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Helge Schneider - Lass knacken, Helge! Helge, der Film! Helge life!

Helge Schneider- Lass knacken, Helge! Helge, der Film! Helge life!

Universal
VÖ: 28.08.2015

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Humor für Leute mit Humor

Helge Schneider, ein Mann, der keinen Nachnamen braucht, damit man weiß, von wem die Rede ist, wurde unlängst 60. Tatsächlich. Und 60, das ist so ein Alter, von welchem man auch als mittlerweile 30-Jähriger, der sein Teenagertum noch gar nicht so ganz verdaut hat, sagen kann: Das ist alt. Das ist kurz vor der Rente. Und hätte Helge nicht gerade die heutigen Thirtysomethings im Teenie-Alter begleitet, würde man vielleicht auch nicht über seine grauen Strähnen hinwegsehen, wenn man Helge mal wieder in Anwesenheit hoffnungsloser Spaßfridiger den Gottstatus verleiht. Helge ist halt Helge. So wie Otto Otto ist. Nur dass Letzterer – übrigens sieben Jahre älter – seit einem guten Jahrzehnt stark abbaut, während Helge nie wirklich aufgebaut hat und auch heute nicht geneigt ist, damit anzufangen. Genau das ist es: dieses "Was ist daran lustig? Das kann doch jeder, sich da hinstellen und rumhampeln." Und die passende Antwort dazu: "Fick Dich! Dann mach doch mal!"

"Lass knacken, Helge! Helge, der Film! Helge life!" möchte ebenjene Sinnfreiheit erlebbar machen, in 225 Minuten Spielzeit, davon 145 auf DVD und 80 auf CD. Der Konzertmitschnitt, entstanden im September 2014 im Berliner Tempodrom, zeigt Highlights aus 40 Jahren Helge-History, mit den großen Hits und denen, die es noch werden wollen, weil sie sich auf der Bühne ohnehin in etwas Andersartiges, teils Unbekanntes verwandeln. Eine zweite identische Version von "Katzeklo" wird es so nie geben. Und so faucht der Mülheimer diesmal ganz unnachahmlich: "Scharrr, scharrr." Das bekannte Stück "Der Meisenmann" hat auch diesmal "nichts mit Obst zu tun", das erfordert keine weitere Erwähnung. Helge klimpert in die Stille, bis die Menge jubiliert, als ihr bewusst wird, welchen Titel der Künstler anspielt. Das Schicksal des Vögelchens ist dabei weiterhin so nachfühlbar tragisch wie eh und je, auch wenn oder gerade weil Helge die Strophen offenbar spontan ins völlig Absurde verdreht. Im Bildformat unterstützt ihn der tanzende Sergej Gleithmann, ein Nikolaus-artiger Zottelkopf mit Note 5 im Ballett. Das muss man lieben!

"Peter Thoms rastet musikalisch aus" hält indes genau, was der Titel verspricht: Helges langjähriger Mitstreiter pustet sich einen an der Melodica ab. 30 herrlich unnötige Sekunden. Musikalisch wirklich anspruchsvoll wird es in "Nachtigall, huh (Es zittert unser Haus, was ist nur draußen los?)": Helge singt mit verstellter Stimme und zeigt Westernhagen, wie ein besserer Westernhagen klingt, während im Hintergrund das Saxophon vibriert und die Gitarrensaiten dröhnen. Kurz vor der Hälfte des Titels ahmt Helge diverse Tierstimmen nach – wieder einer dieser Momente, frei von Sinn und der einfachsten Idee folgend, verpackt in eine wunderbare Kulisse. Helge tanzt und ruft immer wieder ins Publikum, bis er selbst in Gelächter ausbricht und mit einem gehauchten "Scheiße" kurz vorm Abbruch des Stücks steht.

Auch "Mr. Bojangles" macht musikalisch Spaß, während Helge den englischen Text des Stücks herunternuschelt. "Der Schönheitschirurg von Banania" bietet zudem fabelhafte Kontrabass- und Trompeten-Soli. In "Impressionen aus dem China Restaurant Mykonos" klampft Helge auf der Klampfe und gibt asiatisch klingende Laute von sich – da bleibt kein Auge trocken. Er bestellt die Nummer 47: Kohlrouladen mit Salzkartoffeln. Da sich die Stücke auf der Bild-Disc und der CD übrigens nur teilweise überschneiden, lohnt es sich in jedem Fall, beide Scheiben einzulegen: So findet sich der Evergreen "Hast Du eine Mutter" beispielsweise nur auf der DVD.

