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Bring Me The Horizon - That's the spirit

Bring Me The Horizon- That's the spirit

RCA / Sony
VÖ: 11.09.2015

Unsere Bewertung: 2/10

Eure Ø-Bewertung: 3/10

Erfüllt die Erwartungen

Erwartungshaltungen sind eine seltsame Sache. Wenn sie erfüllt werden, fühlt man sich gleich wohlig zu Hause, zum Beispiel bei den Foo Fighters. Und wenn sie gebrochen werden, kommt manchmal so etwas Wunderbares wie Taylor Swifts "1989" dabei raus. Ins Negative gedreht, ist dann – rein theoretisch – aber auch eine Platte möglich, die zwar ganz anders klingt als gewohnt, aber trotzdem exakt der Mist ist, den man erwartet hat. Auftritt: Bring Me The Horizon.

Auf "That's the spirit" haben die Briten ihren Sound komplett auf den Kopf gestellt. Die Jahre als lupenreine Metalcore-Band hört man der Band kaum an. Ab und an wagt sich mal ein kleiner Schrei-Ausbruch in einen Refrain oder ein Metalriff in ein Intro. Aber das war es auch. Der größte Teil der Platte orientiert sich soundtechnisch an den lauteren Auswüchsen des Alternative Rock, dem letzten Schrei in Sachen Elektronik und nicht aussterbenden Emo-Klischees. Grundsätzlich ist eine solche Abkehr zwar begrüßenswert, hat der Metalcore doch nur ganz selten mal Relevantes hervorgebracht. Bring Me The Horizon gehen dabei aber so oberflächlich vor, dass sie sich dabei über 45 Minuten konstant selbst entlarven.

In jedem einzelnen Song legt die Band eine dicke Patina aus Kitsch und glattgebügeltem Pathos über jede Strophe, jeden Refrain, jede Bridge. Es hilft nicht, dass die Band Indierock und Pop, Laut-Leise-Dynamik, Radiohead und Jane's Addiction als Einfluss auflistet, wenn sie dann doch wieder alles mit der gleichen Pampe übertüncht. Dynamik ist eben nicht nur das aufgezwungene Wechselspiel von Laut und Leise, durch das sich "Run" und "Throne" quälen. Pop ist mehr als der massenhafte Einsatz von Synthie-Batterien und Drum-Computern, der "That's the spirit" einleitet. Indierock auf die eine oder andere abseitige Idee zu reduzieren, wie der Kinderchor in "Happy song" es tut, ist falsch. Von Radiohead kann man halten, was man will. Aber mit den halbherzig gezupften Gitarrenmelodien auf "Follow you" oder der aufgesetzten Elektronik im abschließenden "Oh no" kommen Bring Me The Horizon der Kreativität von Thom Yorke und Konsorten nicht für eine Sekunde nahe.

Und wo sich auf "That's the spirit" die Spielfreude und Ohrwurmharmonien von Jane's Addiction wiederfinden sollen, bleibt sowieso ein Rätsel. Denn das Thema der Platte sind – das Cover legt es nahe – die dunkleren Stimmungen des Lebens. Leider haben Bring Me The Horizon zu dem Thema nichts Substanzielles beizutragen und bleiben textlich ebenso oberflächlich wie musikalisch. Aber das war ja auch zu erwarten.

(Maik Maerten)

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Highlights

  • -

Tracklist

  1. Doomed
  2. Happy song
  3. Throne
  4. True friends
  5. Follow you
  6. What you need
  7. Avalanche
  8. Run
  9. Drown
  10. Blasphemy
  11. Oh no

Gesamtspielzeit: 45:03 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
jannick, 16J.
2016-06-16 07:17:22 Uhr
beste band ever.
mehr Emo geht nicht, goil.
Objektivität-bei-Musik_Forderungs-Detektor
2016-05-16 10:19:29 Uhr
2/10 halte ich auch objektiv für zu wenig

*möp* *hyperventilier*

Picard2

Postings: 47

Registriert seit 12.05.2016

2016-05-14 20:43:09 Uhr
Bin per Zufall auf den Song "Drown" von dem Album gestoßen und muss hier Crystal-Meth und Jan-Kai zustimmen.

War echt positiv über den neuen Sound überrascht und muss sagen, dass das Album nach einem Durchgang echt nicht schlechtg tönt
Würde hier eine 6/10 zücken, aber 2/10 halte ich auch objektiv für zu wenig.

Naja leider sind solche voreingenommenen Bewertungen bei Pt ja nichts neues.
Circus Halligalli
2015-11-30 17:46:35 Uhr
Die Sheffielder Boyband "Bring Me The Horizon" bespielen die Bühne diesmal mit sogenannten metalcorigen Klängen, die den einen oder anderen grindcorigen, death metaligen und emoigen Einfluss durchblicken lassen.

Was?
Alternativ zur Besprechung auf plattentests
2015-10-05 23:45:51 Uhr
https://www.youtube.com/watch?v=3zpd2A_pVhM
Zum kompletten Thread

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