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Cäthe - Vagabund

Cäthe- Vagabund

DEAG / Sony
VÖ: 02.10.2015

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Liebes Tagebuch

Habe ich nicht schon genug preisgegeben? Fragt man sich, wenn man der Freundin einen Blick ins Tagebuch gewährt. Habe ich nicht schon genug preisgegeben? Fragt man sich, wenn man jemandem sagt, was man an ihm mag. Aber Cäthe beantwortet das auf ihrem dritten Album "Vagabund" wieder ganz souverän mit einem NEIN. Selbstbewusst stellt sie sich hin und sagt: "Wenn Du mich nicht willst, geht Dir ganz schön etwas durch die Lappen, Honey."

Und es klingt noch nicht einmal verletzt oder gar trotzig. Es swingt vielmehr. Denn Cäthe verhandelt die großen Gefühle des Alltags in ihrer souligen Art und entkräftet so jeden Pathos-Vorwurf, noch bevor er erhoben werden kann. Die Beziehung zwischen Tochter und Vater packt sie zum Beispiel in eine Geschichte über ein Foto im Portemonnaie und begleitet sie mit einem fingerschnippsenden, synkopisierten Achtelrhythmus, der keine Rührseligkeit aufkommen lässt. Cäthe hat diese kräftige, kratzige Stimme. Und wenn sie dann singt "Halleluja, ich möchte Halleluja schreien", klingt das wie eine sehr rockige Version von deutschsprachigem Soul.

Die großzügig scheppernde (Rhythmus-)Begleitung mit Schlagzeug, Handclaps und mitunter sogar Backgroundchor schafft dabei die nötige Distanz zu den persönlichen Texten über Beziehungen, Zweifel und Hoffnung. Sie gibt den Liedern Kraft und Rock und unterstützt die Stimme, die vor allem bei den Refrains wie ein Sturm losbricht. Eigentlich gibt es nur einen ruhigen Moment auf dem Album, und der heißt "Junge aus Sand". Es ist ein bedächtiges Popstück zur Gitarrenbegleitung. Straight und ohne große Effekte erzählt Cäthe von einer vom Winde verwehten Liebe. Die Nacktheit der Arrangements ist nicht nur ein Kontrast zum Rest der Lieder, sie macht deutlich, dass Cäthe schon eine ganze Menge preisgegeben hat. Das Stück bekommt damit etwas sehr Grüblerisches, so wie auch das ganze Album durchzogen ist von einer tiefen Nachdenklichkeit angesichts der vielen unverständlichen Dinge, die sich in unseren Tagebüchern und Nachrichten wiederfinden.

(Kerstin Petermann)

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Highlights

  • Hallelujah
  • Junge aus Sand
  • Foto im Portemonnaie

Tracklist

  1. So oder so
  2. Hallelujah
  3. Glaub mir, Honey
  4. Vagabund
  5. Die zu werden, die wir sind
  6. Unter Palmen
  7. Junge aus Sand
  8. Foto im Portemonnaie
  9. Müder Drache
  10. Yeah Yeah
  11. Stille Demut
  12. Scheitern kann ich auch alleine

Gesamtspielzeit: 44:27 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
missmagdeburg
2016-03-03 20:12:53 Uhr
neulich live gesehen, klasse .absolut lohnenswert. wer hinterher nicht lächelnd nach haus geht, hat was falsch verstanden

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26286

Registriert seit 08.01.2012

2015-10-14 19:51:36 Uhr
Frisch rezensiert!

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