In Ton und in Bild gilt gleichermaßen: Helge ist einfach unantastbar. Wie die Menschenwürde. Oder Löcher. Wer schon mal ein Konzert des perückentragenden Ulkkopfs besucht hat, weiß, dass dieser keine Gefangenen macht, wenn es um die Bespaßung geht. Wer nicht lachen will, muss leiden. Doch in diesem Mitschnitt präsentiert sich der Komiker in allerbester Spiellaune, auch weil das Publikum perfekt mitzieht. Der Pianist des Jahres 2008 beherrscht nahezu jedes Instrument und ist mit seiner Begleittruppe in der Lage, musikalische Stimmungen stehen und fallen zu lassen, wie er es möchte. Und doch ist er so so so blöd. Und das ist eben der Witz: schlau sein und dumm tun – genau andersherum wie der Großteil dieser Gesellschaft. Um mit Helges eigenen Worten zu schließen: "Humorlose Leute sind immer das Lustigste."

(Pascal Bremmer)

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Highlights

  • Katzeklo
  • Der Meisenmann
  • Peter Thoms rastet musikalisch aus
  • Nachtigall, huh (Es zittert unser Haus, was ist nur draußen los?)
  • Impressionen aus dem China Restaurant Mykonos

Tracklist

  • CD 1
    1. The man I love
    2. Katzeklo
    3. Mr. Bojangles
    4. Der Schönheitschirurg von Banania
    5. Impressionen aus dem China Restaurant Mykonos
    6. To be a man
    7. Beethoven
    8. Der Meisenmann
    9. Hunderttausend Rosen
    10. Es gibt Reis, Baby
    11. Peter Thoms rastet musikalisch aus
    12. Kunst solo auf der roten Melodica
    13. Feliz Navidad
    14. Nachtigall, huh (Es zittert unser Haus, was ist nur draußen los?)
    15. Mood indigo
    16. In a mellow tone
  • DVD 1
    1. Hinter der Bühne
    2. Hast Du eine Mutter
    3. Katzeklo
    4. Ladiladiho
    5. Der Schönheitschirurg von Banania
    6. Der Tanz auf dem Vulkan
    7. Es hat gefunkt bei mir
    8. Der Meisenmann
    9. Nachtigall, huh (Es zittert unser Haus, was ist nur draußen los?)
    10. Hunderttausend Rosen
    11. Es gibt Reis
    12. Heinz Dobermanns Starkarussell (International)

Gesamtspielzeit: 225:00 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26286

Registriert seit 08.01.2012

2015-09-16 22:05:36 Uhr
Frisch rezensiert!

Meinungen?

speaks to us
2015-08-14 22:35:42 Uhr
Nötig - nötig - popötig...
Helge
2015-08-14 22:34:24 Uhr
Eigene Threads für belanglose Live-DVDs, die nur dazu da sind, den Fans das Geld aus der Tasche zu ziehen? Richtig: Unnötig!

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26286

Registriert seit 08.01.2012

2015-08-14 22:30:06 Uhr
Lass knacken, HELGE! HELGE, Der Film! HELGE, Life!

EINE PRODUKTION VON UNIVERSAL MUSIC & HELGE SCHNEIDER



Am 30. August feiert mit Helge Schneider einer der größten deutschen Künstler seinen 60. Geburtstag. Und Helge wäre wohl nicht Helge, wenn sich der im ständigen Wandel begriffene Sänger, Multiinstrumentalist, Schauspieler, Buchautor sowie Film- und Theaterregisseur zu seinem runden Jubiläum nicht etwas ganz Besonderes überlegt hätte. Mit „Lass knacken, HELGE! HELGE, der Film! HELGE, Life!“ macht Schneider sich und seinen treuen Fans nun das ultimative Geburtstagsgeschenk: Den einzig wahren Konzertmitschnitt als Kinofilm!



Noch im vergangenen Jahr hatte Helge Schneider nach einer beispiellosen Karriere seinen Abschied von der Bühne verkündet und sich auf sein Rententeil in der spanischen Wildnis verzogen, wo er seitdem in einem unterkellerten Campingzelt lebt. Doch statt sich auf seinen redlich verdienten Lorbeeren auszuruhen, schickt Helge Schneider nun ein ziemlich lebendiges Lebenszeichen aus seiner vorübergehenden Schaffenspause: Mit der im September 2014 im Berliner Tempodrom gefilmten Live-Werkschau „Lass knacken, HELGE! HELGE, der Film! HELGE, Life!“ blickt der exzentrische Mülheimer noch einmal zurück auf seinen letzten Auftritt; eine faszinierende Rückschau auf seine aller größten Hits, bei der Schneider ungekürzte Einblicke in ebenso glamouröse, wie auch völlig absurde Helge- Highlights aus fast 40 Jahren gibt, die es in dieser Form noch nie auf der Leinwand oder dem Bildschirm zu sehen gab! Lass knacken!



