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Midday Veil - This wilderness

Midday Veil- This wilderness

Beyond Beyond Is Beyond / Cargo
VÖ: 25.09.2015

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 8/10

Der Himmel ist das Limit

Der Weltraum. Unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2015. Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Midday Veil, das mit seiner sechsköpfigen Besatzung seit sechs Jahren unterwegs ist, um fremde Welten zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen. Viele Lichtjahre von der Erde entfernt dringt die Midday Veil in Galaxien vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat. Regelmäßig sendet die Crew neue Audiobotschaften, mal ausufernd und improvisiert, mal durchkomponiert und bis ins kleinste Detail durchdacht. Die kosmologische Konstante ist dabei eindeutig die hohe Qualität der akustischen Transmissionen.

Mit "This wilderness" erreicht die Erde nun das bis dato ausgefeilteste Werk des Sextetts aus Seattle. Selbstverständlich geht es wieder psychedelisch zu, doch anstelle allzu abgedrehter Experimente steht klar das Songwriting im Mittelpunkt. Minimalistische, jedoch unwiderstehliche Grooves bilden die Grundlage für die elektrisierenden Synthie-Sperenzchen von David Golightly und die betörenden Vocals von Emily Pothast. Deutlich treten die Einflüsse hervor: Nicht nur Krautrock der Marke Neu!, sondern auch klassische Werke von Keyboard-Pionieren wie Klaus Schulze, Jean-Michel Jarre und Edgar Froese stehen Pate für Midday Veils Musik.

Und so reiht sich Höhepunkt an Höhepunkt. "Babel" nimmt beispielsweise von der ersten Sekunde an gefangen, und spätestens, wenn nach zwei Minuten zum ersten Mal die grandiose Lead-Melodie erklingt, öffnen sich alle Schleusen. Zunehmend opulenter wird die Komposition, bis schließlich nichts außer ein alles mit sich reißender Strudel aus Bläsern, Keyboards und Gitarren übrigbleibt. In eine ähnliche Kerbe schlägt "Empire is no more", in welchem ein funkiger Grundrhythmus und orientalisch anmutende Melodiefetzen aufeinandertreffen. Auch hier steuert der Song unaufhaltsam einer famosen Klimax entgegen; mit der Energie des Refrains ließe sich ein Warp-Kern monatelang befeuern.

Doch auch für ruhigere Passagen hat die Band die Muße. So sind Lieder wie das hypnotische "The water" und das sinistre "Former indras all" eindrucksvolle Zeugnisse der Eleganz und Rafinesse, die den Amerikanern zu eigen sind. Trotz aller Verspieltheit überwiegt auf "This wilderness" allerdings ein eher pessimistischer Futurismus, Pothasts Texte erzählen von den bitteren Konsequenzen menschlicher Hybris und der unvermeidlichen Sackgasse, in die blinder Positivismus führt. Besonders "I am the war" gelingt das Kunststück, locker dahinfließende Musik mit dunkler Lyrik zu einem unwiderstehlichen Gesamtwerk zu kombinieren. "Faszinierend" würde ein prominentes Spitzohr das finden. Und natürlich wie immer Recht behalten.

(Christopher Sennfelder)

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Highlights

  • Babel
  • Empire is no more
  • I am the war
  • Former indras all

Tracklist

  1. Babel
  2. Cages
  3. Empire is no more
  4. The water
  5. Circle
  6. I am the war
  7. Former indras all

Gesamtspielzeit: 41:18 min.

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User Beitrag

XTRMNTR

Postings: 1261

Registriert seit 08.02.2015

2015-11-16 21:36:52 Uhr
Gefällt ziemlich gut. Besonders da diese Art von Musik langsam aber sicher am Aussterben ist.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2015-10-14 19:54:19 Uhr
Frisch rezensiert!

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