Mystery Jets - Curve of the Earth
Caroline / Universal
VÖ: 15.01.2016
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 9/10
Aus der Umlaufbahn
Das Jahr 2015 ist vorbei, das neue hat begonnen. Zeit für neue Erfahrungen, neue Erinnerungen. Neue Glücksmomente. Neue traurige Anlässe. Wie das eben in zwölf Monaten so ist: Kein Tag gleicht dem anderen und jeder durchlebt mal mehr, mal weniger erfreuliche Phasen. Die Londoner von Mystery Jets haben ebenfalls eine aufregende Zeit hinter sich. So aufregend, dass die mittlerweile auf sieben Mitglieder herangewachsene Band aus London sie als Inspiration für ihr sechstes Werk "Curve of the Earth" genutzt haben, um ein möglichst "echtes" Album zu produzieren. Das klingt auf dem Papier natürlich sehr schön.
Tatsächlich orientiert sich die Wahrheit aber mehr an dem hübschen Album-Cover: Noch nie in ihrer über zehn Jahre andauernden Karriere waren Mystery Jets derart weit entfernt vom Kern jener Hörerschaft, die sie seit dem Beginn mit "Making dens" von 2006 unterstützte. Ihr Anspruch auf große Songs ehrt sie, sorgt hier stellenweise aber für nicht viel mehr als aufgeblasene Melodien und heiße Luft. Dennoch gibt es starke Augenblicke: Die sphärische Unruhe von "Midnight's mirror" wird eingeleitet von einem kurzen Dialog aus dem Film "Naked" von 1993 und taucht danach ein in die tiefschwarze Nacht. Zumindest melodisch etwas leichter gibt sich das poppige "Bombay blue", dessen Melancholie und Wehmut sich nur demjenigen offenbart, der auf den Text von Leadsänger Blaine Harrison achtet.
Die wirklichen Hymnen, die sich wegen ihrer Qualität ins Ohr spielen und nicht aufgrund der möglichst opulenten Instrumentierung – wie etwa "Young love" und "Two doors down" von "Twenty one" oder auch "You can't fool me Dennis" von "Making dens" –, fehlen auf "Curve of the Earth" leider. Obgleich die epische Ballade "Saturnine" durchaus das Potenzial dazu hätte, wird sie vor allem durch ihre völlig unnötig in die Länge gezogene Spielzeit von knapp sechseinhalb Minuten ausgebremst. Hier wäre weniger mehr gewesen, wie auch im zwar rhythmisch starken, auf Dauer aber schlicht zu vorhersehbaren "Blood red balloon", dessen letzte zwei Minuten man auch gut und gerne hätte einsparen können. Mystery Jets stehen sich selbst etwas zu oft im Weg, worüber auch das wirklich gelungene Finale mit dem selbstreferienzellen "The end up" nicht mehr hinweg helfen kann. Es bleibt zu hoffen, dass die Band bald wieder auf die Erde zurückkommt. Dass sie es können, brauchen sie doch längst nicht mehr zu beweisen.
Highlights
- Bombay blue
- Midnight's mirror
- The end up
Tracklist
- Telomere
- Bombay blue
- Bubblegum
- Midnight's mirror
- 1985
- Blood red balloon
- Taken by the tide
- Saturnine
- The end up
Gesamtspielzeit: 48:30 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Gordon Fraser Postings: 2659 Registriert seit 14.06.2013 |
2016-10-06 18:16:54 Uhr
Die neue EP ist gut; davon hätte einiges auch gut hier drauf gepasst. |
XTRMNTR Postings: 1274 Registriert seit 08.02.2015 |
2016-10-05 10:42:13 Uhr
Tolles Album. Verdammt Atmosphärisch und das Ende mit "Saturnine" und "The End Up" ist herausragend. |
Tom Green |
2016-01-05 14:05:38 Uhr
eindeutige 8/10 - ihr bestes Album bisher. Und "Bubblegum" ist schon jetzt einer der Hits des Jahres |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27355 Registriert seit 08.01.2012 |
2016-01-05 00:31:52 Uhr
Frisch rezensiert!Meinungen? |
Dennisol |
2015-10-20 11:57:45 Uhr
Sehr gut, das letzte Album war ihr bestes bisher. |
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Referenzen
Manic Street Preachers; The Coral; British Sea Power; The Maccabees; The Rifles; The Rakes; Mumm-Ra; Lightspeed Champion; Hot Hot Heat; Guillemots; Larrikin Love; The Cribs; The Zutons; Mew; Paul Weller; Elbow; Arcade Fire; Doves; I Am Kloot; Glasvegas; Kashmir; Kasabian; Razorlight; Dirty Pretty Things; The Divine Comedy; Now It's Overhead; Haven; Mercury Rev; Slut; Gomez; The Electric Soft Parade; Roxy Music; The Jam; The Wombats; Talking Heads; U2; Dredg; Savoy Grande; Pink Floyd
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