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Eliogabal - Mo

Eliogabal- Mo

Atypeek / BeCoq
VÖ: 01.07.2015

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Mo Jazz, mo problems

Manchmal steht man als Rezensent vor der Frage, ob eine Platte relevant ist für das Medium, für das man schreibt. "Internet-Musikmagazin für Tonträger-Rezensionen aus den Bereichen Rock und Independent", hat der Chef ein bisschen umständlich in unser Impressum geschrieben. Früher stand Ähnliches sogar mal etwas prominenter im Kopf der Seite, die Älteren werden sich erinnern. Nun sind die Genres Rock und Independent ja generell weit gefasst, und ab und an streuen wir mit Katy Perry, Taylor Swift und Rihanna auch ein paar Künstler ein, die eher weniger "Independent" oder "Rock" sind. Am anderen Ende des Spektrums fallen allerdings auch ab und an ein paar Platten von der Kante.

"Mo" ist so ein Kandidat. Eliogabal sind zwar so Indie wie es nur geht, aber so weit sie vom Mainstream entfernt sind, so weit weg sind sie auch von Rockmusik oder (zumindest ab und zu) von Musik im Großen und Ganzen. "Mo" ist eines dieser Konstrukte aus Jazz und Noise, die die Grenzen dessen erkunden, was man sich freiwillig anhören würde. Rhythmus und Takt sind bei den Franzosen zwar meistens vorhanden, wenn auch ab und an schwierig zu erfassen, bei Harmonie und Melodie nimmt sich die Band allerdings große Freiheiten.

Immerhin der Opener ist zum Eingewöhnen noch recht zugänglich. Über einen vertrackten Schlagzeugbeat knistert zunächst eine ziemlich kaputte Noise-Gitarre ein Stakkatoriff, und das Saxofon versteigt sich in ein knapp zweiminütiges, knarzendes Solo. Im nächsten Song hauen sich Tenor- und Altsaxofon dann gegenseitig zu einem schleppenden und stockenden Rhythmus die Rübe ein, bevor sie knapp vor Hälfte des Songs plötzlich unisono zugrunde gehen und die stoisch-schiefe Gitarre wieder das Ruder in die Hand nimmt. Die verqueren Akkorde, die die Band hier als Quasi-Solo aneinanderreiht, spiegeln exakt die Mitte zwischen Noise und Jazz wieder, die "Mo" während der guten halben Stunde Spielzeit perfekt trifft.

"Syndrome marfan (Au summum de la tronconneuse)" macht sich einen Spaß daraus, am Anfang mit der Super-Mario-Melodie zu spielen und dann für Minuten in die tiefste grüne Röhre abzusteigen, die sich finden lässt. Was bei anderen Bands das fiepende Ende eines lauten Konzerts wäre, versteckt sich hier in der Mitte der Platte. "(Almost) On the same line" gerät danach erfreulich hörbar, weil sich die Band hier durchgängig an harmonischem Zusammenspiel versucht, auch wenn der Takt manchmal außer Kontrolle gerät. Es dauert ein paar Durchgänge, bis man sich im Chaos von "Mo" zurechtfindet, die Anspielungen und Varianten bekannter Rockmusik wiedererkennt und plötzlich merkt: So viel weiter draußen als Katy Perry sind Eliogabal im Plattentests.de-Kosmos auch wieder nicht.

(Maik Maerten)

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Highlights

  • La boisson pas l'oiseau
  • Syndrome marfan (Au summum de la tronconneuse)

Tracklist

  1. Un caillou dans ta chaussure
  2. La boisson pas l'oiseau
  3. Syndrome marfan (Au summum de la tronconneuse)
  4. (Almost) on the same line
  5. Drague de pigeon
  6. Cynorrhodon

Gesamtspielzeit: 30:16 min.

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User Beitrag

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 27489

Registriert seit 08.01.2012

2015-09-09 22:08:30 Uhr
Frisch rezensiert!

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