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Visage - Demons to diamonds

Visage- Demons to diamonds

August Day / Rough Trade
VÖ: 13.11.2015

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 8/10

Au revoir, Pop Noir

Mode, Make-up und Synthesizer: Das Konzept von Visage beruhte von Anfang an auf einer Symbiose aus visuellen und akustischen Reizen. Ihr artifizielles, futuristisches und unterkühltes Auftreten war in den Achtzigerjahren wegweisend für die New-Romantic-Bewegung, zu deren Speerspitze Bands wie Ultravox, Human League, Spandau Ballet oder Culture Club gehörten. Im Februar 2015 ist Steve Strange gestorben. Hinterlassen hat er nicht nur viele Erinnerungen und eine große Lücke, sondern auch 15 unveröffentlichte Songs, die nun auf "Demons to diamonds" erscheinen.

An den Aufnahmen wirkten Mick MacNeil (Simple Minds) und Didier "Space" Marounai ("Magic Fly") mit. Das Album ist durchzogen von leichter Melancholie und düsterer Vorahnung, ist aber kraftvoll wie kein anderes Visage-Album zuvor. Stilistisch gibt es keine Überraschungen. Stattdessen setzen Visage weiter aufs altbekannte Konzept: Tanzbarer Elektropop für schwarze Clubnächte. Zu behaupten, es hätte sich nichts geändert, wäre aber gelogen. Visage haben ihren Sound perfektioniert und ins Hier und Jetzt geholt. Das macht gleich der erste Track – "Before you win" – deutlich. Über breite Synthieflächen, New-Wave-Gitarren und einer Disco-Hi-Hat singt Strange mit unterkühlter Stimme und jugendlichem Elan über die Widerstandskraft eines Verlassenen. Strange ist verletzt, aber kämpferisch. Die ideale Kombination, um aus Dämonen Diamanten zu machen.

Es gibt einige gute Songs auf "Demons to diamonds": "Days become dark" etwa, das die frühen Simple Minds würdigt. Es wird getragen von einem markanten Gitarren-Riff, das sich tief ins Hirn bohrt. "Aurora" ist sphärischer Bombast-Pop mit Saxofon-Einlage, dessen Atmosphäre mitreißend ist. Und mit "Loving the alien" von David Bowie wagen Visage sogar eine Cover-Version. Ihre Interpretation ist stark verfremdet, aber gerade dadurch interessant. Mit dem emotionalen "Never" findet das Album einen würdigen Abschluss.

Das fünfte und letzte Visage-Album beendet eine schillernde Band-Karriere mit Höhen und Tiefen. Für seinen Abgang hat Strange noch einmal alle seine Kräfte gebündelt und sich als Songwriter auf der Höhe der Zeit erwiesen. They don't make them like this anymore. Gute Reise, Steve!

(Sebastian Meißner)

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Highlights

  • Before you win
  • Days become dark

Tracklist

  1. Before you win
  2. Become
  3. Loving the alien
  4. Days become dark
  5. Seven deadly sins Part 3
  6. Aurora
  7. Your skin is my sin
  8. Clubscene
  9. Star city
  10. Never

Gesamtspielzeit: 51:12 min.

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Armin

Plattentests.de-Chef

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Registriert seit 08.01.2012

2015-12-10 21:22:32 Uhr
Frisch rezensiert!

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