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Mo Kenney - In my dreams

Mo Kenney- In my dreams

New Scotland / Pheromone / Tunecore
VÖ: 04.09.2015

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 4/10

Offenherzig

"If I had another lover / Could I keep you on the side?" Was in manch moderner Zweierbeziehung die Frage nach dem Polyamorie-Einverständnis des Partners wäre, ist für Mo Kenney gelebter Pragmatismus am Ende einer romantischen Verbindung, die sich als Auslaufmodell erwiesen hat. "In my dreams" ist voll von solch ungeschönten Eingeständnissen, die die Kanadierin offenherzig nun auch in Europa veröffentlicht.

Dabei ist das zitierte "Telephones" noch nicht einmal ein eigenes Stück. Allerdings passt das Cover der ebenfalls aus Nova Scotia stammenden Indieband Mardeen unbedingt auf das zweite Album der Singer/Songwriterin. Denn bereits im ersten Track lässt Kenney ehrlich und vernichtend verlauten: "I faked it / It was never you and me / When I said it was forever / I was lying through my teeth" und gibt erfolgreich eine nüchterne Version von Annika Norlins Hello Saferide. Demonstrative Genugtuung mündet dabei vereinzelt in schonungslose Gemeinheiten: "I'm not sorry that it hurt / When I took your heart apart / 'Cause I liked it."

Groll auf das (ehemalige) Gegenüber ist allerdings keineswegs die einzige Triebkraft hinter "In my dreams". Spätestens im Titelstück zeigt neben den durchwärmten Zeilen auch Kenneys Stimme eine bis dato ungekannte Nahbarkeit. Das getragene Piano des Stücks scheint schon den Albumabschluss anzukündigen, bevor "Wind will blow" und "Dancing" doch noch versöhnlicher werden, ohne ihre Melancholie abzulegen: "You run like through me like a blade / But if happiness should fade / I had it once and that's enough."

Mit diesem Gemütstransit verändert sich auch die Instrumentierung. "Take me outside" beginnt leicht aufgekratzt, verzerrt und weiß den Refrain frühlingshaft mit Piano einzuleiten. "Untouchable" ist ganz groß vorgetragen und mit potenten Rhodes-Tönen im Mittelteil fast als Bewerbung auf einen Bond-Song zu verstehen, während "Wind will blow" heimelig an die ersten Gehversuche der Söderberg-Schwestern erinnert. Was diese bei First Aid Kit harmonisch auf die Beine stellen, schafft Mo Kenney immer wieder durch Overdubs ihrer eigenen Stimme. So gelingt es ihr zweifelsohne, die Abgeklärtheit der ersten Albumshälfte zu entkräften und ihre Qualitäten auch abseits des unerbittlichen Offenlegens verflossener Herzen zu belegen.

(Andreas Menzel)

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Highlights

  • Take me outside
  • Telephones
  • In my dreams

Tracklist

  1. I faked it
  2. Take me outside
  3. Telephones
  4. Mountains to the mess
  5. Field song
  6. Untouchable
  7. Pretty things
  8. In my dreams
  9. Wind will blow
  10. Dancing

Gesamtspielzeit: 31:03 min.

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Armin

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Registriert seit 08.01.2012

2015-09-30 21:42:38 Uhr
Frisch rezensiert auf Plattentests.de!

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