The Jam - About the young idea – The very best of The Jam
Universal
VÖ: 22.06.2015
Unsere Bewertung: 8/10
Eure Ø-Bewertung: 9/10
Zu frisch fürs Museum
Vom Jugendzentrum-Act zu einer der einflussreichsten Bands Großbritanniens: The Jam erlebten zwischen 1977 und 1982 einen rasanten Aufstieg. Beeinflusst vom Motown-Soul, dem britischen Mod-Sound und dem frühen Punk und New Wave schufen sie ihren ganz eigenen Sound, der zahlreiche Single-Hits und 14 Millionen verkaufte Alben einspielte. Es ist diese zuvor nie gehörte Mischung aus maßloser Kraft und filigranem Spiel, die The Jam bis heute einen besonderen Platz in der Musikgeschichte einräumt. Die Ausstellung "The Jam: About the young idea" – noch bis Ende August im Londoner Somerset House zu bestaunen – widmet sich nun der Geschichte des Trios aus dem Londoner Vorort Woking in aller Ausführlichkeit. Die Mitglieder Paul Weller, Rick Buckler and Bruce Foxton haben zu diesem Anlass ihre Privatarchive geöffnet und Fotos, Notizen, Outfits und Anekdoten aus Keller und Hinterkopf gekramt.
Passend zur Vernissage hat Universal Music eine gleichnamige Doppel-CD auf den Markt geworfen – eine gründliche Werkschau mit nicht weniger als 47 Tracks und fast anderthalb Stunden Spielzeit, die nicht nur alle Hits (das catchy "Town called Malice", das quirlige "Down in the tube station at midnight"), sondern auch zu Unrecht vergessene Perlen (das sanfte "English rose", das poppige "Monday") und einige, wenn auch leider nur wenige Raritäten (die Demos von "Takin' my love" und "Burning sky") beinhaltet. Für Komplettisten gibt es hier also nicht viel Neues zu entdecken. Neueinsteiger aber kommen mit dieser limitierten und niedrigpreisigen Doppel-CD voll auf ihre Kosten und können die Band in ihrer vollen Wirkung erfahren.
Doch "About the young ideas" ist mehr als die Erinnerung an eine famose Band. Es ist die längst fällige Würdigung einer Generation von britischen Musikern, die ihren Leidensdruck und ihre Aufbruchstimmung in große Popmusik übersetzt hat. Deren Spiel nicht von der Hoffnung auf Ruhm, sondern auf Veränderung der sozialen Umstände geprägt war. Die Rolle von The Jam ist in diesem Kontext nicht hoch genug einzuschätzen. Ihre Songs waren Hoffnungsspender und Aggressionsventil, Mutmacher und Rückzugsort. Der Prozess, den The Jam innerhalb der kurzen Dauer ihrer Karriere vollzogen, verschlägt einem auch 33 Jahre nach dem Split der Band den Atem. Kaum zu glauben, dass es die selben Musiker sind, die "In the city" und "The bitterest pill" geschrieben und eingespielt haben. Offensichtlich dagegen, wie sehr The Jam den Weg für den Britpop geebnet haben. Titel wie "Man in the corner shop" sind das Bindeglied zwischen den Small Faces und Oasis, zwischen den Beatles und Blur. Auch wenn diese Compilation nicht perfekt ist, so zeigt sie doch: Bis heute hat die Musik von The Jam weder Bierbauch noch Glatze angesetzt, sondern ist frisch wie zu ihrer Geburtsstunde. Die Initiatoren der Ausstellung haben gewiss gute Arbeit geleistet. Dennoch: The Jam gehören nicht ins Museum. Sie gehören ins Radio, in die Clubs, auf den Plattenteller – und ins Bewusstsein jeder nachwachsenden Generation. Denn das hier ist eines der besten Trios in der Geschichte der Popmusik.
Highlights
- Down in the tube station at midnight
- Going underground
- Man in the corner shop
Tracklist
- CD 1
- In the city (Radio ad)
- In the city
- Art school
- Away from the numbers
- Takin' my love (Demo)
- All around the world
- The modern world
- In the street today
- News of the world
- David Watts
- Down in the tube station at midnight
- Billy Hunt
- To be someone (Didn't we have a nice time)
- English rose
- In the crowd
- 'A' bomb in Wardour St.
- Strange town
- The butterfly collector
- When you're young
- Smithers-Jones
- The Eton rifles
- Thick as thieves
- Private hell
- Saturday's kids
- Burning sky (demo)
- CD 2
- Going underground
- Dreams of children
- Start!
- Liza Radley
- Pretty green
- Monday
- That's entertainment
- Man in the cornershop
- Boy about town
- Funeral pyre
- Absolute beginners
- Tales from the riverbank
- Town called Malice
- Precious
- Ghosts
- Just who is the five o'clock hero?
- Carnation
- The bitterest pill (I ever had to swallow)
- Beat surrender
- Move on up
- Shopping
- Pop art poem
Gesamtspielzeit: 88:30 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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kingsuede Postings: 4461 Registriert seit 15.05.2013 |
2020-11-13 23:10:43 Uhr
Meine Top 3 (Alben)1. Sound affects 2. In the city 3. Setting sons |
kingsuede Postings: 4461 Registriert seit 15.05.2013 |
2020-11-13 23:07:58 Uhr
Meine Top 5 (Songs)1. That‘s entertainment 2. News of the world 3. The Eton Rifles 4. In the city 5. Down in the tube station at midnight |
kingsuede Postings: 4461 Registriert seit 15.05.2013 |
2020-11-12 23:30:42 Uhr
Heute erst einmal das Debüt In the city auf Platte geschnappt. |
nörgler |
2015-08-07 14:43:02 Uhr
Geile Band.Wer mir das Teil zulegen |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27850 Registriert seit 08.01.2012 |
2015-07-27 22:02:03 Uhr
Frisch rezensiert! Meinungen? |
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Referenzen
The Police; The Style Council; Small Faces; The Kinks; Paul Weller; The Undertones; The Specials; Them; Secret Affair; Buzzcocks; The Clash; Elvis Costello; Ocean Colour Scene; The Stone Roses; The Who; The Stranglers; The Skids; Squeeze; The Beat; The Damned; The Ruts; The Cure; Billy Bragg; Ian Dury & The Blockheads; Art Brut; Stiff Little Fingers; Dexys Midnight Runners; The Charlatans; XTC; The Boomtown Rats; Eddie & The Hot Rods; The Boys; The Vibrators; The Only Ones; Curtis Mayfield; The Coral; Inspiral Carpets; Roxy Music; Gang Of Four; Supergrass; ; Echo & The Bunnymen; Sham 69; The Vapors; The Replacements; The Adverts; Oasis; The New York Dolls; The Psychedelic Furs; Blur; Primal Scream; Suede; The Saints; The Chords
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