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Datura4 - Demon blues

Datura4- Demon blues

Alive Naturalsound / Cargo
VÖ: 17.07.2015

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 8/10

Ist das noch sexy?

Kann von einer Supergroup die Rede sein, wenn sich mäßig bekannte Szenen-Musiker des westaustralischen Rock-Undergrounds zusammenfinden? Wohl eher nicht. Dabei hat das Adjektiv "super" spätestens seit dem inflationären Wortgebrauch des verkopften Fußballerziehers Joseph Guardiola irgendwo auch keinen Wert mehr. Durchschnittlichkeit ist "supersuper" geworden. Und solche vermeintlichen Supergroups, die irgendwelche Mitglieder aus irgendwelchen Bands zusammenklauben, kommen mittlerweile beinahe wöchentlich um die Ecke. Zeitweilen ist deren Output dann eben auch nur "supersuper", im guardiolaschen Sinne. Bei Datura4 ist das glücklicherweise weitaus besser.

Dom Mariani (ehemals bei The Stems und DM3) trifft auf Greg Hitchcock, den The-Drones-Schlagzeuger Warren Hall und auf Stu Loasby am Bass. Ihr "Demon blues" ist progressiver Rock mit stringent bluesigem Rhythmussegment. Das Gefährt wird nicht neu erfunden, es wird nur konsequent beschleunigt, wie im Titelsong, der mit Teilen der ganz frühen Danzig-Alben liebäugelt. Balladen werden auf dieser Platte gemieden, höchstens berührt. "Gravedigger man" verlangsamt mit einem zeitlupenartig wabernden Bass und "Another planet" mit akustischen Country-Gitarren. "Pissing up the wall" ist diese unverschämt einfache Nachlese alter Blues-Lehrbücher und gerade deshalb so unwiderstehlich, repetitive und hypnotische Gitarrenlicks inklusive. Beweisgebend, dass die Idee der Bandgründung eine gute war, ist "If seven was eleven", das einen Rahmen für die aneinandergereihten Soli eines jeden Musikanten bietet.

Die besondere Stärke von Datura4 ist ein Spiel mit der Spannung, die sich aufbaut, abebbt und wieder fort kehrt. Anstelle von Brachialität steht bei den Australiern das Smoothe. Der Sound dieser Band geht spektral ineinander über, wie es auch die Farben auf dem Albumcover tun. Ob die Band auch so sexy klingen möchte, wie diese aus einer Blüte hinauskriechende Nymphe ausschaut? Ist sie so rothäutig wegen "Love to burn"? Diesem Lied unter dem folgsamen Credo, dass Gitarren die Gefühle breiter auswalzen können als manch ein Gesang? Marianis Stimme ist nicht die markanteste oder beachtlichste. Plattgemachte Gefühle sind aber auch nicht mehr die intensivsten, dafür kann, ja, muss man sie verteilen. Sie sind erkennbarer und erträglicher geworden. Aber ist das überhaupt noch sexy?

(Maximilian Ginter)

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Highlights

  • Demon blues
  • Pissing up the wall
  • If seven was eleven

Tracklist

  1. Out with the tide
  2. You ain't no friend of mine
  3. Another planet
  4. Journey home
  5. Hoonsville
  6. Demon blues
  7. Pissing up the wall
  8. Killjoy
  9. Gravedigger man
  10. Love to burn
  11. If seven was eleven

Gesamtspielzeit: 49:11 min.

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User Beitrag

Armin

Plattentests.de-Chef

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Registriert seit 08.01.2012

2015-09-09 22:07:53 Uhr
Frisch rezensiert!

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