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Ibrahim Lässing - Hoverboard

Ibrahim Lässing- Hoverboard

Fett
VÖ: 13.11.2015

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

Rivers Cuomo auf dem Dorfe

Es ist schon eine gewisse Leistung, wenn man bereits eine eigene Schublade für sich reklamieren kann, obwohl man erst vor einigen Monaten als grober Umriss im Blickfeld von noch lange noch nicht allen aufgetaucht ist. Ibrahim Lässing gelingt dieses Kunststück. Spielend, wohlverstanden. Auch weil der Kerl vom Fleck weg unter anderem bei Thees Uhlmann und Udo Lindenberg auf Gegenliebe stieß. Und weil Lässing mit seinem zumeist gewitzten Spiel mit der Popkultur und schrulligen Ideen einfach auffällt. Und sei es nur als der Typ, der das aufhebt, was Rivers Cuomo allenthalben liegen lässt.

Dass die Referenz für den Regensburger so leicht zu finden ist, ist dabei Fluch und Segen zugleich. Um ein Image muss sich nicht mehr gekümmert werden. Um Gründe, die lässingsche Chose auch auf lange Sicht spannend zu finden, hingegen schon. Irgendwann. Der Zweitling "Hoverboard" jedenfalls verweist derlei Überlegungen behände in die Zukunft und macht im Hier und Jetzt viel lieber ziemlich genau dort weiter, wo "Kaugummiautomat" einstmals – also vor einem knappen halben Jahr – aufgehört hatte. Das meint: "Hoverboard" liefert die zweite Runde beschwingter Nummern, die irgendwo zwischen Pop, College-Rock und dem Punk im Geiste herumalbern. Die Veränderungen sind dabei recht überschaubar gehalten, aber nicht gänzlich unauffindbar. Der gröbste Dreck wurde vor der Aufnahme aus den Boxen geklopft, die Unterscheidungsmerkmale zwischen E-Gitarre und Omas Rührgerät wurden vergrößert, und auch das Songwriting erfährt ein paar subtile Neuerungen. So geigt der Zweitling nicht mehr völlig unvermittelt auf, sondern schickt "McFly" voraus, das sich mitsamt Akustikgitarre und ansehnlichen Gesangsharmonien zum veritablen Hit mausern darf.

Womit man auch direkt beim springenden Punkt angekommen wäre. Die Nörgler von damals, sie stehen alle noch immer auf der Matte und wettern über die gleichen Mängel, allen voran die wieder sehr kurze Spielzeit. Sie werden aber auch immer noch derart schwungvoll ignoriert, dass man zwangsweise den Hut vor Ibrahim Lässing ziehen und sich sogleich direkt hinein in seine Songs stürzen will. Um sich in "Lass die schlechten Zeiten rollen" polternden Rock servieren zu lassen, um in "Thomas und Nina" den Ausflug ins Balladeske zu bestauenen und natürlich um sich im durchgepunkten Finale von "Wann kommt der Doktor?" mit Freude eine blutige Nase zu holen. Dementsprechend will man auch mit "Hoverboard" nicht viel schimpfen. Bevor er an einer ähnlich miserablen Trefferquote leidet wie das Original, wird sich Ibrahim Lässing allerdings mehr als die Rivers-Cuomo-Gedächtnismasche einfallen lassen müssen. Aber das ist Zukunftsmusik.

(Martin Smeets)

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Highlights

  • McFly
  • Lass die schlechten Zeiten rollen
  • Wann kommt der Doktor?

Tracklist

  1. McFly
  2. Lass die schlechten Zeiten rollen
  3. Thomas und Nina
  4. Nessie, Yeti, wahre Liebe
  5. Wann kommt der Doktor?
  6. Da war kein großer Bruder
  7. Irgendwas ist los mit uns

Gesamtspielzeit: 19:49 min.

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User Beitrag

Armin

Plattentests.de-Chef

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Registriert seit 08.01.2012

2015-11-11 21:06:30 Uhr
Frisch rezensiert!

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