Er ist für die Rente noch viel zu jung. Das hat Helge Schneider beim Garageaufräumen in seinem gemütlichen Heim im spanischen Exil festgestellt. Und er vermisst die Bühne. Doch bevor Helge ab demnächst seine vierte Schaffensphase einläutet, macht er erstmal Feierabend: Mit seinem Dasein als Bandleader. Frei nach dem Motto „Aufhören, wenns am schönsten ist“ brechen für den Noch-Rentner schon bald ganz neue Zeiten an. „Lass knacken, HELGE! HELGE, der Film! HELGE, Life!“ stellt

jedoch erst einmal den Abschluss einer Ära für den kauzigen Maestro der On-Stage- Improvisation und seine Band dar; das Ende und den Neuanfang zugleich, den er im Kino mit allem Pipapo feiert. „Ich hatte mich eigentlich gefreut, nach der letzten Show frei zu haben. Nach 40 Jahren auf Tournee und so vielen gefahrenen Kilometern. Doch nun brauche ich wieder Beschäftigung!“



„Lass knacken, HELGE! HELGE, der Film! HELGE, Life!“ ist ein sprichwörtliches Erlebnis für alle Sinne; unmöglich, auch nur annähernd zu beschreiben. Angefangen bei Text und Ton, über Schneiders unvergleichliche Mimik und Gestik, bis zu seinem grotesken Second-Hand-Look – Reizüberflutung auf allen Ebenen! „Lass knacken, HELGE! HELGE, der Film! HELGE, Life!“ bedeutet zwei Sternstunden, beziehungsweise 120 Sternminuten des schrägen Humors. Schneider ist und bleibt ein unübertroffener Perfektionist in Unvorhersehbarkeit; Alltagsphilosoph, Poet, Romancier, Romantiker und Pop-Ikone, die sämtliche Musikarten zu seinem ureigenen Improv-Stil moduliert: Blues, Jazz, Schlager, Pop, Rock, Klassik, Flamenco und tausend andere. Als ebenso abwechslungsreich wie seine Stilpalette gestaltet sich auch die Songauswahl auf „Lass knacken“: Action, Liebe und Romantik – überspitzt und ins Bizarre verzerrt; zum Nachdenken, Schmunzeln und sogar zum Tanzen. Songs, die ihrer ganz eigenen Helge-Logik folgen, sich ständig wandeln und verändern. Teilweise von Auftritt zu Auftritt. Keine Version ist wie die andere. Genau, wie auch kein Helge Schneider-Konzert dem nächsten gleicht.


„Echte „Volks“-Musik könnte ich nicht machen“, so Helge weiter. „Ich finde einfach keinen Zugang. Ich tue mich auch schwer mit Reimen. Manchmal klappt es, manchmal nicht. Songschemata wie Mittelteil, Schluss, Hook-Line, Rhythmusteil, Solo – Sachen, an die ich nicht einmal denke. Meine Prioritäten sind andere: Am wichtigsten ist, dass es auf der Bühne gut aussieht. In einem schönen Anzug zum Beispiel! Aus meiner Sicht ist das ganze Leben eine Improvisation, deshalb sind meine Songs auch so lebensnah.“ Gelebte Realitätstreue, verpackt in unsterbliche Helge-Klassiker wie „Katzeklo“, „Meisenmann“, „Hunderttausend Rosen“, „Es gibt Reis, Baby“ oder einer extrem psychedelischen Fassung der letzten Single „Nachtigall, huh (Es zittert unser Haus, was ist nur draußen los?)“. Außerdem scheut sich Schneider nicht, auch unerhört heiße Eisen wie das Thema Brustvergrößerung bzw. „Brustverlängerung“ (O-Ton Helge) in „Ich bin der Schönheitschirurg von Banania“ anzupacken, oder eine leicht verstolperte Version von Beethovens „Für Elise“ zum Besten zu geben. Zwischen den Songs verrät der berüchtigte Entertainer noch jede Menge



Wissenswertes aus seinem aufregenden Leben: Angefangen bei seiner gemeinsamen Berufsschulzeit mit dem Bruder von Mozart, bis hin zu seinen wilden Rentner-Plänen.

Neben dem ungekürzten Konzert sind auf dem von Helge Schneider mit produzierten „Lass knacken, HELGE! HELGE, der Film! HELGE, Life!“ als Bonusfeatures ein weltexklusives Interview vom Star-Reporter Heinz Dobermann, sowie ein von Helge höchstpersönlich gefilmtes Selbst-Interview enthalten. Im kommenden Jahr wird sich Helge Schneider dann auch komplett aus seinem Rentner-Dasein zurückmelden und auf eine Solo-Tournee gehen: Nur Helge, seine Perücke und ein Klavier. Bleibt bis dahin nur zu wünschen: Happy Birthday, Helge! Guten Tach, auf Wiedersehen. Life!



Web:

www.helge-schneider.de

www.facebook.com/HelgeSchneider

www.youtube.com/Helgeshow

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