The Strypes - Little victories

EMI / Universal
VÖ: 21.08.2015
Unsere Bewertung: 5/10
Eure Ø-Bewertung: 9/10

Smells like Unentschieden
Gepflegter Britrock steht momentan nicht gerade ganz oben auf der Liste angesagter Musikgenres, und einen Albumtitel wie "Little victories" würde Noel Gallagher in der Luft zerreißen. Mit so viel Zurückhaltung kann ein Genre doch gar nicht erneuert werden. Zum Glück kommen The Strypes aus Irland und feiern auf ihrem genau so benannten Album einige kleine Siege, wobei die Liebe zum Unentschieden überwiegt. Der Vierer aus Cavan um Sänger und Songschreiber Josh McClorey überzeugt auf seinem Zweitlingswerk immer dann, wenn es etwas bluesiger zur Sache geht, und die Herrschaften einen Schritt zurück wagen. Einfach drauflosrocken ist im Zweifel jedoch auch immer eine gute Option.
Viel hat sich zum durchaus rege in der Öffentlichkeit und in den Charts beachteten Vorgänger "Snapshot" nicht verändert. Die Herren sind ein wenig älter und die zwölf Songs im Schnitt ein wenig länger, kommen aber immer noch sehr direkt daher, wie gleich der knapp dreiminütige Opener "Get into it" beweist. Kleine Satz- und Wortfetzen werden dem Hörer zum Fraß vorgeworfen: "Digital introductions / Fill you with fascination / She uses typed seduction / To lead the conversation", und schon ist die Einführung in das Treiben der Band perfekt. Die Riffs und die tänzelnden Gitarren hätten ideal in die Indie-Disko von vor zehn Jahren gepasst.
Leider fehlt es dem zweiten Album ein wenig an Vielseitigkeit. Die lässige Rock'n'Rolligkeit ist dem Standard-Indie-Rock gewichen. Songs wie "I need to be your only" vergisst man auch nach mehrmaligem Hören auf Repeat recht schnell. The Strypes spielen glücklicherweise dann auch immer wieder diese memorablen Nummern, für sie zwar keinen Innovationspreis gewinnen können, allerdings Glanz und Gloria ausstrahlen. Mit ein wenig Staub, versteht sich. "(I wanna be your) everyday" ist eine nölige Ballade, und mit dem bluesigen, hingerotzten, an die Libertines erinnernden "Cruel brunette" kommen sie so richtig in Fahrt. Die Handbremse wird gelöst, und der Sieg ist ihrer.
Mit dem veritablen Hit "Scumbag city", das schon von der "Flat out"-7"-EP vertraut ist, liefern die Strypes endlich doch noch einen finalen Grund, warum in Zukunft mit den Iren zu rechnen ist. Leicht und locker geht ihnen dieses Wochenend-Hangover-Stück durch die Saiten: "There's empty cans on River Street / Scumbag city blues / Sunday morning's indiscreet / Saturday left clues / Last night's scraps and filthy slaps / Need hold no excuse." Im Refrain wird einfach "Scumbag city blues" skandiert und gut ist. Aus Langeweile in Kleinstädten erwachsen oftmals immer noch die größten Hits. Das war zum Abschluss der größte kleine Sieg auf "Little victories".
Highlights
- Cruel brunette
- Scumbag city
Tracklist
- Get into it
- I need to be your only
- A good night's sleep and a cab fare home
- Eighty-four
- Queen of the half crown
- (I wanna be your) everyday
- Best man
- Three streets and a village green
- Now she's gone
- Cruel brunette
- Status update
- Scumbag city
Gesamtspielzeit: 43:31 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Eurodance Commando |
2015-10-23 10:10:15 Uhr
Tolle Rezi ! Und das Album gewinnt zwar keinen Originalitäts-Preis, hätte aber mindestens 1 weiteren Punkt verdient gehabt. |
Jennifer Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion Postings: 4716 Registriert seit 14.05.2013 |
2015-08-11 22:01:54 Uhr
Frisch rezensiert. Meinungen? |
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Referenzen
Arctic Monkeys; The Last Shadow Puppets; The Fratellis; The Libertines; Dirty Pretty Things; Palma Violets; The Heartbreaks; The Maccabees; Drenge; Miles Kane; The Courteeners; The View; Maximo Park; Bloc Party; Kaiser Chiefs; The Rifles; The Rolling Stones; Jerry Lee Lewis; The Small Faces; The Animals; The Creation; The White Stripes; The Raconteurs; Jack White; Jon Spencer Blues Explosion; The Dandy Warhols; The Thrills; The Jam; Paul Weller; Elvis Costello; Johnny Marr; Oasis; Beady Eye; Noel Gallagher's High Flying Birds; The Kinks; The Yardbirds; Cream; Bo Diddley; Chuck Berry; Muddy Waters; Buddy Holly; Elton John
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