The Libertines - Up the bracket

Rough Trade / Sanctuary / Zomba
VÖ: 21.10.2002
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 8/10

London calling
Das wurde aber auch Zeit! Seit gut einem Jahr schließen die Engländer jeden Haufen Musiker blindlings ins Herz, der auch nur ein kleines bißchen nach Rumpelkammer riecht, aber jetzt erst kommt ihr eigener Retro-Act aus seiner Garage hervorgekrochen. The Libertines stammen praktischerweise aus NMEhausen, sehen aus wie die Untermieter der Strokes und sind mindestens so cool wie drei Päckchen filterlose Kippen. Ein Traum für den Schreiber von der Insel. Für alle anderen erstmal kein Grund zur Aufregung.
Was die Libertines in Silber gemeißelt haben ist nämlich genau das, woran sich momentan jeder versucht, der Gitarre, Amp und Steckdose daheim hat. Mit dem größten Vergnügen suhlen die vier Wüstlinge sich im Dreck des Endsiebziger-Punk, schnuppern an blütenfrischen Sixties-Melodien und rumpeln mit hellem Enthusiasmus durch ein Dutzend charmant ungekonnter Do-it-yourself-Rocker. Daß der legendäre Clash-Knüppelträger Mick Jones obendrein für eine zeitgemäß unzeitgemäße Holterdipolter-Produktion gesorgt hat, überrascht da auch nicht mehr weiter.
Und trotzdem wäre die Welt ohne die Libertines ein kleines bißchen schlechter. Herzerfrischende Krachmacher wie "Horrorshow" oder der haarsträubende Unplugged-Schlager "Radio America" machen nun mal einen Heidenspaß, während "Death on the stairs" zur liebevollsten Vergangenheitsaufbereitung seit - ja freilich - "Is this it" geraten ist. Mit einer steilen Killer-Single wie "Up the bracket" im Gepäck, braucht man sich dann auch nicht mehr zu wundern, wenn der Hypemann zweimal klingelt. Dabei sind die Libertines doch nur ein paar ungehobelte Rotzlöffel, denen solcherlei Aufregung gehörig am Hinterausgang vorbeischrammt. "I get along / Singing my song / People tell me I'm wrong / Fuck them." Punk's not dead, okay?
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Highlights
- Vertigo
- Death on the stairs
- Up the bracket
- I get along
Tracklist
- Vertigo
- Death on the stairs
- Horrorshow
- Time for heroes
- Boys in the band
- Radio America
- Up the bracket
- Tell the king
- The boy looked at Johnny
- Begging
- The good old days
- I get along
Gesamtspielzeit: 36:38 min.
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The MACHINA of God User und Moderator Postings: 23977 Registriert seit 07.06.2013 |
2020-06-12 12:05:07 Uhr
Jo! |
Libertines Lover Postings: 45 Registriert seit 11.06.2020 |
2020-06-11 21:45:42 Uhr
Immer noch ein geiles Album |
MopedTobias (Marvin) Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion Postings: 16273 Registriert seit 10.09.2013 |
2019-10-07 16:22:36 Uhr
Ich glaube, ich finde tatsächlich jedes Babyshambles-Album besser als "Up the bracket". Vor allem das Debüt, das bekommt imo den perfekten Spagat zwischen Kaputtheit und wahnsinnig großem Songwriting hin. "Hamburg Demonstrations" wäre auch richtig, richtig super gewesen, hätte er das Ding ordentlich ausproduziert und würde es sich weniger wie eine Demo-Sammlung anfühlen. Aber die Songs sind Bombe, allen voran das göttliche "She is far" (in meiner 2010er-Top 20). Das spielfreudige Puta-Madres-Album macht auch sehr viel Spaß, Doherty mit Streichern ist immer super. |
MAXIMAN Postings: 207 Registriert seit 24.11.2013 |
2019-10-07 14:25:40 Uhr
Ich hab letztens mal wieder das comeback album gehört und find es alles andere als schlecht. Ich hätte es aber auch nicht gebraucht im hinblick darauf, was mir die ersten zwei scheiben bedeuten. |
Gordon Fraser Postings: 1769 Registriert seit 14.06.2013 |
2019-10-07 14:12:06 Uhr
Finde die s/t besserJa, die ist noch kaputter und dadurch noch leidenschaftlicher. Mit diesen beiden Alben (plus die beiden Non-Album-Singles) hatten die Libertines eine perfekte Diskographie. Das unnötige Comeback hat das kaputt gemacht, auch wenn die "Anthems" relativ okay war. und Dohertys Werk außerhalb der Libertines interessanter. Das sehe ich komplett anders. Außerhalb der Libertines hat Doherty noch kein überzeugendes Album hinbekommen, weder mit den Babyshambles noch mit irgendeinem seiner Soloprojekte. Einzelne Songs waren immer gut, ja, aber nie durchgehend. |
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Referenzen
The Jam; The Clash; The Kinks; The Who; The Stooges; Gang Of Four; The Buzzcocks; The Fall; Ikara Colt; The Hives; The Pattern; The Parkinsons; The D4; The Von Bondies; The Strokes; The Flaming Sideburns; The (International) Noise Conspiracy; Spoon; The White Stripes; The Datsuns; The Vines; The Coral; Supergrass; ...And You Will Know Us By The Trail Of Dead
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