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Baio - The names

Baio- The names

Glassnote / Caroline / Universal
VÖ: 18.09.2015

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Durcheinander im Gepäck

Mit Vampire Weekend befindet sich Chris Baio zumeist im sommerlich-schwülen New York und macht Pop-Musik, die beinahe schon zu gut zu den adrett kostümierten Passanten der Park Avenue passt. Als der Bassist dann vor zwei Jahren nach London zog, fand er dort Zeit und Muse, sich den gesammelten Skizzen für einen Alleingang zu widmen. Und lädt auf "The names" hoch hinauf zum nächtlichen Tanz auf funky beleuchteten Hochhäusern. "Brainwash yyrr face" ist keine neue Schreibart nach Gehirnwäsche, sondern das Ergebnis des Versuchs, in Dauerbewegung zu diesem schnellen Rhythmus irgendetwas auf die Smartphone-Tastatur zu bringen.

Auch die meisten anderen Lieder dieses Albums sind eher kalter Techno, der so technoid anmutet, dass "Matter" auch direkt aus dem Daft-Punk-Soundtrack zu "Tron: Legacy" stammen könnte. Der Part-Time-DJ Baio singt darüber in einer affektierten Art eines David Byrne oder Patrick Wolf, was nur in "Sister of pearl" passt, dem besten Stück. Das Klavier prickelt dort im Staccato vor sich hin, der Soft-Pop könnte nicht zuckerwattiger sein, während Baio der Perlenschwester huldigt, deren Eigenartigkeit er "not for the world" ändern würde. Konzise ist das im Übergang zwischen den Liedern nun gar nicht. Schon das Folgestück "I was born in a marathon" beraubt einem dieser netten Bilder und konfrontiert mit stumpfen Dub-Drums, die vertrackt hektisch daherkommen. Bis dann "Needs" und "Endless rhythm" wieder poppiger und weitaus selbstironischer ertönen.

Den Titel hat "The names" von Don DeLillos siebten Roman, der von orientalischem Terrorismus und noch stärker von dem Blick eines Amerikaners auf das Leben im Ausland berichtet. Aufgegriffen wird hiervon allerdings nichts, im Letzteren vielmehr die derzeitige Lebenssituation des Bassisten erfasst. Um mit DeLillo zu schließen: "Eine Stimme, meine eigene, aber außerhalb von mir, kommentierte den Vorgang in einer Sprache, in der es keine Worte gab." Oder einer Musik, deren Töne in der Konstellation viel gute Laune liefert, aber nichts in sich geschlossenes. Chris Baio hat sich wohl selbst an der Nase herum geführt.

(Maximilian Ginter)

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Highlights

  • Sister of pearl
  • All the idiots

Tracklist

  1. Brainwash yyrr face
  2. The names
  3. Sister of pearl
  4. I was born in a marathon
  5. Needs
  6. All the idiots
  7. Matter
  8. Endless rhythm
  9. Scarlett

Gesamtspielzeit: 38:04 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Gordon Fraser

Postings: 2688

Registriert seit 14.06.2013

2016-02-07 11:45:53 Uhr
Schade, dass die Platte so untergegangen ist. Finde die nach wie vor sehr gut; für mich sogar die interessanteste Platte aus dem VW-Umfeld seit langem.

Gordon Fraser

Postings: 2688

Registriert seit 14.06.2013

2015-09-26 17:30:39 Uhr
Finde das gar nicht so schlecht und auf jeden Fall nicht so stumpf wie es die Rezension vermuten lässt. Mehr als eine 5/10.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 27676

Registriert seit 08.01.2012

2015-09-16 22:02:44 Uhr
Frisch rezensiert!

Meinungen?

Achim

Postings: 6286

Registriert seit 13.06.2013

2015-07-22 18:57:34 Uhr
wurde schon jemand bemustert?

Achim.
Jimmy Bonham
2015-07-22 18:55:46 Uhr
Roxy Music anyone?
Auch die Mutter der Pearl-Schwestern scheint es den Musikern angetan zu haben. Nur Schade dass Pearl selbst offenbar keine besingenswerten Eigenschaften besitzt...
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