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Empress Of - Me

Empress Of- Me

Terrible / XL / Beggars / Indigo
VÖ: 11.09.2015

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Einfach unverbesserlich

Lorely Rodriguez möchte es gleich einmal klarstellen: Es geht um mich. Wichtig bin ich. Mein Kopf, mein Herz. Die Selbstbestimmtheit im Titel ihres Debütalbums "Me" kommt nicht von ungefähr. Einige Songs thematisieren die Beziehung zu einem Typen und ergründen, warum sie sich von ihm angezogen fühlte, obwohl sie dadurch "below the standard" gelebt hat. Nach zunehmender innerer Entfremdung kommt sie zu dem Schluss: "Be unhappy with you or be bad alone / I just need myself to love myself." Die 25-Jährige spricht in ihren Texten auch von Sex und vom Fallenlassen, ohne eine Spur des Zweifelns. Sie schärft aber auch in Nummern über die unterschiedliche Bedeutung von Wasser oder ihres Künstler-Daseins ihr Persönlichkeitsprofil und pustet damit zusehends Luft in die Lunge ihres emanzipierten Selbst: "On the brink of breaking my back I keep tripping of your steps."

Was sich auf der inhaltlichen Ebene bei Empress Of abspielt, setzt sich im Produktionsprozess fort. Rodriguez, die honduranische Wurzeln hat, wuchs in Los Angeles auf, zog ins hippere Brooklyn, um es ganz unhip ziemlich mau zu finden und verkroch sich dann für "Me" in Mexiko. Nach ersten Singles arbeitete sie dort ein Jahr lang alleine an ihrer Definition von Electro-Pop. Das ist vielleicht etwas vereinfacht gesagt, weil sich auf der Platte auch Elemente anderer Spielarten finden. Die Tracks aber sind allesamt hochinfektiöse, melodische Electro-Konstrukte, in denen Rodriguez' Stimme björksche Expressivität ausspielt, in "Standard" den Neo-R'n'B-Damen des Jetzt mindestens ebenbürtig begegnet und oftmals Robyns Sanftheit vermittelt, exemplarisch etwa in "Need myself".

Auf den Stelzen von Bongo-Rhythmen hat dieser Song noch Platz für einen Cembalo-Einschub, ehe das E-Piano von "Make up" den Unterboden für einen Track bereitet, der wohl kaum auf einer von Robyns "Body talk"-Veröffentlichungen aus dem Rahmen gefallen wäre. "Threat" hingegen spielt mit der Electro-Orgel, als wäre sie in ein Theremin eingespannt und "Kitty Kat" krallt sich eine Nackenrolle, um einen im Schlamm steckenden Justice-Track immer weiter in den Boden zu stampfen, damit der flirrende Synthie-Teppich aufblühen kann. Calvin Harris grübelt derweil, warum ihm clubbige Electro-House-Nummern wie "Water water" nicht so von der Hand gehen. Die knapp vierminütige Denkpause des Schotten könnte der Hörer in das großartige "How do you do it" investieren. Nicht zum ersten Mal auf "Me" schwingen balearische Elemente mit, dazu schnorchelt ein Off-Beat und spielen programmierte Töne ihre Definition von Jazz. Viva la Mexico.

(Stephan Müller)

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Highlights

  • Water water
  • How do you do it
  • Need myself

Tracklist

  1. Everything is you
  2. Water water
  3. Standard
  4. How do you do it
  5. To get by
  6. Kitty Kat
  7. Need myself
  8. Make up
  9. Threat
  10. Icon

Gesamtspielzeit: 34:53 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

saihttam

Postings: 2359

Registriert seit 15.06.2013

2015-11-05 02:21:38 Uhr
Doch! Ist ganz gut. Schöner Pop!
@Meute
2015-10-14 21:02:28 Uhr
Noch immer keine Meinungen?

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2015-09-16 22:03:32 Uhr
Frisch rezensiert!

Meinungen?
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