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Will Varley - Postcards from Ursa Minor

Will Varley- Postcards from Ursa Minor

XTra Mile / Indigo
VÖ: 30.10.2015

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 8/10

Aus dem Nähkästchen

Interna ausplaudern, das geht in den allermeisten Fällen so gar nicht. Hier aber sehr wohl. Warum? Weil diese Geschichte – so viel kann man an dieser Stelle schon mal verraten – ein Happy End hat. "Ich finde die ja überragend ...", hat er also geschrieben, der Plattentests.de-Chef, und "[...] ich hoffe, Du findest die auch so gut wie ich". Man ahnt, was jetzt kommt: Ein begeisterter Armin Linder, da bleibt einem ja gar nichts anderes übrig, als sich umgehend selber eine Meinung über diesen Will Varley zu bilden. Und nach ein paar Akkorden von "Postcards from Ursa Minor" festzustellen: Der Mann hat recht.

Und wie! Dabei liest sich das Drumherum zunächst gar nicht so spektakulär. Will Varley, das ist ein Typ mit Gitarre und einem gewissen Talent für hemdsärmelige Singer/Songwriter-Stücke. Einer, dessen Talent allerdings ausreicht, um ihn vom verrauchten Pub in Camden direkt zu Frank Arkwright in die Abbey Road Studios zu bringen. Und einer, der zum Glück dennoch fernab jeglicher Prätention herrlich sympathische Kleinode aufnimmt. Der im Opener "As for my soul" über stolpernde Rhythmen mal eben "Light a fire / Drink a beer / Sing a song" als Losung ausgibt und nur einen Song später mit dem traumwandlerisch verschleppten "The man who fell to Earth" eindrücklich klar macht, dass er so viel mehr kann als Songs für die nächste Eckkneipe zu schreiben. Dementsprechend kann Varley sich auch den Luxus leisten, seine Songs zumeist völlig nackt auftreten zu lassen. "This house" braucht etwa nur eine sachte Akustische und Varleys kraftvollen Vortrag, um seine Hörer unwiderbringlich in seinen Bann zu ziehen. Vom Trinklied bis zum Protestsong gelingt dem Kerl auf "Postcards from Ursa Minor" alles.

Und immer dann, wenn Varley Gefahr läuft, ins Harmlose abzurutschen, macht er kehrt und haut eine lockere Nummer wie "Talking cat blues" raus, um die Chose ein wenig aufzulockern. "Last night / When I couldn't sleep / I was scrolling through my newsfeed / Reading everyone's crap / And watching viral videos", singt er da lakonisch und verkumpelt sich ganz unpeinlich mit seinen Hörern. Überhaupt ziehen sich Varleys oftmals kritische Beobachtungen wie ein roter Faden durch "Postcards from Ursa Minor", ohne allerdings jemals Gedanken an erhobene Zeigefinger aufkommen zu lassen. Und ehe man sich versieht, ist man, nachdem man sich zwischenzeitlich noch flugs in "Send my love to the system" verliebt hat, beim letzten Stück angekommen. Und muss feststellen, dass dieses ganze Junge-mit-Gitarre-Ding bei weitem nicht so ausgelutscht ist, als man eigentlich geglaubt hatte. Da kann man schon mal aus dem Nähkästchen plaudern. Und den Hut ziehen vor Will Varley.

(Martin Smeets)

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Highlights

  • The man who fell to Earth
  • This house
  • Send my love to the system
  • Is anyone out there?

Tracklist

  1. As for my soul
  2. The man who fell to Earth
  3. Seize the night
  4. Outside over there
  5. This house
  6. Talking cat blues
  7. From halcyon
  8. Dark days away
  9. Send my love to the system
  10. The endlessness and the space be
  11. Concept of freedom
  12. Is anyone out there?
  13. The question of passing time

Gesamtspielzeit: 51:13 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

seno

Postings: 3549

Registriert seit 10.06.2013

2015-12-04 07:56:59 Uhr
Oh ja, für mich auch.

Hollowman

Postings: 202

Registriert seit 14.06.2013

2015-12-04 06:52:26 Uhr
"This House" ist für mich ein Kandidat auf den Song des Jahres!

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2015-12-01 23:20:03 Uhr
Support für Frank Turner auch in Deutschland bestätigt:
http://www.fkpscorpio.com/de/bands-archiv/frank-turner-the-sleeping-souls/

Toll!

Obrac

Postings: 2084

Registriert seit 13.06.2013

2015-11-30 11:37:21 Uhr
Finde das Album sehr schön. Aufgrund der immer wieder genannten und unsinnigen Referenz zu "The tallest man on earth" bin ich aber verärgert und kann das Album nicht mehr unvoreingenommen hören.

seno

Postings: 3549

Registriert seit 10.06.2013

2015-11-29 18:18:56 Uhr
Ja, der ist schon sehr witzig. Eine Kanye West interpretierende Katze würde ich auch tatsächlich gerne mal sehen.
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