoch nicht minder spannend. Nur die Covergestaltung sollte eventuell jemand anderes übernehmen.

(Christopher Sennfelder)

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Highlights

  • Galileo
  • Grand Canyon
  • The remedy
  • Life of Brian (Apparently you haven't seen)

Tracklist

  1. Galileo
  2. Agostina
  3. Grand Canyon
  4. Simultaneous
  5. Money shot
  6. The arsonist
  7. The remedy
  8. Smoke and mirrors
  9. Life of Brian (Apparently you haven't seen)
  10. Autumn

Gesamtspielzeit: 51:28 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

keenan

Postings: 5192

Registriert seit 14.06.2013

2023-03-23 14:07:14 Uhr
https://www.revolvermag.com/music/see-maynard-james-keenan-and-wife-make-cathartic-trip-bhutan-new-puscifer-video

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 31659

Registriert seit 07.06.2013

2023-01-17 21:32:11 Uhr
Ja. Ein wunderbares Album.

Affengitarre

User und News-Scout

Postings: 10783

Registriert seit 23.07.2014

2023-01-15 15:56:23 Uhr
Dieser Basssound in „Autumn“, irre.

Affengitarre

User und News-Scout

Postings: 10783

Registriert seit 23.07.2014

2023-01-15 15:44:01 Uhr
You speak like someone who has never been
Smacked in the fucking mouth


:D Auch diese irre Mischung aus dieser ernsthaften Emotionalität und dem bekloppten Humor. Schon eine ganz besondere Band.

Affengitarre

User und News-Scout

Postings: 10783

Registriert seit 23.07.2014

2023-01-15 15:41:53 Uhr
Ein wirklich fantastisches Album. Die Songs sind schwerer zu knacken als auf dem tollen Vorgänger, die Elektronik und der Fokus auf Stimmung kommen mehr in den Vordergrund. Ich liebe auch einfach den Sound, der gleichzeitig so rockig und elektronisch, so retro und so modern und einfach druckvoll ist. Und ja, Carina Round drückt den Songs mit ihrer tollen Stimme ihren Stempel auf. Round und Keenan sind sowieso ein Traumpaar, ihre Stimmen harmonieren einfach herrlich miteinander. Auf den Anfang von „Simultaneous“ habe ich nicht immer Lust, aber im richtigen Moment ist auch der absolut hypnotisierend.
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