The Ark - In lust we trust

Virgin / EMI
VÖ: 11.11.2002
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

Lust und Frust
Es ist kein Geheimnis, daß die eher tristen Plätze der Welt bisweilen die verrücktesten Charaktere heranzüchten. Stichwort Island. Aber auch etwas weiter südöstlich geht es eher trostlos zu, weshalb man in Schweden nicht nur mit Stolz auf die verteufelt hübschen Blondinen, sondern auch auf einen Haufen hoffnungsloser Freaks wie The Ark blicken kann. Zwar sind diese fünf Burschen daheim ungeheuer erfolgreich, das hält sich jedoch nicht davon ab, sich wie die Töchter von Ziggy Stardust zu kleiden und optisch an die Chippendales auf schlechten Hirnweichkochern zu erinnern. Da wird das Veröffentlichungsdatum ihrer zweiten Platte "In lust we trust" auch kein Zufall mehr sein. Ein Fall für die Klapse? Ein Fall für die Klapse.
Und oh ja - man möchte The Ark wirklich mit jeder Faser seines Körpers für ihren gehirnbefreiten Glam-Rock hassen. Man möchte lauthals "Das gibt's doch nicht!" schreien, wenn "Tell me this night is over" von einem zehennägel aufrollenden Gospelchor ins Nirwana bugsiert wird. Und man will verzweifelt mit der Faust auf den Tisch hauen, wenn es im zweiten Stück "One day I will become / The father of a son / Hallelujah! / Hallelujah! / Hallelujah!" heißt. Man kann aber nicht.
The Ark mögen zwar ein Witz sein, sie sind aber ein guter. Und einer, der bisweilen grandiose Songs wie das knackige "Beauty is the beast" oder das schlitzohrige "Tired of begin an object?" vollbringt. Kaum zu glauben, daß man am Ende des siebenminütigen "2000 light years of darkness" sogar den verrückt gewordenen Gospelchor lieb hat. Obwohl der Verstand sich mit Händen und Füßen wehrt, kommt man nicht umhin, The Ark einen gewissen Unterhaltungswert zuzusprechen. Oder wie die Band selbst sagt: "The most radical thing to do / Is to love someone who loves you / Even when the world is seemingly / Telling you not to".
Highlights
- Beauty is the beast
- Tired of being an object?
- The most radical thing to do
Tracklist
- Beauty is the beast
- Father of a son
- Tell me this night is over
- Calleth you, cometh I
- A virgin like you
- Interlude
- Tired of being an object?
- Disease
- Vendelay
- 2000 light years of darkness
- The most radical thing to do
Gesamtspielzeit: 44:04 min.
Referenzen
The Rocky Horror Show; Roxy Music; Bryan Ferry; David Bowie; Queen; Meat Loaf; Slade; The Sweet; T. Rex; Marc Bolan; Gary Glitter; Billy Idol; Suzie Quatro; Blondie; Cheap Trick; Atomic Swing; Urge Overkill; Supergrass; Das Pop; Suede; Edwyn Collins; Babylon Zoo; Sonnit; Duran Duran; Elton John; George Michael
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