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Cage The Elephant - Tell me I'm pretty

Cage The Elephant- Tell me I'm pretty

RCA / Sony
VÖ: 18.12.2015

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Und jetzt?

Die letzten Jahre waren sehr turbulent für Cage The Elephant. Eine Grammy-Nominierung, zwei Nummer-1-Singles in den US-Alternative-Charts und Touren im Vorprogramm der Foo Fighters oder Queens Of The Stone Age haben sicher Spuren in der bandinternen Selbstwahrnehmung hinterlassen. Da stellt sich natürlich schnell die Frage, wie man von diesem Punkt aus weitermachen will. Alle nötigen Kompromisse eingehen, die für die Metamorphose zur Stadion-Band nötig sind? Den Mittelfinger schwingend ein totales Verweigerungsalbum aufnehmen? Im Fall von "Tell me I'm pretty" haben sich die Wahl-Londoner für eine Art Kompromiss-Verweigerung entschieden.

So hat man als Produzent des fünften Albums zwar keinen geringeren als Dan Auerbach von The Black Keys angeheuert, aber erstens ist dieser ja nicht unbedingt für seine glatten Radioproduktionen bekannt und zweitens wurde mit ihm der kühne Plan entworfen einen Großteil des Albums als One-Take einzuspielen, was laut Eigenaussage auch gelungen ist. Auch das Mehr an Eingängigkeit bei Songs wie der ersten Single "Mess around" oder im Ohrwurm "Trouble" wird durch die rohe und direkte Produktion wieder ausgeglichen. Damit gelingt dem Quintett der schwierige Spagat zwischen Kunst und Kommerz, an dem so viele Bands nach ihrem Durchbruch kläglich scheitern. Doch nicht nur dieser Balanceakt glückt auf "Tell me I'm pretty". Der Bandsound wurde ebenfalls erfolgreich um einige Nuancen erweitert. So präsentiert sich der Opener "Cry baby" als angenehme Symbiose aus Sixties-Gitarrenrock und Psychedelic und durch Lieder wie "Cold cold cold" und "That's right" weht der Geist alter Western-Soundtracks.

Nachdenklichere Stücke wie "Sweet little Jean" oder das verträumte "How are you true" wirken wie aus der Zeit gefallen und unterstreichen nochmal das überdurchschnittliche Songwriting-Talent der Band um die Gebrüder Shultz. Gerade Sänger und Bandkopf Matt Shultz wirkt auf diesem Album wie entfesselt. Sein eindringlicher Gesang und der kluge Einsatz seiner Kopfstimme machen aus einer Komposition wie "Too late to say goodbye" ein absolutes Highlight. Somit sei es Cage The Elephant von Herzen gegönnt, wenn sie mit ihrem neuen Longplayer noch viele weitere Hörer dazugewinnen. Spätestens jetzt haben sie ja bewiesen, dass sie mit der Frage "Was kommt dann?" hervorragend umgehen können.

(Marco Cianci)

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Highlights

  • Mess around
  • Too late to say goodbye
  • Trouble

Tracklist

  1. Cry baby
  2. Mess around
  3. Sweetie little Jean
  4. Too late to say goodbye
  5. Cold cold cold
  6. Trouble
  7. How are you true
  8. That's right
  9. Punchin' bag
  10. Portuguese knife fight

Gesamtspielzeit: 38:18 min.

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Armin

Plattentests.de-Chef

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Registriert seit 08.01.2012

2015-12-21 21:49:43 Uhr
Frisch rezensiert!

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