Atlas Genius - Inanimate objects
Warner
VÖ: 28.08.2015
Unsere Bewertung: 3/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Wie man Trojaner wird
Es ist zum Verzweifeln mit diesen Trojanern. Da verteidigt man zehn Jahre seine Heimat bis aufs Blut, landet noch den ganz großen Coup, spießt Achilles an der einzig verwundbaren Stelle auf – und dann ein dummer Fehler und alles ist weg. Na gut, sagen wir: ein saudummer Fehler. Prophezeiungen missachten und auf den offensichtlichsten Trick der Weltgeschichte – einen Riesengaul – hereinfallen. Ach, Troja.
Oder in diesem Fall: Ach, Atlas Genius. Da schreiben die Australier vor zwei Jahren mit "Trojans" den einen Song von epischem Format, aber verlieren anschließend den Krieg. Es ist nun leider nicht überliefert, welchem Trick Keith und Michael Jeffreyauf den Leim gegangen sind. Waren es irgendwelche Labelbosse und Produzenten, die auf alle Helden des Musikbusiness geschworen haben, dass aalglatte Nachmittags-Popnummern – und nur die! – den ewigen Platz auf dem Olymp sichern werden? Oder haben Sie sich selbst betrogen? War der Hit der Ausrutscher und alles, was folgte, Normalform? Homer orakelt dazu: "Doch wir horchen allein dem Gerücht und wissen durchaus nichts."
Also auf in den Kampf. Man kann festhalten: Hätte Achilles Songs wie "The stone mill" oder "A perfect end" gehört, er hätte an den Ausläufern seiner beiden Wangenflanken zwei verwundbare Stellen zusätzlich gehabt. "Inanimate objects" ist ein gnadenlos ideenloser Pulk zweier Arten von Songs: einmal diejenigen, denen jegliche Spannung durch ihren annähernden Lotusblüteneffekt verlorengeht. Die beiden genannten gehören dazu, aber auch "Refugees" oder "Where I belong". Zum anderen diejenigen, deren Ansatz ein bisschen so wirkt, also könne sich das Blatt doch noch wenden. Aber irgendwann setzt die ausladende Gesangswettbewerb-Stimme ein und alles ist verloren: "Stockholm", "Friendly apes" und "Balladino" legen hiervon Zeugnis ab. Annähernd stark werden Atlas Genius nur dann, wenn sie zurückrudern wie im heruntergestutzten Gitarrenstück "Levitate".
Geschichte wiederholt sich eben doch. An diesem Satz, den Plattentests.de-Rezensent Gedwien 2013 über das Debüt "When it was now" schrieb, ändert sich so wenig wie am Ausgang des Trojanischen Krieges: "Ein paar mehr Ecken und Kanten, etwas Unerwartetes oder eben noch ein bis zwei ansteckendere Kracher der 'Trojans'-Klasse, und man müsste vor Atlas Genius warnen." Nur auf "Inanimate objects" fehlt selbst "Trojans".
Highlights
- Levitate
Tracklist
- The stone mill
- Molecules
- Stockholm
- Refugees
- A perfect end
- Friendly apes
- Friends with enemies
- Where I belong
- Balladino
- The city we grow
- Levitate
Gesamtspielzeit: 41:59 min.
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Referenzen
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