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Ringo Deathstarr - Pure mood

Ringo Deathstarr- Pure mood

Club AC30 / Broken Silence
VÖ: 20.11.2015

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Weiter aufs Ziel zu

Es ist nicht ihre Schuld: Ringo Deathstarr sind einfach ein ewiger Geheimtipp. Und das, obwohl das Trio aus Austin bereits seit 2007 gemeinsam musiziert und in der ganzen Zeit neben einigen EPs auch zwei hervorragende Alben irgendwo zwischen Indie-Rock und Shoegaze veröffentlicht hat. Obwohl zumindest die Kritiker voll des Lobes sind. Obwohl sie mit Elliott Frazier und Alex Gehring sowohl eine männliche als auch eine weibliche Stimme haben, deren unterschiedliche Stärken perfekt aufeinander abgestimmt sind. Obwohl sie einen der vielleicht besten Bandnamen der Welt tragen. Aber Ringo Deathstarr geben nicht auf und steuern weiter aufs Ziel zu.

Denn dies ist ein neuer Tag und ein neuer Anfang: Mit ihrem dritten Album "Pure mood" wollen die Texaner endlich auch ein größeres Publikum erreichen. Die Chancen stehen gut – die Ohren können nicht täuschen, traut ihnen! Schon die Single "Guilt" klingt verführerisch nach einer Mischung aus Ride und den etwas zahmeren Stücken von Sonic Youth, aber verliert dennoch nie ihre Eigenständigkeit. Gehrings glockenheller Gesang steht hier im starken Kontrast zu den schrammelnden Gitarren und sorgt nicht nur deswegen für ein alles andere als mieses Gefühl in der Magengegend.

Der bisherige Mangel an Aufmerksamkeit ist dennoch beklagenswert. Das machen etwa Songs wie das melancholische "California car collection" oder auch "Heavy metal suicide" deutlich, das mit einer meterhohen Wall of Sound aufwartet und laut der Band aus zwei unterschiedlichen Demos entstanden ist. Vergleichsweise schwer dagegen kommt "Boys in heat" daher, das ironischerweise von einem Tag am Strand erzählt und mit jeder weiteren verstrichenen Sekunde ein wenig mehr an den dritten Akt von My Bloody Valentines "M B V"-Album erinnert.

Da darf man auch mal übermütig werden: Im polternden "Stare at the sun" haben Ringo Deathstarr einfach mal zwei verschiedene Gesangsspuren von Gehring übereinander gelegt, was für eine besondere Art von Hall-Effekt sorgt. Das bei den Aufnahmen zum letzten Album "Mauve" entstandene "California car collection" baut sich dafür für drei Minuten auf, um sich dem Ausbruch dann doch zu verweigern, mit dem "Never" dann ohne Umschweife startet. Sind die drei Jungs und Mädels wirklich so wütend, wie sie hier tun? Man weiß es nicht, obgleich das darauffolgende und ungleich poppigere "Old again" etwas anderes vermuten lässt. Wahrscheinlich ist es wie so oft: Die Wahrnehmung bestimmt die Realität – und es wird Zeit, dass die Musikwelt endlich diese kleine Kapelle aus Austin wahrnimmt. Verdient hätte sie es, und zwar mit donnerndem Applaus.

(Jennifer Depner)

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Highlights

  • Stare at the sun
  • Guilt
  • Old again
  • Acid tongue

Tracklist

  1. Dream again
  2. Heavy metal suicide
  3. Stare at the sun
  4. Show me the truth of your love
  5. Big Bopper
  6. Guilt
  7. California car collection
  8. Frisbee
  9. Boys in heat
  10. Never
  11. Old again
  12. Acid tongue

Gesamtspielzeit: 42:07 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Herder

Postings: 1836

Registriert seit 13.06.2013

2016-01-08 21:47:19 Uhr
Stücke wie "Dream Again" erinnern mich übrigens sehr an Seely. Kennt die hier jemand? "Seconds" heißt eines ihrer sehr schönen Alben.

Herder

Postings: 1836

Registriert seit 13.06.2013

2016-01-08 17:34:14 Uhr
Die verschlurfteren Stücke gefallen mir übrigens weit besser (z.B. "Show me the Truth of your Love"), als die geradeaus-rockenden, die für mich zu sehr nach ca. "Gish"/"Siamese Dream"-Smashing Pumpkins klingen ("Heavy Metal Suicide" bspw.). Sonic Youth höre ich entgegen der Rezension nicht so viel raus.

Herder

Postings: 1836

Registriert seit 13.06.2013

2016-01-03 17:23:39 Uhr
Ist doch kein Problem, kein Grund sich zu entschuldigen (wobei "Hipsterdreck" schon etwas hart ist, nach meinem Eindruck).

Telecaster

Postings: 1267

Registriert seit 14.06.2013

2016-01-03 17:21:41 Uhr
Aus kommerzieller Sicht ist es heutzutage sicher genau anders herum: Dank Spotify etc. verdienen Bands so gut wie nichts mehr mit Plattenverkäufen; im besseren Falle ist dies das "Zubrot" und die Kohle wird mit den Gagen reingefahren.

Und ja, ich hatte vorher schon ein paar Songs im Netz gehört, die mir ohnehin schon nichts gegeben haben, aber live war das echt totaler Mist, sorry.

Herder

Postings: 1836

Registriert seit 13.06.2013

2016-01-03 16:58:12 Uhr
Hm, ich habe die eigentlich noch als recht gute und v.a. sympathische Live-Band in Erinnerung. Technisches Können war/ ist mir aber auch nicht so sonderlich wichtig, wenn der Sound und die Melodien stimmen. Aber da scheint Telecaster ja irgendwie ganz andere Erfahrungen gemacht zu haben.

Das Album gefällt mir nach wie vor sehr gut.
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