Frank Black And The Catholics - Black letter day

Cooking Vinyl / Indigo
VÖ: 26.08.2002
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

Schwarzsehen
Wenn die Ex-Pixies-Kumpanin Kim Deal nach jahrelanger Pause mit dem Breeders-Album "Title TK" wieder für Furore sorgt, kann Frank Black, ehemaliger "Ich-schüttel-Hits-einfach-so-tonnenweise-ausm-Ärmel"-Pixies-Mastermind, ja nicht hinten anstehen. Daher sieht man derzeit auch ohne Promille doppelt Schwarz im Plattenregal: "Black letter days" und "Devil's workshop", zeitgleich zwei ungleiche Platten auf einmal, wie schon der Vorgänger "Dogs in the sand" spartanisch und ehrlich auf zwei Spuren in Blacks mobilem Studio irgendwo in den weiten Amerikas aufgenommen.
Teuflisch gut ist aber nur einer der beiden Silberlinge: "Black letter days", eine grandiose Ladung Schwarzpulver, nicht alleine wegen der fast doppelt so langen Spielzeit wie der kleine Bruder aus der Teufelswerkstatt - aber in dieser Masse an Songs lassen sich einige Ausfälle à la "How you went so far" oder "The farewell bend" weitaus leichter verschmerzen. Die 18-Song-Scheibe wirkt daher auch ausgearbeiteter, detailverliebter, leichter zugänglich und vor allem weitaus abwechslungsreicher als "Devil's workshop" .
Das fängt an mit den obligatorischen Pixies-Anleihen wie in den voranpreschenden "California" oder dem Titeltrack "Black letter day", "Jane the queen of love" oder das geniale "I will run after you", das im Songaufbau stark an "The happening" erinnert. Und geht dann weiter über witzige Country-Slide-Ansätze ("Chip away boy"), die Frank Black einen Brückenschlag zu Mike Ness gelingen läßt, bis zu bluesigen Arrangements und echten Lagerfeuer-Songs (wie das noch spartanischerem aber seine Wirkung nicht verfehlende "True blue"). Höhepunkte sind aber ganz klar die beiden verschiedenen Cover-Ansätze an Tom Waits "The black rider" – als Opener uptempo rockend, dann als Abschluß im Siebziger-Stil mit Hammond-Einschlag. Cool as only Black can - wenn er denn will.
Highlights
- The black rider #1
- I will run after you
- Black letter day
- 21 reasons
Tracklist
- The black rider #1
- California
- Chip away boy
- Cold heart of stone
- Black letter day
- Valentine and Garuda
- How you went so far
- End of miles
- 1826
- The farewell bend
- Southbound bevy
- I will run after you
- True blue
- Jane the queen of love
- Jet black river
- 21 reasons
- Whispering weeds
- The black rider #2
Gesamtspielzeit: 65:23 min.
Referenzen
Pixies; Breeders; The Walkabouts; Mike Ness; Dinosaur Jr.; J Mascis & The Fog; Violent Femmes; Pavement; Stephen Malkmus; The Replacements; The Lemonheads; Sugar; Matthew Sweet; Sebadoh; Yo La Tengo; Iggy Pop; Ween; Cake; Foil; Mike Watt; Lou Reed